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Joe Jefferson wollte eigentlich nur ganz kurz mit seinem Hund Henry Gassi gehen. Doch ehe er sich versieht, findet er sich auf einem wackeligen Hausboot wieder. Hier wohnen der Oger Norbert, der Nicht-so-Große, der Zauberer Randalf der Weise und Veronika, ein Wellensittich. Zuerst übersehen sie Joe und widmen all ihre Aufmerksamkeit Henry, den sie für den herbeigezauberten Heldenkrieger halten. Doch als Joe auf sich aufmerksam macht, müssen sie erkennen, dass Randalfs Zauberspruch abermals nicht richtig hingehauen hat. Dabei hofften sie so innig, dass endlich ein Heldenkrieger käme, um Dr. Knuddel zu besiegen. Denn seinetwegen spielt Muddelerde vollkommen verrückt. Sämtliche Zauberer außer Randalf hat Dr. Knuddel schon gefangen gesetzt.
Nach der ersten Enttäuschung machen sie sich daran, aus Joe einen richtigen Heldenkrieger zu machen. Er bekommt eine Rüstung gekauft, die billigste, die zu finden war, und wird auf seine erste Bewährungsprobe geschickt. Der Gehörnte Baron hat eine schwierige Aufgabe für den tapferen Krieger Joe. Seit kurzem treibt ein Oger sein Unwesen und hinterlässt überall zerknautschte Schafe. Diesen muss Joe besiegen, damit der Gehörnte Baron endlich wieder seine Ruhe findet. Mit viel Geschick gelingt es Joe, diese Sache zur Zufriedenheit des Barons zu erledigen. Doch darauf folgen noch eine Vielzahl anderer Heldentaten, in denen er gegen Drachen, musizierendes Geschirr und fliegende Kleiderschränke antreten muss.
Die größte Herausforderung allerdings bietet Dr. Knuddel. Denn er hat das große Zauberbuch in seinem Besitz, mit dessen Hilfe Joe wieder nach Hause kommen soll. Gemeinsam brechen Randalf, Joe, Norbert und Veronika, verstärkt durch die Kriegerprinzessin Brenda, auf, um das größte Übel von Muddelerde zu besiegen.
Der Titel und die Einteilung in drei einzelne Bücher, sowie einige Namen der Hauptpersonen lassen die Vermutung zu, dass es sich hier um eine Persiflage auf den Herrn der Ringe handelt. Doch dem ist nicht so. In der gewohnt skurrilen Art erschafft Paul Stewart hier eine verrückte Welt, die mit noch viel verrückteren Wesen bevölkert ist. Lebendiges Besteck, pastinakenliebende Trolle, arbeitswütige Schrate und übel riechende Berge vereinigen sich zu einer absurden und komischen Geschichte. Ein kleiner Junge, hineinkatapultiert in eine fremde Welt, muss allerlei Gefahren bestehen, bis er letzten Endes wieder zurück nach Hause gelangt.
"Die Helden von Muddelerde" enthält, wie schon die Twig-Bücher, die herrlichen Zeichnungen von Chris Riddell, dessen Feder den vielen verschiedenen Gestalten Leben einhaucht. Die Charaktere dieser Geschichte sind liebenswürdig und wachsen dem Leser schnell ans Herz. Durch ihre skurrilen Eigenschaften erhält der Roman Witz und Charakter. Anders jedoch als die Twig-Bücher, ist dieses Buch vornehmlich für Jugendliche geschrieben. Trotzdem ist es aber auch durch den niveauvollen Humor ebenso für Erwachsene geeignet.
Ein sehr humorvolles, kurzweiliges Buch, in dem eine abenteuerliche Welt zum Leben erwacht. Vom Grundton ein wenig anders, als die bisherigen Romane von Paul Stewart, ist es dennoch ein sehr amüsantes Lesevergnügen für Leser jeden Alters. Die vielen Zeichnungen treffen wieder einmal genau den Nerv der Geschichte. Wer verrückten Humor mag, wird dieses Buch lieben.