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Die Welt Naru ist in drei Zonen aufgeteilt. Koldarun auf der Tagseite, Aeniria auf der Nachtseite von Naru und zwischen den beiden gibt es einen Landstrich namens Sturmbann.
Das zerklüftete Land Koldarun ist es sehr warm, es herrscht viel vulkanische Tätigkeit und die magisch fähigen Lunro gebieten über die unmagischen Eronn. Die Lunro gelten als die direkten Nachfahren des Gottes Arkondos und nehmen sich daher das Recht heraus in Feudalherrenart über die magisch unbegabten Eronn zu herrschen. In allen wichtigen Positionen befinden sich Lunros. Ihre Magie wirken sie mit Hilfe eines roten Kristalls, namens Gehrun, welcher in ihrer Brustmitte sitzt.
Im Gegensatz dazu steht das Land Aeniria mit seinen weiten Eisflächen, niedrigen Temperaturen, den magisch fähigen Enras. Die Enras gelten als die direkten Nachfahren der Göttin Siiadrias und leben in Gemeinschaft mit den nicht magisch fähigen Ridun. Enras wirken ihre Magie mit Hilfe eines blauen Kristalls, Irandis genannt, der sich ebenfalls bei ihnen in der Brustmitte befindet.
Doch anders als in Koldarun sind in Aenitria alle bestrebt, harmonisch mit einander auszukommen.
Sturmbann bezeichnet einen Landstrich zwischen den beiden Reichen. Es ist sagenumwoben und niemand, der dort hingegangen ist, kehrte jemals zurück.
Koldarer und Aenirianer wissen nichts von der Existenz den jeweils anderen Ländern mit ihren Bewohnern.
Aus zwingenden Gründen zieht eine Gruppe Enras und Riduns in das Land Sturmbann, um dort ihr Schicksal zu erfahren. In dieser Gruppe befinden sich unter anderem die mächtige Enrameisterin Giandro, Leiterin der Akademie zu Neodria und Mitglied im Ältestenrat von Aeniria, sowie der empathisch veranlagte junge Enrameister Elderas. Die Reisegruppe lässt sich im Sturmbann nieder und beginnt das Land zu erforschen.
Aus anderen Gründen macht sich eine Gruppe Koldarer ebenfalls auf den Weg nach Sturmbann. Unter ihnen ist die schwangere Lunro Meruna, die von ihrer Familie begleitet wird. Auch sie lassen sich im Sturmbann nieder und beginnen damit, sich ein neues Leben auszubauen.
Eines Tages trifft ein Gruppe Koldarer auf eine Gruppe Aenirianer. Da dieses Treffen nicht so verlaufen ist, wie es hätte verlaufen sollen, beginnen beide Seiten damit, Kontakt aufzunehmen. Die Koldarer wollen die Gruppe Aenitrianer gefangen setzen, die kommen aber in friedlicher Absicht.
Die bisherigen Weltbilder beider Gruppierungen beginnen sich nach dem Treffen aufzulösen. Es muss das Geschichtsbuch neu geschrieben werden.
Dieses Buch ist das zweite Werk der Autorin, obwohl schon die erste Rohfassung von ihr während des Studiums erstellt wurde.
Es hat ein ungewöhnliches Format für eine Paperback-Ausgabe, ist fast doppelt so groß wie ein Taschenbuch, das Schriftbild ist kleiner und die Seiten sind fast bis zum Rand bedruckt. Es gilt ja viel Text auf so wenig Platz wie möglich unterzubringen. Man muss sich erst daran gewöhnen, dass die Zeilen länger sind, als bei einem Taschenbuch. Das Titelbild zeigt eine in der Diagonale geteilte Landschaft, einmal Schnee mit einem blauen geschliffenen Stein, einmal einen zerborstenen Untergrund, auf dem ein roter Stein ruht.
Die Geschichte gehört zum Bereich Fantasy, auch wenn manche Aussagen etwas ungewohnt sind zu lesen, zum Beispiel Kraftausdrücke oder Wörter wie "unflexibel".
Leider ist es mit der Geschichte nicht so, wie im Klappentext angegeben. Der Leser muss sich bis Seite 279 vorarbeiten, bevor sich die beiden Hauptcharaktere Elderas und Meruna überhaupt einmal treffen. Auf den vorhergehenden Seiten wird kapitelweise abwechselnd, vom Leben der beiden Hauptprotagonisten erzählt. Dabei legt die Autorin sehr viel Wert auf Tiefenwirkung. Die Charaktere und Gegebenheiten sind sehr plastisch beschrieben. Stellenweise werden Sachen immer wieder erwähnt. Die Atmosphäre wird sehr dicht beschrieben und obwohl es zum Anfang nicht um das Zusammentreffen geht, ist dem Leser die Möglichkeit geboten, in die beiden unterschiedlichen Welten einzutauchen. Man lernt Freunde und Feinde kennen, kann mit den Helden mitfiebern oder mitfrieren. Leider gibt es aber auch Passagen, die einen längeren Atem erfordern, aber dennoch interessant sind.
Da Land, Tiere und Leute teilweise ungewöhnliche Namen haben, ist es sehr hilfreich, dass die letzten beiden Seiten diese Begriffe erklären.
Die geographische Übersicht behält man dank einer doppelseitigen Farbkarte am Anfang des Buches.
Leider ist der Preis des Buches etwas höher als gewohnt.
Umfangreicher Fantasyroman, der auch für Anfänger geeignet ist. Stellenweise etwas langatmig, dennoch atmosphärisch dicht gepackt.