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 Die Tänzerin des Pharao


Cover
Gesamt +++--
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Merit ist eine junge und wunderschöne Tänzerin in den Diensten des noch blutjungen Pharao Tutanchamun. Voller Hingabe dient sie ihrem Herrscher, der sie stets gut behandelt hat. Doch nun scheint es, als verlange er Unmögliches von ihr: Gemeinsam mit fünf Auserwählten soll sie ausziehen, um das Land vor einer großen Gefahr zu bewahren. Dämonische Kreaturen fallen über Ägypten her und richten wahre Blutbäder in einsam gelegenen Dörfern an. Niemand überlebt diese schrecklichen Übergriffe bei Nacht, weder Frauen noch Kinder werden verschont.
Und so reist Merit zusammen mit den zwei Kriegern Amunpanefer und Pheros, der reichen und hochmütigen Edeldame Maie, dem schweigsamen Priester Paveraa und dem jungen Magier Serenjet per Boot über den mächtigen Nil nach Theben. Dort soll die wichtige Zeremonie stattfinden, mittels dessen die Auserwählten der Bedrohung durch die Kreaturen Einhalt gebieten sollen.
Merit kann jedoch noch nicht ahnen, dass mit diesem gemeinsamen Ritual die Gefahren für sie und ihre Reisegruppe noch lange nicht gebannt sind …

Die junge Autorin Judith Pere nahm sich für ihren Roman „Die Tänzerin des Pharao“ der Zeit des Alten Ägyptens an. Das faszinierende Land und seine spannende Geschichte sind aber nicht die einzigen Themen des Buches, das im Mai 2009 beim Frieling Verlag veröffentlicht wurde. Den historischen Rahmen füllt eine klassische Fantasygeschichte – mit dem Unterschied, dass es hier statt Zwergen und Elfen Nadeln werfende Edeldamen und tapfere ägyptische Krieger gibt: Eine Gruppe von Auserwählten zieht los, das Land vor den Mächten des Bösen zu befreien. Die Autorin integriert Informationen über das damalige Leben schön in die Geschichte und lässt so vor dem Leser die Zeit des Alten Ägyptens wieder auferstehen, seien es soziale Gepflogenheiten oder übliche Speisen und ähnliches.

Die Handlung zeigt zunächst Schwächen im Tempo; der Anfang geht ein wenig zäh vonstatten und hält sich teilweise an Nichtigkeiten fest, und die Geschichte braucht Zeit, um ins Rollen zu kommen. Später dann bekommt der Leser solide, nicht allzu schwere Fantasykost serviert, die das Genre nicht neu erfindet, aber auf einem gleichmäßigen Niveau unterhalten kann. Sprachlich bewegt sich der Roman im Mittelfeld. Manchmal ein wenig an eine Soap Opera in Schriftform erinnernd, können die Passagen mit den Dämonen vollends überzeugen, sind spannend und kurzweilig geschildert sowie weniger anspruchsvoll denn ansprechend.
Weniger kann das Ende des Romans oder vielmehr sein Epilog überzeugen, der den Leser mit einem Sprung in die Gegenwart regelrecht aus der Stimmung der Geschichte reißt und wie ein Fremdkörper wirkt. Gelungen hingegen ist das Glossar, mit dessen Hilfe sich unbekannte Begriffe aus dem Text nachschlagen lassen.

„Die Tänzerin des Pharao“ ist eine ansprechende Mischung aus historischem Rahmen und Fantasygeschichte, die trotz einiger Makel und Schwächen durchweg zu unterhalten weiß und nur zu Beginn etwas braucht, um ins Rollen zu kommen. Ägyptenfans mit einer Schwäche für Fantasykost könnten Gefallen an dem Roman von Judith Pere finden.

Tina Klinkner



Taschenbuch | Erschienen: 29. Mai 2009 | ISBN: 9783828027152 | Preis: 14,50 Euro | 224 Seiten | Sprache: Deutsch

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