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Wie groß ist das Universum wirklich? Wieso gibt es Erdbeben? Wodurch wurden die Dinosaurier ausgerottet? Fragen ähnlich wie diese stellen sich Kinder immer wieder. Mit „Eine kurze Geschichte von fast allem“ gibt es nun ein Buch, das Antworten für Kinder und auch Erwachsene bietet.
Hierbei handelt es sich um die Ausgabe für junge Leser, erschienen im cbj-Verlag. Der Unterschied zu Bill Brysons Weltbestseller liegt darin, dass der Inhalt leicht gekürzt und mit Illustrationen versehen wurde.
Nach einem Vorwort, in dem ein illustrierter Bill Bryson die Kinder direkt anspricht und auch als gezeichnete Figur im Buch immer wieder auftaucht, ist das Buch in sechs große Teile unterteilt. Im ersten Teil „Verloren im Weltall“ geht es um die Frage, wie die Erde und das Universum überhaupt entstanden sind. Kinder erfahren hier etwas über den Urknall, den Weltraum und unser Sonnensystem. Der zweite große Teil des Buches ist mit „Die Größe der Erde“ überschrieben. Hier geht Bryson allen Fragen auf den Grund, die man zur Erde haben kann. Wie das Gewicht der Erde und ihr Umfang bestimmt wurden klärt er ebenso wie Fragen um das Alter des Planeten. Dinosaurier und die Möglichkeit, das Altern von Knochenfunden zu bestimmen, werden auch in diesem Buchteil angesprochen. Auch die Themen Chemie und Radioaktivität werden behandelt.
Über Einstein und wie sich die Wissenschaft am Anfang des 20. Jahrhunderts weiterentwickelte, berichtet der dritte Teil des Buches. Hier wird auch die Radiokarbon-Datierung vereinfacht für Kinder erklärt. Im Anschluss an diesen dritten Teil folgt eine zweiseitige Übersicht, die die bisherigen Erkenntnisse zusammenfasst, zu allem, was der Leser inzwischen erfahren hat.
„Ein gefährlicher Planet“ heißt der vierte Teil, in ihm geht es um die Verschiebung der Kontinente auf der Erde, Überraschungen, die am Meeresboden zu finden sind, und um die Vulkane, die sich auf der Erde befinden. Auch Asteroiden-Einschläge und der mögliche Tod der Dinosaurier durch einen Meteor kommen hier zur Sprache. Über die Lebensbedingungen auf der Erde, die Atmosphäre, das Wasser, Bakterien, die Evolution und Genetik informiert der sechste Teil, „Das Leben“ genannt. Der letzte Teil des Buches, „Auf dem Weg zu uns“ genannt, beschäftigt sich mit dem Klima auf der Erde, den Eiszeiten und der Entwicklung des Menschen vom
Homo habilis bis zum modernen Menschen. Zum Ende des Buches wirft Bryson die Frage auf, was nun mit dieser Erde passiert, und ruft zu einem achtsamen Umgang auf.
Ein alphabetisches Register und ein Bildnachweis finden sich anschließend.
Die Bearbeitung des Bestsellers „Eine kurze Geschichte von fast allem“ für Kinder und Jugendliche zu lesen, ist eine wahre Freude. Humorvoll, so dass es nie trocken wird, aber bei Bedarf auch mit dem nötigen Ernst spricht Bill Bryson alle Themen an, die Kinder interessieren, aber sonst oft viel zu theoretisch und nicht kindgerecht behandelt werden.
Die optische Gestaltung ist hervorragend gelungen. Der Text ist sinnvoll unterteilt und wird durch Illustrationen und Fotos verdeutlicht. So bleibt immer die Übersicht gewahrt. In einer Spalte am Rand werden vertiefende Fragen gestellt oder kleinere nützliche Informationen gegeben. So kann das Interesse von Kindern und Jugendlichen für Wissenschaft und oft verschmähte Bereiche wie Chemie und Physik geweckt werden. Natürlich kann ein Buch mit etwas mehr als 150 Seiten die angesprochenen Themen nicht tiefgehend behandeln. Möglich, dass das Buch wegen der Kürze auch einige Ungenauigkeiten enthält, die ein strikt wissenschaftliches Buch nicht enthalten würde. Doch die Leistung dieses Buches schmälert das nicht, denn die eher populärwissenschaftliche Art erfüllt ihren Zweck, Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften zu interessieren und zu begeistern. Auch die enthaltenen Kurzbiografien der Wissenschaftler regen dazu an, sich mehr über diese Personen zu informieren.
Ein informatives und optisch sehr schön gestaltetes Buch für alles, was Kinder und Jugendliche rund um die Welt und ihre Entstehung interessiert. Manchmal etwas reißerisch, aber immer informativ und humorvoll, weckt es das Interesse für die Naturwissenschaften.