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Das alte Rom bezog einen nicht unerheblichen Teil seiner Stärke aus seiner republikanischen Verfassung. Doch im letzten Jahrhundert vor der Zeitenwende kam es zu Umwälzungen, denen die Republik nicht standhielt, und Rom wurde zur Monarchie.
Im hier besprochenen Buch wird zunächst diese Entwicklung untersucht, anschließend geht es um die Cäsaren selbst. Eingeteilt ist das Buch in die folgenden Abschnitte:
Der Geist des großen Cäsar (die Epoche von Marius bis Nero, 107 v. Chr. - 68 n. Chr.)
Cäsaren und ihre Bürger (68 - 180 n. Chr.)
Die neuen Cäsaren (180 - 337 n. Chr.)
Der Untergang der Cäsaren (337 - 476 n. Chr.)
Die diktatorischen Ansätze von Marius und Sulla, das erste Triumvirat, Cäsars Alleinherrschaft, das zweite Triumvirat und Augustus Etablierung der Monarchie werden in diesem Buch als klare Linie nachgezeichnet, ebenso die verhältnismäßig stabile Phase bis zu Neros Ende. Erstaunlich bleibt die relative Stabilität auch bei den raschen Abfolgen von Soldatenkaisern bis zur robusteren Herrschaft Hadrians und schließlich der neuerlichen Konzentration der Macht unter Konstantin.
Die sukzessive Aufgabe Westroms durch den Ostteil des Reichs, hervorgerufen durch die Auswirkungen der Völkerwanderung, wird ebenfalls gut nachvollziehbar präsentiert, auch wenn die einfallenden Germanen scheinbar aus dem Nichts auftauchen: Die Hintergründe der Völkerwanderung werden kaum beleuchtet. Doch das würde möglicherweise in einem Buch über die Imperatoren Roms auch zu weit führen.
Im Epilog, der die Ereignisse von fünfhundert Jahren noch einmal kurz zusammenfasst, geht der Autor auf die Legende von Dido und Aeneas ein. Ein Glossar schließt das Buch ab.
Die oben aufgeführten Abschnitte sind in übersichtliche Kapitel eingeteilt. Nicht immer spielen darin die Biografien und die Herrschaft der aufeinander folgenden Kaiser die Hauptrolle; häufig geht es auch um die soziale und politische Beziehung zwischen Monarch und Volk, zwischen Armee und Kaiser, um die Rolle der Prätorianergarde und außenpolitische Faktoren, die sich auf die Kaiserherrschaft auswirkten.
Solche Hintergrundinformationen finden sich zudem in Infokästen, die in den Kapiteltext integriert sind. Weitere Infokästen enthalten an entsprechender Stelle in tabellarischer Form die wichtigsten biografischen Daten zu jedem Kaiser, andere stellen im Kontext Zitate antiker Autoren vor. Diese unterschiedlichen Gruppen von Infokästen lassen sich optisch leicht unterscheiden. Eine Fülle von oft großformatigen Abbildungen ergänzt den Text. Neben Fotos von Statuen, Gebäuden, Mosaiken, Militäranlagen und anderen Zeugnissen des jeweils besprochenen Abschnitts der römischen Antike findet der Leser auch Kartenmaterial, anhand dessen er politische und militärische Entwicklungen nachvollziehen kann.
Das Buch ist anschaulich und kurzweilig verfasst und vermag Interesse an der thematisierten Epoche zu wecken, die auf die Entwicklung des Abendlandes bekanntlich enormen Einfluss hatte; Vorkenntnisse setzt es nicht voraus. Für Erwachsene, Jugendliche und ältere Kinder gleichermaßen geeignet, stellt es eine Bereicherung für jede Familienbibliothek dar, zumal auch die ansprechende Aufmachung zum Schmökern einlädt.