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Der Geschichten und Legenden gibt es viele auf dem Planeten Troy und so soll nun von dem abgeschnittenen Reiche Triban erzählt werden. Damals, mehr als dreieinhalbtausend Jahre vor Lanfeusts Abenteuern, war Triban noch eine reiche und weltoffene Handelsstadt. Bis der Fluch kam und alles veränderte ... Davon soll "Die Stunde der steinernen Drachen von Troy" berichten.
Triban hat ein sehr großes Problem. Nachts werden die steinernen Drachen, die auf den Zinnen und Dächern Tribans sitzen, lebendig und fressen die Steine der Bauten. Leben wurden bisher zwar nicht bedroht, aber so kann es einfach nicht weitergehen. Da die Drachen nur Steine fressen, sind besonders die wohlhabenden Bürger betroffen. Die Hütten in den Vierteln der einfachen Leute bestehen fast immer aus Holz und sind anscheinend für die Drachen nicht schmackhaft. Nicht schlimm genug, dass die Drachen Nacht für Nacht große Löcher in die Häuser fressen, ist es auch unmöglich, sie zu zerstören. Immer wieder setzen sie sich erneut zusammen und machen sich in der folgenden Nacht erneut über die leckeren Steine her.
Triban braucht Hilfe und lässt einen magiekundigen Weisen aus Eckmühl kommen. Aber auch ein Barbar ist neu in der Stadt und scheint einen ganz besonderen Einfluss auf die Drachen auszuüben. Gibt es doch noch Rettung für Triban?
Mit dem Einzelband "Die Stunde der steinernen Drachen von Troy" wird die Geschichten-Sammlung aus dem Troy-Universum um eine weitere Legende reicher. Das Szenario ist sehr Arleston-typisch: phantastisch und immer wieder auch komisch-frivol. Didier Cassegrain bietet mit seinen Zeichnungen der durchgehend äußerst knapp bekleideten jungen Frauen da genau das passende Gegenstück an. Sein Stil ist allerdings für Troy recht ungewöhnlich. Alle Konturen grenzt er deutlich durch einen scharfen Strich ab, ansonsten zeichnet er aber eher weich. Auch die von Cassegrain gewählte Kolorierung ist eher geschmeidig und verwaschen in den Übergängen. Auf jeden Fall ist seine Arbeit dadurch sehr individuell und durchaus auch ansprechend. Für Troy ist sie aber zunächst ungewohnt. Was aber auch nur unterstreicht wie bunt und unterschiedlich die Legenden von Troy sind.
Arlestons Story zieht sich jedoch etwas. Recht viel Zeit wendet er für die einleitenden Geschehnisse in Triban auf, die Geschichte entwickelt sich nur langsam. Und schließlich geht sie überwiegend in eine Richtung, die der Leser nicht unbedingt erwarten kann, wenn er vorher den Klappentext liest. So ist die Bekämpfung der steinefressenden Drachen (eigentlich sind es Gargoyles) zwar der Hauptplot, jedoch drängeln sich die leicht bekleideten und üppigen Damen Tribans sehr schnell in den Vordergrund. Von dem Barbaren Nükhu können sie gar nicht genug bekommen und er scheint auch ein unermüdliches Verlangen zu verspüren ...
Arleston verarbeitet in diesem Troy-Legendenband erneut bekanntes irdisches Sagen- und Märchengut, erzählt dabei dieses Mal aber etwas wenig. Das Ende allerdings ist erfrischend gut und peppt das Gelesene nochmals auf. Für Troy-Fans ist dieser Band eh ein Muss, für alle anderen noch gute Unterhaltung aber nicht richtig spannend.
Auf der Webseite des Splitter-Verlags lädt eine ausführliche Leseprobe zum Reinlesen ein: zur Leseprobe.