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 Dune

Der Wüstenplanet


Cover
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Anspruch
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Bildqualität
Brutalität
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


Im elften Jahrtausend nach Christus hat sich das Universum dramatisch verändert. Unter dem Imperator Shaddam IV. konkurrieren "Häuser" um die Macht. Diese von einzelnen Familien beherrschten Häuser, haben das Universum unter sich aufgeteilt. Neben dem Imperator und seinen mächtigen Truppen, den Sardaukern, sind es die Harkonnen und die Atreides, die den größten Rückhalt zu haben scheinen. Zwischen den Machtgruppen sind es die Gilden, die die unendlichen Weiten des Universums mit ihren Schiffen zu überbrücken vermögen. Dies ist nur möglich durch eine Droge: die "Melange" (das "Gewürz"), ein Stoff, der nur an einem Ort im Universum gefunden wird: dem Wüstenplaneten Arrakis ("Dune"). Dieser wichtigste Pfand im Spiel um die Macht wird überraschend den Harkonnen entzogen und den Atreides überantwortet. Sie müssen ihren Wasserplaneten (Caledan) verlassen und in die ewige Wüste ziehen.
Alle warnen den Herzog Leto Atreides davor, dass die bösartigen und Ränke schmiedenden Harkonnen niemals wirklich auf Dune verzichten werden und dass das ganze Unternehmen eine Falle von Baron Harkonnen und Shaddam IV. ist.
Doch Leto schlägt diese Warnungen in den Wind und zieht mit seiner ganzen Familie nach Dune. Seine Frau, eine "Bene Gesserit" und sein Sohn Paul, scheinbar Nebenfiguren im Machtspiel und von Shaddam und Harkonnen nicht beachtet, nehmen die Festung auf Arrakis in Besitz. Doch Pauls Mutter hat den Jahrtausende alten Zuchtplan der Bene Gesserit, einem Orden von Wahrsagerinnen, die ihrerseits am Spiel der Macht mit dem Ziel teilnehmen, alle zu beherrschen, für ihre Zwecke missbraucht: Sie hat aus Liebe zu Leto einen Sohn geboren, obwohl das strengstens untersagt war. Die Angst und gleichzeitig Ziel der Zuchtprogramme ist der "Kwisatz Haderach", der Erlöser, der Mann, der in die Zukunft sehen kann und sie zu beeinflussen vermag!
Paul wird von der Mutter Oberin der Bene Gesserit einer Prüfung unterzogen, die diese Angst verstärkt: Ist er der Erlöser?
Auf Arrakis geschieht das Unvermeidliche: Die Falle der Harkonnen schnappt zu. Herzog Leto wird, durch eine Droge willenlos, entführt und zu den Harkonnen gebracht. Paul und seine Mutter werden mit dem Befehl, sie zu töten, in die Wüste gebracht und in den unendlichen Weiten des Sandes ausgesetzt.

Hier beginnt der zweite und zentrale Teil dieses Buches. Ein Faktor, der den Ränkeschmieden entgangen ist, beginnt am Spiel teilzunehmen: Die Fremen, die scheinbar wenigen und machtlosen Wüstenbewohner, die im Reich der gewaltigen Riesenwürmer, den eigentlichen Herrschern von Arrakis, überleben. Sie sind durch Prophezeiungen angehalten, nach ihrem Messias zu suchen und dieser scheint in der Person des Herzogsohnes plötzlich mitten in der Wüste aufzutauchen!
Ein Machtspiel beginnt, das das ganze Universum erschüttern wird und niemand ahnt auch nur im Entferntesten wer Paul wirklich ist und was er sein wird!

Der 1984 fertiggestellte Kinofilm litt unter argen Kürzungen und erhielt schlechteste Kritiken. Diese DVD ist eine für das Fernsehen konzipierte Langfassung, immerhin wurden 45 Minuten Material eingefügt. Der gesamte Film musste daraufhin neu geschnitten und vertont werden. Doch auch die DVD wurde kein großer Erfolg und vor allem von der riesigen Fangemeinde des Buches "Dune" abgelehnt.
Warum?
Erstens verändert der Regisseur nicht nur einige Charaktere und gewichtet ihre Rollen neu. Dies führt zu einer weniger epischen, denn aggressiven und kampforientierten Filmfassung. Vor allem die Fremen und ihre Kampftechniken werden stärker in den Mittelpunkt gerückt. Der psychologische Tiefgang der Buchvorlage und die vielen Handlungsstränge leiden unter dieser neuen Gewichtung.
Zweitens werden diverse Personen weggelassen und ganze Nebenhandlungen außer Acht gelassen. Sicherlich erfordert ein Spielfilm Kürzungen, die tausend Seiten starke Vorlage kann niemand ernsthaft eins zu eins umsetzten. Doch die Änderungen betreffen den Gesamtcharakter der Vorlage. Aus einer umfassenden Geschichte des Universums wird eine Art Privat-Krieg zwischen Harkonnen und Atreides.
Drittens wird Baron Harkonnen zum reinen Sadisten und Mörder. Dies ist im Buch sehr viel differenzierter dargestellt. Der Hass des Barons auf Leto Atreides hat eine Vorgeschichte, die der Film völlig ausblendet.
Viertens verbleibt der Film bei der Darstellung Pauls in billigen Heldendarstellungen. Der universelle Erlösergedanke, der im Buch der alles entscheidende Faktor Jahrtausende währender Suche vieler Machtgruppen ist, wird viel zu schwach betont.
Fünftens ist der Film nicht eigenständig genug, um zu gefallen. Er verbleibt im Niemandsland zwischen Werkadaptation und eigener Kunstform. Er löst sich nicht mutig genug von der Vorlage, sondern verändert sie nur an Punkten, die mehr Effekt und Aktion versprechen.
Sechstens sind die Schauspieler zum Teil furchtbar. Allen voran missfällt mir Kyle McLachlan, der als charmanter Agent durchgeht, aber nicht als von seinen eigenen Fähigkeiten gemarterter Erlöser.
Siebtens ist die Verlängerung eine Verschlimmbesserung. Sie fügt Schlachten, Kämpfe, Gespräche ein, auf die man gut verzichten könnte. Sie verbessern den Kinofilm mit keiner einzigen Szene.

Fazit: Ein schlechter Kinofilm wird mit 45 Extra-Minuten zu einem immer noch schlechten DVD-Film. Leider ist diese DVD nicht zu empfehlen, denn sie erreicht das Niveau des Buches keine einzige Sekunde lang.


Der Regisseur David Lynch zog seinen Namen zurück und es wird offiziell Alan Smithee als Verantwortlicher genannt. Dies ist das in solchen Fällen übliche Pseudonym.

Stefan Erlemann



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Januar 2006 | FSK: 12 | ISBN: B000DZIE96 | Laufzeit: 177 Minuten | Originaltitel: Dune | Preis: 12,99 Euro | Verfügbare Sprachen: Deutsch

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