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Ein reicher Kaufmann verliert sein Vermögen und muss mit seinen Kindern aufs Land ziehen. Bis auf die jüngste Tochter sind darüber alle sehr unglücklich. Als es so scheint, als gäbe es einen Lichtblick und der Kaufmann bekäme sein Vermögen zurück, freut er sich darüber so sehr, dass er seinen sechs Kindern Geschenke machen möchte, und diese haben auch allerlei teure Wünsche. Nur Belle, die nicht nur über Schönheit verfügt, sondern auch klug und bescheiden ist, bittet um nicht mehr als eine Rose. So macht der Vater sich auf den Weg, um seinen Besitz wiederzuerlangen, bleibt jedoch erfolglos. Auf dem Heimweg verirrt er sich und sein Weg führt ihn in ein scheinbar verlassenes Schloss. Zu seinem großen Erstaunen findet er einen gedeckten Tisch vor und Geschenke für alle seine Kinder, bis auf Belle. Als er eine Rose pflückt, um auch ihr etwas mitzubringen, wird er vom Herrn des Hauses, einer Bestie, zur Rede gestellt. Das Ungetüm ist über den Diebstahl der Blume erzürnt und will den Mann töten. Es gibt ihm einen Tag, um sich von seinen Kindern zu verabschieden, dann muss er zurückkehren.
Als Belle dies hört, macht sie sich vor ihrem Vater auf den Weg, um seinen Platz einzunehmen. Entgegen ihren Befürchtungen erwartet sie nicht der Tod, sondern die Bestie ist äußerst höflich zu ihr. Jeden Abend aber fragt sie Belle, ob die junge Frau sie nicht lieben könne. Belle ahnt nicht, welchen Grund die Bestie für diese Frage hat.
Wer kennt es nicht, das Märchen „Die Schöne und das Biest“? Schon oft ist es verfilmt worden und hat die Zuschauer fasziniert. Kinogänger werden die Disneyversion kennen oder auch die Verfilmung von Jean Cocteau. Nun also hat Christophe Gans sich an den Stoff gewagt. Das ist schon bemerkenswert, hatte der französische Regisseur in seiner bisherigen Laufbahn, die immerhin fast zwanzig Jahre dauert, doch lediglich drei Filme gedreht und alle waren erfolgreich. Jetzt folgt Regiearbeit Nummer vier und der Zuschauer merkt von Anfang an, worauf der Schwerpunkt dieser Verfilmung liegt: Der Film ist schön. Jede einzelne Einstellung ist so fantastisch, dass sie als Gemälde durchgehen würde. Gans hält sich mit Realismus gar nicht auf, er verfilmt ein Märchen und das sieht man den Kulissen und Kostümen auch an. Das kleine Haus des Kaufmanns ist so pittoresk und heimelig, dass dem Betrachter das Herz aufgeht, und das Schloss des Ungeheuers wirkt so fantastisch und verzaubert, dass es kaum zu glauben ist.
Kein Wunder, dass der Film von der Deutschen Film- und Medienbewertung mit dem Prädikat "wertvoll" ausgezeichnet wurde. Kostüme und Dekor waren der Jury ebenso ins Auge gefallen wie die Computeranimationen. Da überzeugt der Film auf ganzer Linie und stellt seine Konkurrenz locker in den Schatten.
Was an den Kulissen grandios wirkt, engt die Figuren jedoch manchmal ein. Léa Sedoux und Vincent Cassel sind großartige Schauspieler, wirken teilweise aber nur wie sehr schöne Kleiderständer. Zwischen all dem Pomp kommt die sich entwickelnde Zuneigung der beiden nicht zur Geltung. Zu viel passiert um sie herum. Da gibt es magische Glühwürmchen und knuddelige magische Wesen. Sie wären nicht nötig und lenken die Aufmerksamkeit der Zuschauer nur ab. Dazu kommt, dass jede Handlung der Figuren auch noch erklärt wird. So reicht es nicht, wenn der Kaufmann beim Essen herzhaft zugreift, nein, er muss auch noch sagen, dass er hungrig ist. Wenn Belle träumt, genügt es nicht, dass sie schläft, es singen ihr magische Glühwürmchen noch zu, dass sie sich in einem Traum befindet. "Die Schöne und das Biest" ist so bombastisch, so bildgewaltig, dass für eigene Fantasie kein Platz mehr bleibt. Das ist schade, denn so bleibt der Eindruck, der Film wolle zu viel. Dabei ist er ein Fest für die Augen, nur das Herz kommt nicht mit.