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Wenn Quentin Tarantino einen Italo-Western dreht liegt es in der Natur der Sache, dass viele alte Streifen aus der Mottenkiste geholt werden, um sie neu zu vermarkten. "Django - Die Todesmine von Canyon City" bekam sogar das Prädikat "Quentin Tarantino presents" auf das Cover. Ob der Film das verdient ist zumindest eine spannende Frage ...
Der Texaner Red und der Mexikaner Carrancho fliehen aus der Gefangenschaft der US-Armee nach Mexiko. Als sie zufällig von einer Geldzahlung an eine Silbermine erfahren, wollen beide das Geld stehlen. Sie lassen sich vom Chef des Unternehmens, dem skrupellosen Morton anheuern, Red als Killer, Carrancho als Koch.
Als sie jedoch sehen, dass in der Mine nur versklavte Mexikaner arbeiten, ändern sich ihre Ziele. Sie wollen diese befreien. Carrancho entwickelt sich zu einem Revolutionsgeneral während Red weiter so tut als würde er für Morton arbeiten ...
Der 83-minütige Film wird sowohl mit der deutschen als auch mit der spanischen Tonspur geliefert. Bisher nicht gezeigte Szenen sind nur auf Spanisch mit deutschen Untertiteln zu sehen. Als Extra ist der Film auch in der deutschen Kinofassung abspielbar.
"Django - Die Todesmine von Canyon City" ist ein solider Italo-Western, auch wenn er eigentlich kein Django-Film ist, sondern den Titel anscheinend nur zur Steigerung der Verkaufszahl erhalten hat. Mit Tarantinos Namen zu werben ist allerdings ein wenig zu viel des Guten.
Die Handlung ist im Großen und Ganzen gelungen. Die Konflikte sind durchaus spannend und sogar historisch gar nicht uninteressant. Leider ist die Story aber etwas sehr sprunghaft erzählt. Der Film nimmt sich nicht die notwendige Zeit, um die Charaktere zu entwickeln. Das ist gerade im Fall von Carrancho, der sich vom leicht trotteligen Gauner zum Revolutionsgeneral entwickelt, sehr schade. Da gerade diese Figur schauspielerisch am überzeugendsten wirkt, wurde hier viel Potential für einen richtig guten Western verschenkt.
Nervig ist das ewige höhnische Gelächter der Bösen. Morton und seine Gefolgschaft lachen die ganze Zeit diabolisch, wenn sie Mexikaner quälen oder einen der Helden. Das wirkt überzogen und unglaubwürdig.
Ansonsten bietet der Film aber eine stimmige Atmosphäre, solide Schauspieler und eine überzeugende Handlung. Wer Italo-Western mag, dürfte zufrieden sein. Man sollte allerdings auch nicht zu viel erwarten, nur weil der Name Tarantino auf dem Cover steht.
Die Ausstattung ist leider bescheiden. Nur die spanische Tonspur neben der deutschen, keine Untertitel und als Extra nur die kürzere deutsche Kinofassung. Da wäre mehr möglich gewesen. Bild- und Tonqualität überzeugen auch nicht. Der Zuschauer merkt dem Film sein Alter deutlich an.
Fazit: Ein insgesamt überzeugender Italo-Western, der seine an sich gute Handlung zu schnell erzählt und die Bösewichte zu überspitzt darstellt. Ausstattung und Qualität der DVD könnten ebenfalls besser sein. Dennoch für Fans des Genres ein echter Geheimtipp!