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 Die Flamme erlischt

Autoren: George R. R. Martin
Übersetzer: Werner Fuchs
Verlag: Blanvalet

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Eines der mit größter Spannung erwarteten Bücher in diesem Jahr im Bereich der Phantastik dürfte der siebte Band des "Lied von Eis und Feuer"-Zyklusses von George R. R. Martin sein. Blanvalet überbrückt die Wartezeit mit einem Science-Fiction-Roman, der sage und schreibe 29 Jahre alt ist und gerade seine erste deutschsprachige Taschenbuchauflage feiern durfte.

Ein Flüsterjuwel, ein Edelstein, in dem Gefühle gespeichert sind, ruft Dirk tÂ’Larien nach Worlorn, einem Einzelgängerplaneten, der für ein paar Jahre von einigen Sonnen beschienen wurde, jetzt aber nur noch wenig Energie bekommt und kurz davor ist, endgültig zu sterben. Die Außenwelten haben aus Worlorn einen Festivalplaneten gemacht, haben Städte gebaut, die ihren Kulturen entsprachen, aber jetzt gibt es nur noch die Reste des Festivals, das vorbei ist. Auf Worlorn arbeitet seine Exfreundin Gwen als Biologin und beobachtet das biologische Sterben des Planeten. Aber alles ist verändert. Sie ist die betheyn - mehr Beute als Braut - eines Kavalaren, dadurch rechtlos, und dieser Mann namens Jaantony Riv Wolf hoch-Eisenjade Vikary hat noch eine zweite noch engere Bindung, seinen teyn Garse Eisenjade Janacek, und Gwen, obwohl sie sich in Jaan verliebte, gehört ins Bett beider.

Dirk ist erst verstört, seine Liebe zu Gwen flammt wieder auf und er fragt sich, warum sie ihn gerufen hat. Gwens Mitbiologe Arkin Ruark klärt ihn auf, dass Gwen unglücklich sei und Hilfe brauche, doch Gwen weist ihn ab. Dann macht er einen verhängnisvollen Rundgang durch die fast vollkommen leere Stadt der Kavalaren ...

Denkt man anfangs, es ginge um eine heldenhafte Rettung einer Frau vor ihren unmenschlichen Macho-Missbrauchern, so ändert sich das bald ganz klar und bestimmt. Denn das einfache schwarz-weiße Bild bekommt immer mehr Graustufen, Dirk versteht die Kultur der Kavalaren immer besser, und die Abenteuer, die er erlebt, verändern ihn mehr, als er das vorher für möglich gehalten hätte.

Geschichten zu erzählen, die jeglicher Erwartung widersprechen, ist eines der Markenzeichen von George R. R. Martin, und er konnte genau das auch schon vor 29 Jahren. Ein simpler SF-Abenteuerroman wird immer komplexer, hintergründiger und spannender, eine Kultur, so fremdartig wie geheimnisvoll - deren Wurzeln sogar erklärt, deren Rätsel eigentlich sogar gelöst werden - nimmt erst die Hauptfigur und dann den Leser gefangen. 480 Seiten hat der Roman und mögen die ersten fünfzig vielleicht noch ein bisschen mühsam sein, da so vieles erklärt werden muss, was den Planeten Worlorn betrifft, so nehmen die restlichen Seiten gefangen, machen Lust auf mehr und stacheln doch eigentlich das große Erwarten des nächsten Martin-Buches nur an.

Holger Hennig



Taschenbuch | Erschienen: 01. Januar 2006 | ISBN: 3442243181 | Originaltitel: Dying of the Light | Preis: 7,95 Euro | 479 Seiten | Sprache: Deutsch

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