Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Unterschiedliche Landschaften faszinieren Künstler bereits seit vielen Jahrhunderten. Immer wieder findet man verschiedene Landschaften auf den Bildern aus den unterschiedlichen Epochen. In diesem Buch ist der Begriff "Landschaft" etwas weiter gefasst, so wird nicht nur das idyllische Wiesenbild mit ein paar Bäumen und Bergen im Hintergrund als Landschaft bezeichnet, sondern auch Stadtbilder und sogar Industrie. So wird in diesem Buch "Landschaft" als "alles, was man draußen sehen kann" definiert.
Nach der Einführung geht es um die ersten Schritte des Zeichnens. Dabei wird gezeigt, dass man nicht weit gehen muss, um sein erstes Motiv zu finden, sondern einfach einmal aufmerksam seine Umgebung anschauen sollte. Ein Garten eignet sich beispielsweise schon sehr gut zum anfänglichen Zeichnen. Danach geht es um die Wahl des Formats und wie man aus verschiedenen Blickwinkeln eine Landschaft unterschiedlich zeichnen kann. In diesen ersten Schritten werden auch die Besonderheiten verschiedener elementarer Dinge beleuchtet, welche man in der Natur immer wieder findet wie beispielsweise Steine, Gräser, Bäume, Wasser oder auch Gebäude.
Im zweiten Kapitel geht es um die Struktur und die Gestalt der Landschaft. Dabei wird gezeigt, wie sehr die Landschaft von geometrischen Figuren abhängig ist und wie man mit ein bis drei Fluchtpunkten arbeiten kann. Gefolgt werden diese eher mathematischen Seiten von der Wahl des richtigen Bildausschnitts und einer Erklärung, wie man bestimmte Wetterverhältnisse in seine Zeichnung einarbeiten kann.
In den nachfolgenden Kapiteln erfährt man noch einiges über die unterschiedlichen Materialen und deren Verwendung, die Grundelemente einer Landschaft, die Gestaltung eines Raums, das Zeichnen spezieller Ort, imaginäre und symbolische Landschaften und die Entstehung einer kompletten Landschaft auf dem Papier. Jedes dieser Kapitel ausführlich zu beschreiben, würde diese Rezension endlos verlängern und es würde sicherlich langweilig werden, daher erspare ich mir dies an dieser Stelle.
Eigentlich gibt es keine Seite, auf welcher sich kein Bild befindet, ausgenommen die Inhaltsangabe. So begleiten einen immer viele Beispiele mit recht kurz gehaltenen Texten durch das Buch und die gut zweihundert Seiten erscheinen einem eher kurz. Zu Anfang benötigt man jedoch trotz der kurzen Texte einiges an Geduld, denn erst einmal schaut man sich seitenlang Zeichnungen an, welche verschiedenen Künstlern der letzten Jahrhunderte nachempfunden wurden und einem ein Gefühl für das Zeichnen geben soll. Dieser Teil des Buches ist etwas langatmig geworden und auch wenn man immer wieder neue Möglichkeiten sieht, so möchte man doch am liebsten direkt anfangen mit Zeichnen und sich nicht stundenlang mit Zeichnungen fremder Künstler auseinandersetzen.
Wer diesen Teil des Buches jedoch überstanden hat, der darf seinen Tatendrang wieder hervorholen, denn dann geht es endlich los. Nachdem die verschiedenen Materialien erklärt wurden, gibt es immer wieder Übungen und schon nach kurzer Zeit kann man sich auch einmal bei sich in der Umgebung umschauen, ob man nicht ein schönes Fleckchen findet, welches man gerne zeichnen würde. Nach so viel Vorarbeit sollte man jedoch nicht enttäuscht sein, wenn man nicht gleich Meisterwerke auf das Papier zaubert, denn bei der Malerei ist es wie überall: Die Übung macht den Meister.
Etwas enttäuschend finde ich auch, dass in dem Buch nichts über den Umgang mit Farben in der Natur gesagt wird, sondern das Meiste mit Bleistift gezeichnet wurde.