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Gerade erst hat Alex Daniels den
Intelligent Design Encouragement Award gewonnen, doch sie findet nicht einmal Zeit, diesen zu feiern, denn plötzlich ist die
National Crime Squad of England & Waltes in die Verleihungshalle eingedrungen" und nimmt Alex mit.
Sie wird beschuldigt, Täterin einer Einbruchsserie zu sein. Ihre Ziele seien das
Musée du Louvre, in dem sie den
Schlafenden Hermaphroditen von Gianlorenzo Bernini zerstört, das
Tate Modern in London, in dem sie angeblich den
Le dormeur téméraire (Übersetzung: Der unachtsame Schläfer) von René Magritte entwendet und zu guter Letzt das
Kunsthistorische Museum Wien, aus welchem sie
Das Paradies von Lukas Cranach gestohlen haben soll, gewesen.
Zum Glück ist Susan Winter, eine Freundin von Alex, zur Stelle und verspricht, einen Artikel darüber im Daily Mirror zu veröffentlichen.
Darwin Shaw, der sich gerade den Schauplatz von Österreich im Namen seines Arbeitsgeber ArtCare, welche die drei verschwundenen Kunstwerke versichert hat, angesehen hat, bekommt auf dem Rückflug nach London einen Artikel über die bevorstehende Abstimmung um eine alte Diskussion: Dürfen geklonte Menschen sich über das Stadium des Zellhaufens weiterentwickeln? Dabei sind sich alle Parteien einig, dass Altlasten keine nachträgliche Legitimierung erfahren sollten.
Was Mr Shaw noch nicht ahnen kann, ist, welche Bedeutung diese Abstimmung noch für die weiteren Geschehnisse haben wird.
Alex Daniels verbringt derweil ihre Untersuchungshaft wegen ihres Protestes gegen die Leibesvisitation und der üblichen Untersuchungen in Einzelhaft.
Dort erfährt sie von Superintendent Mortimer Longfellow auch, warum man sie verhaftet hat.
Ihre Fingerabdrücke seien im Louvre gefunden worden. Leider kann Alex auch kein Alibi aufweisen, denn die scheue Autorin von Hetzkampagnen gegen die erstarrte Denkweisen von Genetikern und Entwicklungsforschern lebt sehr zurückgezogen. Doch ein Unbekannter namens Theo kommt hier zu Hilfe und teilt ihr über einen Kassiber mit, dass er ihr helfen könne, ihre Unschuld zu beweisen.
Derweil ist auch Darwin Shaw eingetroffen und nimmt das Verhör von Alex vor, die sich aber als abweisend erweist, bis sie plötzlich anfängt, für ihn den Fall anhand der Tatortfotos, die Darwin ihr zugeschoben hat, um sie zu einem Geständnis zu bewegen, zu analysieren.
Schlussendlich stellt sich durch einen genetischen Nachweis heraus, dass Alex doch nicht die Diebin sein kann, denn die vom Tatort stammende Probe stimmt nur zu 99% mit der ihren überein - Alex hat so auf unerhoffte Weise etwas über ihr Leben erfahren: denn sie ist ein Adoptivkind und hat nun eine eineiige Schwester gefunden. Alex wird - nicht ohne Vorbehalte, denn sie könnte ja eine Komplizin sein - freigelassen und wie sie Theo für seine Hilfe versprochen hatte, fängt sie nun an, die "Galerie der Lügen" zu veröffentlichen, in der sie Stellungnahme zu den Einbrüchen gibt und beschreibt, welches Motiv oder besser, welche Kette hinter diesen Anschlägen steckt. - Denn Alex ist sich sicher: die drei bisherigen waren nicht die letzten Angriffe auf wertvollste Meisterwerke.
Wird sich Theo zu erkennen geben und kann Alex der Polizei helfen, das "Gehirn" zu stellen? Und was hat die Abstimmung über Klonwesen damit zu tun?
Ralf Isau hat ein neues Meisterwerk hervorgebracht.
Es ist beeindruckend, welches Wissen Ralf Isau sich für dieses Buch angeeignet hat, denn nicht nur mit Zitaten von großen Menschen, die passend über jedem Kapitel stehen, wartet er auf, sondern auch mit Einblicken in die Genetik oder den Darwinismus.
Im Anhang entschuldigt er sich auch für alle Fehler, die sich durch seine Schreiberei möglicherweise eingeschlichen haben. Seinen Beratern sollen seine Fehler deswegen nicht angedacht werden. Ralf Isau legt auf seiner Homepage auch ganz klar seine Quellen offen dar (
www.isau.de/id/) auf der jeder Interessierte Informationen, zum Beispiel zu den Hermaphroditen, nachlesen kann.
Zu dem Werk selber kann man nur sagen, dass es äußerst fesselnd ist, obwohl einen am Anfang der Verdacht beschleicht, dass er aus einem früheren Werk - nämlich aus "Das Museum der gestohlenen Erinnerungen" - abgekupfert hätte; aber diese Annahme sollte sich sehr schnell zerstreuen.
Sehr amüsant ist es auch, dass der Autor zum Schluss wieder auf eine alte Figur aus "Der Silberne Sinn" zurückgreift und sie als neugierige Reporterin zeigt, die an dem Gefühlsleben eines echten Hermaphroditen, interessiert ist.
Auch sehr schön ist die Gestaltung des Umschlags bzw., dass trotz des Umschlages auch die Buchdeckel immer noch mit etwas Besonderem verziert sind, in diesem Fall mit einem verzierten Apfel. Und das, obwohl man diese ja bei einem Buch mit Schutzumschlag im Normalfall nicht zu sehen bekommt.
Man kann also nur sagen, dass jeder Ralf Isau-Fans begeistert sein werden. Aber auch Freunde von Lebensweisheiten werden etwas von diesem Buch haben. Da Zitate von Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Antoine de Saint-Exupéry, Mark Twain oder Søren Kierkegaard auf den Leser warten. Und zuletzt werden auch Interessenten der Genetik hier und da einen interessanten Einblick in dieses sehr umstrittene Thematik bekommen.