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In einem kleinen Städtchen entdecken zwei Hobby-Astronomen einen Meteor, und beide bestehen gleichermaßen darauf, ihn als Ersten entdeckt zu haben. Natürlich sorgt das für Unfrieden, zumal die Kinder dieser vermeintlichen Entdecker gerade ihre Hochzeit planen, doch eskaliert die Situation erst, als bekannt gegeben wird, dass der Meteor aus purem Gold bestehe.
Nun werden Zank und Streit laut, und nicht nur, dass die beiden Astronomen ihren Streit nicht nur persönlich, sondern auch vor Gericht und in der Lokalzeitung austragen, nein, auch die geplante Hochzeit der Kinder scheint daran zu scheitern.
Auch ansonsten sorgt der Meteor jedoch für viel Unruhe, denn die großen Sternwarten beleidigen die angeblichen Entdecker als Amateure und die Menschen spalten sich aufgrund der Besitzfrage derart in zwei Lager, dass nicht nur Ehen nicht geschlossen, sondern auch Scheidungen vollzogen werden.
Ganz anders hingegen die Geschehnisse in Frankreich, wo der sorglose Erfinder Xirdal schafft, was andere nicht vollbringen: Er berechnet genau, wo der Meteor aufkommen wird und kauft das entsprechende Grundstück.
Als es dann endlich soweit ist, dass einige Tausend gierige Menschen zur Absturzstelle rennen und zu diesem Zweck mitten in Grönland allem Wetter trotzen, unter ihnen ein dänischer Abgesandte, der ebenfalls Anspruch auf den Meteor anmelden will, gucken alle dumm aus der Wäsche, als sie vor einem Drahtzaun mitsamt einem Schild "Privatgrundstück!" stehen.
Natürlich gibt es für jedes Problem eine Auflösung, so auch hier, allerdings soll an dieser Stelle auch nicht zu vieles verraten werden.
Der Stil und die Kritik dieser Geschichte sind leicht zu verstehen. Es handelt sich um eine Satire, die Geld- und Goldgier in den Vordergrund stellt. Was mit alten Freunden, sogar mit Liebenden geschehen kann, wenn die Gier nach dem Materiellen die Oberhand gewinnt, wird hier sehr schön wieder gegeben.
Natürlich gibt es auch vieles mehr, das man aus diesem Werk ableiten und als Kritik werten kann, doch der zentrale Aspekt liegt bei dem eben Genannten.
Rufus Beck, bei Lesungen stets in seinem Element, wie man mittlerweile weiß, spricht diese ungekürzte Fassung. Dieses Hörbuch, das in stabiler Plastikverpackung ankommt, gehört im übrigen auch zur "Edition Rufus Beck" des Verlages Hörbuch Hamburg.
Tatsächlich ist die Aufgabe bei der vorliegenden Geschichte allerdings sehr viel schwerer, als gegenwärtig spielende Geschichten zu erzählen.
Natürlich ist die Sprache Jules Vernes eine andere als die heutige, die beschriebenen Orte, Personen und Geschehnisse wirken ein wenig fremd, denn der Autor lebte immerhin im neunzehnten Jahrhundert.
Dies einbeziehend, spricht Rufus Beck an einigen Stellen für meine Begriffe zu schnell, denn diese Geschichte braucht einfach etwas mehr Stellen, an denen etwas sich erst einmal beim Hörer setzen kann.
Insgesamt ist dieses Hörbuch für seine Zielgruppe, die bei Jugendlichen ab zwölf Jahren liegt, meiner Meinung nach nicht grundsätzlich geeignet. Besteht Interesse an eher klassischen Geschichten und Satiren, dann schon, ansonsten wirkt die Erzählung etwas mürbe und langweilig, und inwiefern die dahinter liegenden Absichten von allein von jungen Hörern erfasst werden können, halte ich für teilweise fraglich. Es gibt andere Werke von Jules Verne, zu denen sich deutlich leichter ein Zugang finden lässt.
Für Erwachsene und jung Gebliebene, die mit Jules Vernes Geschichten vielleicht ohnehin schon des öfteren Bekanntschaft gemacht haben, ist dieses Hörbuch eher zu empfehlen.