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 Doom - Der Roman zum Film


Cover
Gesamt +----
Anspruch
Aufmachung
Brutalität
Gefühl
Humor
Spannung


DOOM revolutionierte einst die Spiele-Landschaft mit guter Grafik, einem einfachen Spielprinzip und stundenlanger Spannung. Inzwischen ist der dritte Teil der Ego-Shooter-Serie in den Läden, die Fan-Gemeinde kann sich an drei Romanen erfreuen, die direkt auf das Spiel aufsetzen. Ende 2005 erschien schließlich ein von den Fans lang ersehnter Film in den Kinos, der ebenfalls vage auf dem Spiel aufbaute.

Was bisher geschah:
John "Reaper" Grimm, Mitglied einer privaten Elite-Einheit der UAC wird gemeinsam mit seinen Kameraden auf den Mars geschickt, da die dortige Forschungseinrichtung seines Brötchengebers Notsignale zur Erde sendet.
Auf dem roten Planeten angekommen stellen sie fest, dass die Wissenschaftler von seltsamen Kreaturen angegriffen wurden. Ihr Auftrag klingt simple - sie sollen die gewonnenen Daten sichern, eventuelle Überlebende retten und die Kreaturen beseitigen. Was wie ein einfacher Job beginnt, entwickelt sich bald zu einem Alptraum. Dieser steigert sich noch, als den Söldnern eines klar wird - ihre Gegner sind keine Aliens, sondern dank einer Infektion mutierte Menschen, die noch immer das Virus in sich tragen und sogar weitergeben.
Zu Reapers Unglück ist eine der Wissenschaftlerinnen auf dem Mars auch noch seine eigene Schwester - und das Verhältnis der Beiden ist nicht gerade gut ...

Um eines deutlich zu sagen - der Autor hat hier sein Bestes gegeben, um aus einer dünnen Story einen ansprechenden Roman zu schaffen. Dass ihm dies nicht gelungen ist, kann man weder dem Verlag noch ihm oder dem Übersetzer vorwerfen. Wo keine Handlung ist, kann man auch keine finden. Obwohl sich Shirley redlich bemüht, den flachen Film-Charakteren etwas Background zu verleihen und die zahllosen Action-Szenen mit Spannung zu würzen, kommt einfach keine Atmosphäre auf. Von Anfang an wird klar, dass es sich bei dem Buch um eine "10-Kleine-Negerlein-Geschichte" handelt. Viele Söldner gehen auf den Mars, wenige kommen zurück. Die einzig wirklich spannende Frage bleibt, wie die Kämpfer ums Leben kommen. Der Autor variiert dabei die in Frage kommenden Möglichkeiten. Von "hygienisch einwandfrei" bis "Splatter" ist alles vertreten, was man in solch einem Buch erwarten darf. Dementsprechend ist es nichts für zarte Gemüter. Leider können auch diese Beschreibungen den Roman nicht retten. Er bleibt flach, die Abläufe sind vorhersehbar und am Ende des Bandes fragt man sich, wie so wenig Handlung auf so viele Seiten ausgedehnt werden konnte. Einzig ein paar angedeutete, "unethische Experimente" seitens der Wissenschaftler lassen Hoffnung auf Handlung aufkeimen. Eine Hoffnung, die sich leider nicht erfüllt.

Fazit:
Der Autor und der Übersetzer gaben ihr Bestes. Da die Vorlage jedoch weder dem Spiel gerecht wird, noch den drei Romanen, die dem Ego-Shooter zugrunde liegen, die Handlung mit der Lupe gesucht werden muss und die Abläufe vorhersehbarer sind als der durchschnittliche Gottesdienst in einer Dorfkirche, werden weder Fans des Spiels noch Freunde von Horror- und Actionromanen ihre Freude an diesem Werk haben. Im Film werden die Zuschauer zumindest mit einer knapp fünfminütigen Ego-Shooter-Sequenz erfreut. Aber selbst dieses Goodie kann in einem Roman zum Film naturgemäß nicht punkten. Selbst bei 9,95 Euro, die das Buch kostet bleibt der Eindruck von purer Geldverschwendung zurück. Ein Kasten Bier zum selben Preis und eine Runde DOOM im Netzwerk machen vergleichsweise mehr Spaß und hinterlassen einen bedeutend längeren Eindruck.

Gunter Arentzen



Taschenbuch | Erschienen: 1. November 2005 | ISBN: 9783833212178 | Originaltitel: Doom | Preis: 9,95 Euro | 283 Seiten | Sprache: Deutsch

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