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Bodyswitch-Komödien oder generell Filme, in denen jemand in einem anderweitig „fremden Körper“ gefangen ist, erfreuten sich schon immer großer Beliebtheit – das zeigen neuere Produktionen wie „Freaky Friday“ mit Jamie Lee Curtis und Lindsay Lohan (hier tauschen Mutter und Tochter den Körper) oder „30 über Nacht“ (Jennifer Garner wird über Nacht vom Mädchen zur Frau) ebenso wie Klassiker à la „Big“ mit Tom Hanks (hier wird ein Junge zum Mann) oder „Switch – Die Frau im Manne“ mit Ellen Barkin (Frau im Männerkörper). Eine eher unentschlossene Mischung aus Bodyswitch und 80er-Liebesfilm ist „Dream a little Dream“ mit Corey Feldman in der Hauptrolle.
Bobby (Corey Feldman) ist unheimlich verknallt in Lainie (Meredith Salenger), aber die ist bereits vergeben. Zusammen mit seinem besten Kumpel Dinger (Corey Haim) nimmt Bobby jeden Morgen auf dem Weg zur Highschool eine Abkürzung über das Grundstück des alten Coleman Ettinger (Jason Robards), der zurzeit an der Herkunft von Träumen forscht und auch sonst ein etwas komischer Kauz ist. Eines Abends, als Bobby auf dem Weg nach Hause ist, passiert es: Genau auf Coleman Ettingers Grundstück kracht er mit Lainie zusammen, die ebenfalls gerade mit dem Fahrrad auf dem Nachhauseweg ist. Beide verlieren das Bewusstsein – und plötzlich ist der alte Coleman im Körper des jungen Bobby gefangen. Auch Colemans Frau Gena (Piper Laurie) hat bei dem Zusammenprall ihren Körper gewechselt: Sie steckt nun in der jungen Lainie fest. Währenddessen ist der richtige Bobby in einer Art Traumwelt gefangen, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint. Natürlich nimmt nun Coleman als Bobby die Sache in die Hand und regelt ein paar Dinge für ihn – denn Bobby ist nicht nur schlecht in der Schule und hat ein mieses Verhältnis zu seinen Eltern, er ist eben auch unglücklich verliebt …
Etwas konfus und fahrig präsentiert sich diese Produktion von 1989, die aktuell von Epix neu auf DVD herausgebracht wurde. Immerhin zwei Pluspunkte besitzt der Film: die Doppelbesetzung Corey Haim und Corey Feldman, und natürlich eine ordentliche Portion 80er-Jahre-Flair, was alle freuen wird, die in diesem Jahrzehnt aufgewachsen sind. Die Outfits sind mehr als schreiend und heutzutage natürlich nur noch zum Fremdschämen geeignet, aber irgendwie waren sie ja auch verdammt cool – zumindest, wenn man ein Kind der 80er ist.
Hier gibt es eine Menge schrille Klamotten bis zum Abwinken – glänzende Gymnastikhosen bei den Mädchen, bauchfreie Tops und lässig zerschnittene Jeans bei den Jungs -, tonnenweise Haarschaumfestiger und die wirklich allerschlimmsten Frisuren, die man je gesehen hat, zu bewundern. In einer Szene gibt Corey Feldman gar eine kleine Michael Jackson-Einlage, inklusive passendem Outfit.
Der Soundtrack kann sich ebenfalls hören lassen und wartet mit Songs wie "It's the End of the World as We Know It“ von R.E.M. oder "Rock On” von Michael Damian auf. Zu den beiden Coreys ist zu sagen, dass sie natürlich ein cooles Doppelpack sind, dass aber zu der Zeit, als „Dream a little Dream“ entstand, ihre besten Tage als erfolgreiches Jungstar-Duo bereits gezählt waren und dass die beiden Freunde nie wieder an Kracher wie etwa „The Lost Boys“ anknüpfen konnten.
Die Handlung von „Dream a little Dream“ wirkt gerade zu Beginn sehr zerfasert und die ersten 20 Minuten weiß man eigentlich gar nicht, worum es hier geht. Ein alter Mann, der an Träumen forscht, ein verknallter Teenie, ein Zusammenstoß, ein Körperwechsel – klingt einfach, ist aber hier weder richtige Komödie noch Liebesfilm noch Abenteuer und sehr inkonsequent und auch etwas langweilig in Szene gesetzt. Die Dialoge sind, zumindest aus heutiger Sicht, eine Aneinanderreihung furchtbar sinnloser Sätze und die Szenen in diesem Film wirken bisweilen etwas unzusammenhängend; Komik, Dramatik oder Spannung kommen hier nicht wirklich auf. Insgesamt ist „Dream a little Dream“ nur für zwei Gruppen von Zuschauern geeignet: Hardcore-80er-Fans und Fans von Corey Haim & Corey Feldman, auch wenn sie bei dieser Produktion schon eher auf dem absteigenden Ast waren. Extras und Aufmachung der DVD können hier nicht bewertet werden, da es sich um ein Rezensionsexemplar des Verlags handelte.