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„Ein Bilderbuch voller Tiere“ fasst fünf von verschiedenen Autoren und Illustratoren ersonnene Geschichten zusammen. Im Nachwort von Claudia Blei-Hoch werden die Bilderbücher kurz angerissen und unter dem Thema „Tiere in Geschichten für kleine Zuhörer“ beleuchtet.
Hühnerlulu von Ulrike Kuckero und Annette Swoboda
Eines der Hühnern auf dem Hof ist unzufrieden. Es möchte unbedingt verreisen, irgendwo in der Fremde Urlaub machen und später davon erzählen. Und eines schönen Tages macht es sich zum Erstaunen der anderen und der Bäuerin tatsächlich auf den Weg und erlebt ein wunderschönes Abenteuer.
Hundemüde Hunde von Christian Tielmann und Cornelia Haas
Sieben junge Hunde tollen den ganzen Tag herum. Sie machen alles, was ihnen Spaß macht und wollen gar nicht mehr mit dem Spielen und Unsinn machen aufhören.
Ein verflixt schöner Tag von Christine Kleicke
An diesem Morgen ist auf Bauer Brüggenthies Hof nichts so wie gestern. Denn als Herr Meier, der Haus- und Hofhund, der eigentlich für Ordnung sorgt, aufwacht, ist sein Knochen weg. Er ist sauer und begibt sich auf Spurensuche. Wer hat es bloß gewagt, ihn zu bestehlen?
Nanuk will fliegen von Christian Holtei und Astrid Vohwinkel
Nanuk ist brummig. Sehr brummig. Er will fliegen wie die Möwen. Und er hat einen Riesenhunger. Da beschließt seine Mutter Anaana, mit ihm in die Menschenstadt zu gehen und für beide Essen zu suchen. Doch die Menschen sind wenig begeistert von dem Besuch der Raubtiere in ihrem Supermarkt. Und bald schon steht ein Mann mit einem Gewehr vor dem Geschäft.
Prinz Franz total verliebt von Angelika Glitz und Annette Swoboda
Franz ist allein. Er beschließt, sich eine Frau zu suchen. Dumm nur, dass ausgerechnet die vier Schnuckis hinter ihm her sind. Die mag der Franz nämlich überhaupt nicht. Auf seiner Flucht trifft er unvermittelt auf Gerda. Und mit einem Mal weiß Franz, wer seine große Liebe ist. Wenn er nur nicht zu feige wäre, seine Brille aufzusetzen.
Diese fünf Geschichten sind von völlig unterschiedlicher Qualität. „Hühnerlulu“ ist eine amüsante und leicht als Metapher auf die Reiselust der Menschen gemünzte Geschichte mit wenig Tiefgang, kaum Überraschungen, recht langem Text und vor allem wunderschönen Bildern von Annette Swoboda zu erkennen. „Hundemüde Hunde“ hingegen kommt mit wenigen Worten pro Seite, großen, bunten Bildern voller Humor und Witz aus. Hier wird einfach nur den sieben Hunden zugeschaut bei ihrem bunten Treiben. Diese Geschichte ist im Gegensatz zur ersten für die ganz Kleinen ein Quell der Freude und regt immer wieder zum Lachen an.
In völligem Kontrast dazu ist „Ein verflixt schöner Tag“ angelegt. Autorin und Illustratorin Christine Kleicke erzählt eine lange und leider auch langweilige Suche eines Hundes. Hier nehmen die Bilder gefangen. Sie sind sehr fein ausgearbeitet und von viel exakterem und realistischeren Stil als die comichaften Hunde zuvor. Doch auch in diesen Bilder finden sich viele kleinere Scherze und spaßige Momente, die den etwas älteren Kindern viel Freude bereiten.
Dann folgt ein Abenteuer aus der Wirklichkeit. Christa Holtei erzählt vom Abenteuer zweier Eisbären und ihrem Ausflug in die Menschenwelt. In einem kurzen Nachwort wird erläutert, das dies jedes Jahr in Churchill, Manitoba, Kanada passiert und viele Tiere den Winter über in einer Art Eisbärgefängnis bleiben, bis das Eis zugefroren ist und sie fortgebracht werden. Diese anrührende Geschichte wird in realistische und wunderschöne Bilder gepackt. Davon sind vor allem ältere Kinder begeistert. Ein kurzer „Eisbären-Steckbrief“ rundet den Sachbuchcharakter dieses Abenteuers ab.
Der absolute Knüller ist jedoch ohne Zweifel „Prinz Franz total verliebt“. Traumhaft lockere Bilder, wundervolle Verse und eine amüsante, mitreißende und sehr romantische Geschichte über ein verliebtes, aber auch eitles Schaf begeistern Groß und Klein gleichermaßen.
„Ein Bilderbuch voller Tiere“ bietet zu einem guten Preis viele gute Geschichte. Nicht alle sind grandios wie die letzte von Prinz Franz, doch machen die meisten den kleinen Zuhörern und Betrachters viel Spaß. So eine Sammlung sollte in jedes Kinderbuchregal gehören.