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In einer hübschen Dekobox und zusätzlich mit einer hübschen Grußkarte mit Filmmotiv kann das Buch "Dumm gedreht" aus dem Hause Lardon erworben werden. Auf 126 Seiten werden Filmliebhaber so manchen peinlichen Drehfehler aus über zwanzig Filmklassikern kennenlernen.
Bereits das Vorwort bereitet darauf vor, was den Leser genau erwartet, denn es ist eine Art Gebrauchsanweisung: Denn wie lassen sich Drehfehler im Film besser entdecken als mit der DVD im DVD-Player und dem Finger auf der Pausetaste der Fernbedienung? Noch etwas Popcorn dazu, und der Filmspaß kann losgehen.
Die einundzwanzig genau besprochenen Filme sind ohne bestimmte Reihenfolge aufgelistet; "James Bond - Goldfinger" aus dem Jahr 1964 macht den Anfang. Klassiker wie "Citizen Kane" und "Casablanca" werden ebenso unter die cineastische Lupe genommen wie Blockbuster à la "Krieg der Sterne" und der Herr der Ringe", Kultfilme wie "Pulp Fiction" und "Dirty Dancing" natürlich ebenso. Nach Regisseur- und Schauspielerangaben sowie der Angabe der Vertriebe, bei denen Video und DVD des entsprechenden Films veröffentlicht wurden, gibt es ein paar Sätze zum Film. Dabei gibt dieser Text nicht nur eine Inhaltsangabe wieder, sondern oftmals auch ein paar zusätzliche Informationen zum Film. Allerdings beträgt der Umfang meist nicht mehr als eine halbe Seite; dann folgen die Fehler, die gefunden wurden. Passend zum Vorwort sind diese Fehler in zeitlicher Reihenfolge, wie sie im Film vorkommen, gelistet, so dass der Leser bequem den Film schauen und bei den dazu passenden Stellen auf Pause drücken könnte, um selbst nachprüfen zu können. Manche der Tipps erscheinen ohne das entsprechende Bild dazu etwas zusammenhanglos, die meisten aber lassen sich gut nachvollziehen. So verraten die Beiträge, wenn die Frisur der Darsteller in aufeinander folgenden Einstellungen wechselt, wann Mitarbeiter vom Set im Bild zu sehen sind und wo sich sonstige Fehler - etwa das zuerst fast leer getrunkene und dann wieder plötzlich halbvolle Glas - verbergen. Dazu sind Filmfotos abgedruckt, die aber leider nicht weitere Filmfehler verraten, sondern nur Szenen aus dem Film zeigen. Zum Schluss gibt es noch eine Handvoll weiterer Fauxpas aus verschiedenen Filmen, denen nicht eigene Beiträge gewidmet wurden, deren Fehler jedoch erwähnenswert genug waren, einen Platz im Buch zu finden. Abschließend finden sich noch eine Danksagung und die genutzten Quellen in Form von Internetlinks, über die der Interessierte viele weitere Filmfehler finden kann.
Besonders gut an "Dumm gedreht" gefallen die wunderschöne Verpackung in Form der Dekobox, die dazu passende Grußkarte und das edle Hardcovermotiv. Allein diese sind im Regal schon ein Hingucker. Aber nicht nur optisch, auch inhaltlich hält das Buch einiges für den Cineasten bereit. Nicht alle Filmfehler sind auf den ersten Blick erkennbar, manche auch auf den zweiten nicht, wieder andere muss man mühsam suchen, weil die Szene, in der sich der Fehler verbirgt, nicht immer genau geschildert wird. Auch die Filmfotos verraten nichts über die gemachten Fauxpas. Aber allein die Idee, den Leser zur Sichtung des Films samt Buch daneben zu animieren, ist nett gestaltet. Dazu kommen solch aberwitzig krasse Filmfehler, dass sich so mancher Cineast fragen wird, wieso er nicht selbst darauf gekommen ist. Unter anderem wird einer der gravierendsten Filmfehler entblößt, den man sich nur vorstellen kann; der Name des Films: "Citizen Kane". Was für ein Fehler das ist, soll hier aber nicht verraten werden.
Ein schönes Buch für Filmliebhaber, die ihre Lieblingsfilme mal von einer anderen Seite kennenlernen wollen und die kein Problem damit haben, die kleinen Makel der cineastischen Machwerke aufzudecken.