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Viel Aufhebens wird getrieben, um eine gut abgestimmte Work-Live-Balance zu erreichen. Seminare sollen den Teilnehmern dabei helfen, im Tagesablauf auch Freizeiteinheiten einzuplanen. Für die Autoren des Buches "Die Mañana-Kompetenz" ist dies aber nur eine weitere Methode Terminstress aufzubauen. Sie rufen dazu auf, eine Mañana-Kompetenz zu erlangen und sie täglich zu nutzen. Mañana bedeutet morgen, was aber nicht heißt, dass die genannte Kompetenz dazu befähigt, Dinge auf den nächsten Tag zu verschieben, sondern vielmehr zu akzeptieren, dass es heutzutage beispielsweise im Beruf nicht mehr möglich ist, alle an einem Tag auftretenden Aufgaben auch am selben zu bearbeiten.
In Zeiten globaler Unternehmen wird von einer Vielzahl von Arbeitnehmern erwartet, ständig präsent zu sein. Sei es die Telefonkonferenz mit den Kollegen in den USA oder die wichtige E-Mail, die noch diesen Abend eintrudeln soll - den eigentlichen Entspannungsphasen wird heute kaum noch eine Chance gegeben. Gerade das kann krank machen, aber mit Hilfe der Mañana-Kompetenz kann ein bewusster Entspannungszustand erreicht werden. Erfolg im Beruf und gleichzeitig eine tiefe Zufriedenheit im privaten Bereich sind die Belohnung.
Beide Autoren befassen sich beruflich unter anderem mit Stress und Ernährungsproblemen. Die in dieser Zeit gesammelten Erfahrungen haben sie in dieses Buch einfließen lassen. Sicher ist, dass sich in den Berichten und Beschreibungen so ziemlich jeder mit seiner eigenen Situation wiederfinden dürfte. Eine sinnvolle Gliederung teilt das Buch in vier große Bereiche ein, so dass der Leser zunächst erfährt, was Mañana-Kompetenz überhaupt ist, welche persönlichen und medizinischen Gründe es für sie gibt, wie die Fähigkeit erlernt werden und was sie letztendlich auch bewirken kann. Die Beispiele und Anwendungen widmen sich keineswegs nur überarbeiteten Führungskräften und Managern, sondern allen Menschen, die ein großes Pensum am Tag bewältigen müssen. Immer sind neben dem Beruf auch die eigenen und die Bedürfnisse der Familie berücksichtigt.
Die Mañana-Kompetenz zeichnet sich dadurch aus, dass der Teil des vegativen Nervensystems aktiviert wird, der für die Regeneration des Körpers zuständig ist - der Parasympathikus. Während Stress-Situationen und in Anspannungsphasen agiert der Sympathikus, welcher den Menschen schnell reagieren lässt, beispielsweise bei Entscheidungen. Dieser Modus aber sollte unbedingt täglich in Ruhephasen verlassen werden, der Parasympathikus soll aktiv werden und so eine Erholung ermöglichen. Dies aktiv herbeizuführen, wird als Mañana-Kompetenz bezeichnet.
Alle Erklärungen im Buch, sowohl die psychologischen als auch die medizinischen, sind leicht verständlich und das Sachbuch liest sich absolut flüssig. Ein Test zur Erkennnung der eigenen Mañana-Zonen ermöglicht dem Leser, Methoden für sich zu finden, die ihm eine mögliche Aktivierung des Parasympathikus versprechen - und die Ergebnisse sind überraschend zutreffend. Bleibt auszuprobieren, ob die vorgestellten Rituale, die in den Alltag einfließen sollten, tatsächlich die gewünschte Wirkung zeigen. Das Buch zumindest macht den Eindruck, dass dies wirklich klappen könnte.
Ein Ratgeber zu einem sehr aktuellen Thema und wer sich trotz Erfolg noch immer leer und unzufrieden fühlt, sollte unbedingt versuchen etwas zu ändern - mithilfe der "Mañana-Kompetenz"!
Der oben genannte Test zur Bestimmung der Mañana-Zonen kann auf der Website www.manana-kompetenz.de heruntergeladen werden.