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Dickies Großvater macht eine seltsame Beobachtung: Er begegnet mitten in der Nacht einem unbeleuchteten Kajütboot. Er und sein alter Freund denken sich erst nichts dabei, aber dennoch schreibt er einen Brief an Dickies großen Freund, den Meisterdetektiv Perry Clifton.
Der reist kurzerhand nach Schottland, um der Sache auf den Grund zu gehen. Einige Vorkommnisse weisen auf ein Verbrechen hin. Nicht nur, dass das Kajütboot des öfteren in der Bucht unterwegs zu sein scheint - immer unbeleuchtet -, es treiben sich auch einige Unbekannte in der Gegend herum. So fällt Dickie ein Maler auf, der seit vier Wochen an der Bucht "seine Zelte aufgeschlagen hat" und mit nur einem einzigen Pinsel immer nur mit der Farbe Blau Bilder malt.
Wüsste Perry, dass zur gleichen Zeit Scotland Yard und die Einwanderungsbehörde eine heiße Spur zu Menschenschmugglern hat, wäre er vorsichtiger. Doch Perry fehlen Informationen über das "Wer" und "Warum", der Polizei hingegen fehlt die Angabe "Wo" und "Wie". Erst einige Zufälle ermöglichen Perry seine eigenen Schlüsse zu ziehen, und als er endlich die Polizei in London anruft, wird ihm klar, dass die Sache nicht nur sehr gefährlich zu sein scheint, sondern auch eine der meistgesuchten Verbrecherbanden Englands hinter den seltsamen Vorkommnissen zu stecken scheint: Die "Phantombande", deren Chef "Die Hand" genannt wird, ist eine Bande, die seit Jahren Verbrechen verübt, ohne auch nur die geringste Spur zu hinterlassen.
Die berühmte Krimiserie von Wolfgang Ecke, deren Held Perry Clifton seit fünf Jahrzehnten das Schreckgespenst aller Verbrecher Englands ist, ist auch als Hörspielreihe erhältlich. Die vorliegende Folge "Die Hand" spielt im Jahr 1975, wirkt aber nicht im geringsten angestaubt oder altmodisch.
Ganz im Gegenteil wirken sowohl die Aufnahmequalität als auch die Auswahl der Stimmen hochaktuell. Sämtliche Stimmen sind einfach perfekt ausgewählt und passen zu den Charakteren des Krimis. In punkto Lebendigkeit, Variationsvermögen und Lockerheit ist diese Produktion ein Musterbeispiel für das Genre Jugend-Hörspiel.
Leider kann man das über die Stringenz und die Logik des Falles nicht sagen. Arg knapp und nicht immer logisch geraten die Ermittlungen zu einem Kinderspiel. Nicht einen Moment rätselt der Detektiv, keine der Helfer gerät in Gefahr oder zweifelt - alles läuft so glatt und locker ab, dass es eher eine nette Erzählung als eine Krimihandlung zu sein scheint. Man merkt dieser Produktion deutlich an, dass die Zielgruppe eher im Bereich acht bis zwölf Jahre liegt. Wer dies beachtet, wird gut unterhalten und erfreut sich an Stimmen, Story und Humor dieser Reihe.
Vor allem Thomas Braut und Hans Clarin sind - wie gewohnt - in Bestform und man spürt, welchen Spaß sie bei der Produktion des Bayrischen Rundfunks hatten.
Fazit: Die mehr als 600 Hörspiele und über 50 Bücher, die es vom 1983 verstorbenen Wolfgang Ecke gibt, machen seit mehr als 50 Jahren vielen Kindern und Jugendlichen einen riesigen Spaß. Dieses Hörspiel ist ein gutes Beispiel für das Vermögen des Autors, eine einfache und für Kinder unterhaltsame Geschichte zu schreiben und sie perfekt auf das Genre Hörspiel zuzuschneiden. Da Preis und Layout tadellos sind, ist diese Produktion uneingeschränkt zu empfehlen. Wer allerdings eine spannende Geschichte erwartet wird ein wenig enttäuscht sein.