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George trifft die Nachricht wie ein Schlag. Annie, seine beste Freundin, und deren Eltern ziehen in die USA. Während Eric überglücklich ist, betreut er doch die Marsmission eines von ihm entwickelten Roboters, fällt George in ein tiefes Loch. Eben noch war sein Leben perfekt, nun ist alles vorbei. Seine einzige Freundin Annie ist weg, sein Mentor Eric kann ihn nicht mehr unterstützen bei seinen vielen naturwissenschaftlichen Fragen und das verwilderte Nachbargrundstück, indem man so herrlich spielen konnte, ist verwaist.
Als einige Wochen später Annie einen Hilferuf sendet und George bittet, zu ihr nach Florida zu kommen, sieht alles wieder ganz anders aus. Mit Hilfe seiner Großmutter erhält George die Erlaubnis, seine Ferien bei Annie und Eric zu verbringen. Und kaum ist er angekommen, beginnt für George, Annie und Emmet, einem weiteren Feriengast bei Eric, das größte Abenteuer ihres Lebens. Denn Annie will unbedingt auf den Mars, um Homer, den nicht richtig funktionierenden Roboter von Eric, zu untersuchen. Sie glaubt eine Nachricht Außerirdischer aufgefangen zu haben. Wenn nur COSMOS, der Supercomputer, den sie vor einiger Zeit bereits auf eine Sternenreise geschickt hat, funktionieren würde.
Der brillante Roman von Susan und Stephen Hawking, dem wohl berühmtesten lebenden Wissenschaftler der Gegenwart, erfährt also eine Fortsetzung. Konnte „Der geheime Schlüssel zum Universum“ von Anfang an begeistern und auch naturwissenschaftlich desinteressierte Jugendliche zum Lesen verführen, beginnt „Die unheimliche Reise ins Universum“ höchst langweilig. Sechs, sieben Kapitel, fast die Hälfte des Buches vergehen mit banalem Geschwätz. Wären nicht die brillanten Fotos, die in vier Abschnitten einen Blick auf die Erde, in den Weltraum und verschiedenste Objekte im All erlauben, dem Leser kämen die Tränen.
Auch die vielen wissenschaftlichen Beiträge von einigen Koryphäen ihres Fachs, die dem Ruf von Stephen Hawking nur zu gerne folgten, teil zu haben an den Projekt, aktuellste astrophysische Forschungsergebnisse in eine kindgerechte Form zu bringen - ein Vorhaben, das den Herrschaften ausnahmslos gelungen ist – können begeistern. So unterschiedliche Themen wie „Warum fliegen wir in den Weltraum“, „Kontaktaufnahme mit Außerirdischen“, Kam das Leben vom Mars“, „Ist da draußen jemand?“, Wie findet man einen Planeten im Weltraum“, „Die bewohnbare Zone“ und "Wie man das Universum versteht“ geben faszinierende Einblicke und lassen die flache Geschichte vergessen. Auch unterbrechen immer wieder kurze Einschübe den Text, in dem angesprochene Fragen erläutert und verdeutlicht werden. Das macht aus dem etwas albernen Geschehen des fiktiven Weltraumabenteuers fast eine wissenschaftliche Reise.
Doch im Gegensatz zum ersten Buch, in dem man die Handschrift Stephen Hawkings deutlich erkennen konnte, muss man die tieferen Einblicke und Erkenntnisse des Physikers hier mit der Lupe suchen. Vielleicht liegt dies an der Konzeption, einfach eine weitere Reise anzusetzen, die ohne weitere Überraschungen verläuft. Auch das Finale enttäuscht. Zwar wird es urplötzlich doch spannend und der Gegner erweist sich als ebenbürtig, doch wie in wenigen Sätzen alles zu „Friede, Freude, Eierkuchen“ verkommt, ist dann doch zu platt, um zu begeistern.
Nicht überall wo „Stephen Hawking“ drauf steht, ist auch „Stephen Hawking“ drin – jedenfalls nicht viel. Sind auch die wissenschaftlichen Beiträge brillant, die Fotos wunderschön und die kurzen Erläuterungen sehr gelungen, kann die eigentliche Geschichte kaum mitreißen. Hier ist die Zielgruppe der zehn bis vierzehnjährigen, wissenschaftlich Interessierten mehr gewohnt – zumal der erste Band des Autorenduos bewiesen hat, wie es geht.
„Die unheimliche Reise ins Universum“ ist leider nur Mittelmaß – ein Begriff der im Zusammenhang mit dem Namen „Stephen Hawking“ schockiert und überrascht. Nur wer auf sehr lockere Art ein wenig mehr von unserem Universum verstehen will und die erste Hälfte des Buches eher auf die Zugaben denn auf die eigentliche Geschichte achtet, wird sich gut unterhalten fühlen. Allen anderen sei „Der Schlüssel zum Universum“ empfohlen, ein wirklich gelungenes Debüt von Vater und Tochter Hawking.