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Es ist Mittagszeit im Hause Kantsteiner: Bulgur mit Mangold und Topinambur steht auf dem Speiseplan, dem die Kinder standhaft trotzen. "Bei uns zu Hause hieß es früher immer, iss deinen Teller leer, sonst gibt es schlechtes Wetter", wagt die Mutter einen letzten, halbherzigen Überzeugungsversuch. Natürlich glauben Sara und Marc das nicht. Dann jedoch stehen zwei Männer in hellblauen Uniformen vor der Tür und belehren die beiden eines Besseren.
Inspektor Ultra und Sergeant Marin sind vom Tellerdepartment der Essstörungsstelle, das sich mit den Auswirkungen des Essverhaltens auf das Wetter befasst. Nach und nach entdecken Sara, Marc und ihre Freunde, dass die Tellerwächter GmbH gar nicht so uneigennützig ist, wie sie scheint. Sie versuchen, das Geheimnis, das die Tellerwächter umgibt, zu lüften und können die GmbH schließlich mit ihren eigenen Waffen schlagen ...
Acht Jahre lang hat Hans Zippert als Redakteur und Chefredakteur für das Satiremagazin
Titanic gearbeitet. Seit 1999 schreibt er die satirische Kolumne "Zippert zappt" für die
Welt, für die er 2007 den Henri-Nannen-Preis bekam. In "Die Tellerwächter oder Wer das Wetter wirklich macht" zeigt der Autor, dass der vom Volksmund behauptete Zusammenhang zwischen einem leeren Teller und Sonnenschein tatsächlich existiert. Beim Lesen hat man immer wieder das Gefühl, dass der Autor beim Schreiben eine Menge Spaß hatte und seiner Fantasie keine Zügel angelegt hat, sodass eine absurde Idee der nächsten folgt, eine Pointe der nächsten. Allerdings wird dieser Spaß nicht jeden Leser erreichen. Zum einen sind nicht alle Pointen wirklich witzig, und wenn sie als solche dargestellt werden, kann das durchaus nerven und dem Autor eine Aura von Selbstverliebtheit verleihen. Zum anderen sind die Ideen oft zu vorhersehbar, zu geradlinig in ihrer Absurdität, zu wenig überraschend.
Manche Vokabeln lassen vermuten, dass das Buch eher für Jugendliche oder Erwachsene gedacht ist. Es ist eine Mischung aus Komik, Krimi und Kinderbuch und will fantasievoll, rasant und witzig sein. Aber letztlich wirkt alles zu gewollt und aufgesetzt, zu unecht und trotz - oder auch gerade wegen - der vielen Ideen zu wenig inspiriert.
Als Fazit kann man nur sagen, dass Humor sehr individuell ist. Es wird mit Sicherheit Leser geben, die Zipperts Art von Humor teilen und die werden wahrscheinlich jede Menge Spaß mit dem Buch haben.