Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Glück | |
Humor | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Spannung | |
Spielregel | |
Strategie | |
Die vier Vampire eilen sich, um nach Burg Schauerlich zu kommen. Einladend weit sind die Tore geöffnet und der hell erleuchtete Festsaal ist schon von Weitem zu sehen. Doch was erwartet die Vampire heute? Sind es leckere Knoblauchknollen oder grauenhafte Tomaten?
Das neue Gesellschaftsspiel von Wolfgang Discherl variiert ein altbekanntes Thema: ein Wettlauf zu einem bestimmten Ziel, wobei die Mitspieler nicht wissen, welche Spielfigur wem gehört.
Die Illustrationen dieses Spiels stammen von Felix Scheinberger, und sie sind wirklich außergewöhnlich. Bereits beim Auspacken des Kartons staunen die kleinen Spieler ab fünf Jahren. So lustige, herrlich bunte und interessante Bilder gab es schon lange nicht mehr auf einem Spielplan zu sehen. Neben dem vierfach gefalteten Plan finden sich vier farbige Würfel, neun Knoblauchkarten, drei Tomatenkarten, vier Holzvampirfiguren, vier Papp-Vampirausweise und die Spielanleitung in der Schachtel.
Alles ist schön anzusehen und von guter Qualität. Vor allem die kleinen Holzfiguren sind sehr nett gemacht und sorgen für den ersten Streit, wer mit welcher Farbe spielt.
Die Anleitung ist sehr kurz, leicht verständlich und erfrischend lustig geschrieben. Bereits nach zwei Minuten hat man verstanden, worum es geht, die Karten, Vampire, Ausweise und Würfel verteilt und angefangen, eine erste Runde "Vampirhatz" zu spielen.
[imgleft]images/UploadGrafiken/knoblauch1.jpg[/imgleft]Zunächst erhält jeder Spieler einen Ausweis. Den zeigt er niemandem, sodass nur er selbst weiß, mit welchem Vampir er spielt. Dann werden die runden Knoblauch- und Tomatenkarten gemischt und verdeckt neben den Spielplan gelegt. Drei davon werden offen auf die Wolken neben dem Schloss platziert. Der erste Spieler beginnt (entweder, so die Anleitung, derjenige, der zuletzt einem Vampir begegnet ist oder der jüngste) zu würfeln. Die vier Würfel offenbaren dabei eine Besonderheit: Sie zeigen Zahlen von Eins bis Fünf und eine kleine, schwarze Fledermaus anstelle der Sechs. Diese Würfel muss man beiseite legen. Sie haben keine weitere Bedeutung, als die Auswahl einzuschränken. Zwei der übrigen Würfel nimmt der Spieler und setzt die der Würfelfarbe entsprechenden Vampire um die Augenzahl auf den Steinen zwischen dem Dorf und dem Schloss voran. Dann ist der nächste Spieler an der Reihe.
Er muss nun entscheiden, ob er den eigenen Vampir oder einen fremden Richtung Schloss zieht. Dabei gilt es zu beachten, welche Karte neben dem Schloss liegt. Ist es eine Tomate, nimmt er einen fremden Vampir, denn die Tomatenkarte ist bei der Schlussabrechnung ein Minuspunkt. Ist es Knoblauch, nimmt er den eigenen. Natürlich kann der Spieler auch täuschen und seine Spielfigur tarnen. Doch wenn die Karte drei Knoblauchzehen zeigt, sollte er wirklich den eigenen Vampir zum Schloss ziehen, diese Karte zählt nämlich auch drei Punkte.[imgright]images/UploadGrafiken/knoblauch2.jpg[/imgright]
Hat ein Vampir das Schloss erreicht, wird die Karte - egal ob Tomate oder Knoblauch - verdeckt auf das zur Farbe des Vampirs gehörende Haus gelegt und eine neue Karte rückt auf die Wolke nach. Das geht so lange, bis keine Karte mehr da ist und die Wolken ebenfalls frei sind. Dann werden die Karten im Dorf aufgedeckt und ausgezählt, wer die meisten Punkte geholt hat.
Das Spiel dauert kaum zehn, vielleicht fünfzehn Minuten und die Überraschung ist jedes mal groß, wer hinter welchem Vampir steckt.
Die Stärken dieses Spiels liegen in den wunderschönen Illustrationen, der einfachen Regel, der erstklassigen Ausstattung und dem kurzweiligen Spielverlauf. Dem steht die fehlende taktische Tiefe gegenüber. Egal, ob man verdeckt oder ziemlich offensichtlich seinen Vampir bewegt, der Zufall ist groß. Nicht nur die Würfel, auch die Zahl der Mitspieler verhindern nachhaltig, dass man irgendeinen Einfluss auf den eigenen Vampir und seine Stellung in der Hatz zum Schloss nehmen kann. Dafür ist der Weg zum Schloss einfach zu kurz. Auch die drei Tomatenkarten sind zu wenig, um den Gegner abzustrafen oder Einfluss auf das Ergebnis nehmen zu können. So wirkt - bei allem Spaß und der großen Kurzweil des Spiels, das Ergebnis ein wenig zufällig.
Doch für Kinder ab fünf Jahren macht "Die Knoblauch-Vampire" wirklich Laune. Und es bleibt meist nicht bei einer Partie. Ältere Spieler finden es jedoch schnell langweilig, Tomaten und Knoblauchkarten zu sammeln.