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In London lebt das junge Ehepaar Larissa und Ernest Wood. Ernests Vater hat ein gut laufendes Fotogeschäft in der Stadt und so lag es nahe, dass zunächst sein Sohn mit ihm im Geschäft arbeitete und später auch seine Frau Larissa im Laden unterstützte. Ernest ist ein guter Fotograf, als aber eines Tages eine Einladung kommt, für einen großen Reiseveranstalter Fotos in Ägypten zu machen, ist er doch überrascht. Voller Begeisterung tritt er mit seiner Frau Larissa die Reise an.
Angekommen in Kairo treffen die beiden auf den Archäologen Max Wellink. Dieser scheint allerdings nur Augen für Larissa zu haben, obwohl er dem Fotografen-Ehepaar doch eigentlich die Sehenswürdigkeiten näherbringen soll. Als Ernest schließlich erfährt, dass das Grab Alexander des Großen angeblich in einer Oase liegt, macht er sich unerwartet alleine auf die Reise an diesen Ort. Larissa bleibt zurück und es beginnt eine lange Zeit des Wartens. Von Ernest kommt jedoch kein Lebenszeichen, Larissa wartet und wartet. Was ist in der Oase namens Siwa nur passiert? Wird Ernest je zurückkehren?
Auf den ersten Blick verspricht der Inhalt dieses im späten 19. Jahrhunders angesiedelten Romans einen amüsanten und auch spannenden historischen Roman vor einer orientalischen Kulisse. In Ägypten waren damals viele Europäer auf der Suche nach Grabschätzen unterwegs, es wurden Mumien geborgen und viele Gräber geöffnet. Insgesamt ein wirklich interessanter Hintergrund für einen Roman.
Leider aber verspielt das Autorenduo "Julia Drosten", das sich aus dem Ehepaar Julia und Horst Drosten zusammensetzt, dieses Plus. Trotz des geheimnisvollen Settings bietet der Roman nur sehr durchschnittliche Unterhaltung, bleibt dabei in den historischen Hintergründen recht oberflächlich und ist von Beginn an vorhersehbar. Zwar gehen die Autoren auf die Thematik der Fotografie ein, ermöglichen so dem Leser einen Einblick in den damaligen Stand der Technik und schildern Details zu den damals üblichen Reisegesellschaften. Auch werden Sehenswürdigkeiten Ägyptens vorgestellt. Jedoch nähern sie sich allem auf sehr einfache, recht naive Weise. Nicht jeder Leser, jede Leserin, möchte alles immer haarklein erklärt bekommen. Es wirkt dann schnell so, dass die Autoren ihrer Leserschaft nicht sehr viel zutrauen. Dies ist hier der Fall. Besonders Leser, die schon häufig mit den Hauptthemen dieses historischen Romans zu tun hatten, werden nach einigen Kapiteln genervt von den vielen Wiederholungen und Erklärungen sein.
Da die Handlung auch sonst keine Höhepunkte bietet und die Liebesgeschichte klischeehaft wirkt, bleibt die Hoffnung auf einen amüsanten und spannenden historischen Roman unerfüllt.