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Bereits 2000 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung gab es sie: Piraten. Mit ihren Schiffen zogen sie über die Weltmeere, plünderten, enterten, kaperten. Kinder und Jugendliche vertiefen sich in Abenteuerromane wie "Peter Pan" oder "Die Schatzinsel", um ihren Helden im Kampf gegen die Bösewichte beizustehen, die nach einigen Jahren der Ruhe nun wieder Filme und Bücher zu erobern scheinen. Passend zu dieser neuen Piratenwelle erschien im Juni 2006 im Heel-Verlag das Kindersachbuch "Die Welt der Piraten".
In zwölf Kapiteln mit jeweils etwa zwei Seiten Umfang erzählt Autor Kelly Davis seinen sehr jungen Lesern über das Leben eines Piraten auf dem Meer und in Piratennestern, von der Entdeckung Amerikas und der Bedeutung dieser Entdeckung für die Piraten, von Angriffsstrategien und der Crew eines Piratenschiffes, von Waffen und Strafen, Festnahme und Verurteilung und über einige der bekanntesten Piraten.
Dies alles beschreibt der Autor in kurzen Texten, die ansprechend geschrieben und in Ausdrucksweise und Vokabular wunderbar geeignet sind für die sehr jungen Piraten-Fans, die die unabstreitbare Zielgruppe dieses 32-seitigen Sachbuchs sind. Spannend und liebevoll wird ihnen berichtet, was sie schon immer über die Helden oder oftmals auch Schurken aus Literatur und Film wissen wollten. Darüber hinaus findet sich in jedem Kapitel eine Infobox mit dem Titel "Piraten-Fakten", in welcher interessante Tatsachen offenbart und aufgezeigt werden.
Gleichzeitig werden diese Beschreibungen von allerhand Illustrationen von Julian Baker, Coral Mula und Ivan Hissey begleitet, die die Texte anschaulich werden lassen und den jungen Lesern die Möglichkeit bieten, sich an den teilweise sehr detailreichen Bildern sattzusehen, bei denen sich jeweils noch ein kurzer Text befindet.
Diese Illustrationen sind besonders dann sehr detailreich, wenn es um die "8 Entdecker-Folien" geht, mit denen das Buchcover wirbt. Zwar sind derartige Klarsichtfolien bei weitem keine Neuheit im Bereich des Kinder- und Jugendsachbuchs mehr, doch auch hier erweist sich diese Idee als sehr nett. Das Prinzip der Folien funktioniert folgendermaßen: Der Leser betrachtet ein auf Folie gedrucktes Bild, beispielsweise ein Schiff oder einige Piraten. Blättert er dann die Folie um, so offenbart sich ihm ein anderes Bild - zum Beispiel bekommt er dann Einblick ins Innere des Schiffes oder Piraten, die zuvor friedlich in der Schenke saßen und Rum tranken, fallen plötzlich prügelnd übereinander her. Nachteil dieser Folien ist jedoch, dass sich hinter jeder bis zu vier verschiedene Bilder verbergen. Da diese oftmals mit humoristischen Elementen gestaltet wurden, muss der Leser zunächst einige Male hin und her blättern, bevor er alle Details erfassen kann - dabei wird ihm jedoch leider oftmals der Spaß vorweggenommen, da er bereits beim Betrachten des benachbarten Bildes gesehen hat, was sich hinter einem anderen verbirgt. Das Motto "Weniger ist mehr" gilt hier also nicht - lieber hätte man noch einige Folien mehr eingefügt und jede Folie mit weniger Illustrationen ausgestattet.
Fazit:
Kurze, verständliche Texte mit vielen Zwischenüberschriften führen die jungen Leser auf 32 Seiten spannend durch das Leben eines Piraten. Begleitet werden diese Beschreibungen von zahlreichen Illustrationen, die zum Teil sehr detailliert ausgeschmückt sind. Besonderheit dieses Bandes sind die "Entdecker-Folien", die jedoch den Nachteil haben, dass der Leser bei ihnen zu viele Details auf einmal aufnehmen muss.