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Die Journalistin Rosanne Hamilton hat ihrem Elternhaus in England den Rücken gekehrt, um mit ihrem Ehemann Marc und dessen Sohn Robert in Gibraltar zu leben. Eine Entscheidung, die Rosanne bereits fünf Jahre später infrage stellt, und so nimmt sie einen beruflichen Auftrag an, der sie zurück in die britische Hauptstadt führt. Doch anstatt mit dem nötigen Abstand an die Recherchen zu einer Serie über spurlos verschwundene Menschen zu gehen, verbeißt sich Rosanne in den ersten Fall, in dem es um ihre vermisste Schulkameradin Elaine Dawson geht. Denn die unscheinbare Frau, die auf den Weg nach Gibraltar zu Rosannes Hochzeit war, tauchte nach einem Zwischenfall auf dem Heathrower Flugplatz nie wieder auf. Und während Rosanna herauszufinden versucht, ob Elaine einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist oder vielleicht noch lebt, gerät sie, ohne es zu merken, in höchste Gefahr.
"Die letzte Spur" ist ein geschickt erdachter Roman, der spannend in Erscheinung tritt, zeitweilig aber sehr mit seinen zahlreichen Nebenschauplätzen zu kämpfen hat. Denn neben dem eigentlichen Fall, bei dem es um die Suche nach einer verschwundenen Freundin geht, muss sich der Hörer auch noch mit den Eheproblemen der Journalistin, den Schwierigkeiten einer zunächst unbekannten jungen Frau, dem verkorksten Leben eines involvierten Anwalts oder den Anschuldigungen eines behinderten Freundes auseinandersetzen. Eine Fülle von Handlungssträngen, deren Ablauf zwar wunderbar geschildert wird, die aber in ihrer ausufernden Form übermäßig viele Informationen bietet. Deshalb ist die Aufmerksamkeit des Hörers gefragt, damit er alle Ereignisse richtig werten kann.
Gelesen wird der in einer ungekürzten Fassung vertonte Roman von Britta Steffenhagen, die es gut versteht, den verschiedenen Figuren einen passenden Ausdruck zu verleihen und deren Stimmungen und Gefühle nachvollziehbar zu Gehör zu bringen. Dabei ist es vor allem die Protagonistin Rosanne Hamilton, die die ganze Palette an Empfindungen durchlebt und sich neben der unbändigen Lust auf den neuen Job mit immer wieder aufkommenden Zweifeln, unsachlich vorgebrachten Anschuldigungen und mit der Angst um ihr Leben auseinandersetzen muss. Aber auch der als Mörder beschuldigte Anwalt oder die plötzlich ebenfalls verschwundene fremde Frau werden in Hinblick auf ihre Gefühlswelt nicht geschont und bieten Britta Steffenhagen genug Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen.
Fazit:
"Die letzte Spur" ist die gelungene Lesung eines spannenden Romans, der trotz seines überfrachteten Plots mit einer gut durchdachten Story und interessant angelegten Figuren zu überzeugen vermag.