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Es ist ein unheilvoller Morgen, als Prinz Raoden von Arelon feststellen muss, dass ihn die Shaod ereilt hat, ein ehemals herbeigesehntes, jetzt jedoch gefürchtetes Wandlungsritual. Raoden wird aus seinem Alltag heraus gerissen und nach Elantris gebracht, um dort nun auf sein Ende zu warten. Hat das Shaod noch vor zehn Jahren jeden, den es traf, zu einem gottähnlichen Wesen gemacht, macht es sie nun zu lebenden Toten, die in Elantris eingesperrt auf ihr Ende warten. Elantris, vor zehn Jahren noch eine strahlende Stadt voller Magie und die Heimat dieser magischen Wesen, beherbergt nun die Kreaturen, die dem Shaod zum Opfer fallen, und verfällt zunehmends. Prinz Raoden wird dort zurückgelassen und für den Rest der Welt für tot erklärt.
Zu allem Unglück segelt gerade zu diesem Zeitpunkt die teodische Prinzessin Sarene nach Arelon, um eben jenen "verstorbenen" Prinzen Raoden zu heiraten. Erst bei ihrer Ankunft in Kae, der neuen Hauptstadt von Arelon seit dem Fall von Elantris, erfährt sie, dass sie - nicht mal wirklich verheiratet - schon Witwe ist, da der Heiratsvertrag es so bestimmt. Trotz der Ereignisse will Sarene aber nicht zurück in das Land ihrer Väter und versucht, in Kae Fuß zu fassen und etwas von Raoden zu erfahren, den sie ja doch nie wirklich kennengelernt hat.
Und noch an einem weiteren Rädchen am Schicksalsrad von Arelon wird gedreht. Ein fjordischer Priester namens Hrathen kommt in Kae an, um die Arelenen, die sich bis jetzt hartnäckig einer Bekehrung widersetzt haben, von seinem Glauben zu überzeugen. Hrathen repräsentiert bei seiner Mission niemand geringeren als den Kaiser und König von Fjorden und geistliches Oberhaupt des Shu-Dereth. Hrathen hat den Auftrag, Arelon innerhalb von drei Monaten zu bekehren, oder der Zorn Jaddeths, des Herrn aller Schöpfungen, wird durch Fjordens Armee auf Arelon niedergehen und es ist ungewiss, ob Arleon solch einen Schlag überleben würde.
"Elantris" von Brandon Sanderson ist mit 895 Seiten ein recht gewaltiges Werk mit einer komplexen Geschichte. Diese ist in drei große Handlungsstränge unterteilt, die von den Hauptfiguren Raoden, Sarene und Hrathen dominiert werden. Zu Beginn wird der Leser mit den Details Sandersons Welt konfrontiert. Durch diese Art wirkt der Roman auch mehr wie ein großes Puzzlespiel, das nach und nach seine Geheimnisse preis gibt. Zwar kann es passieren, dass der Leser sich anfangs fragt, wieso auf so viele Einzelheiten eingegangen wird, aber im Laufe der Geschichte erkennt man die Notwendigkeit. Allerdings wirkt das Buch dadurch am Anfang auch etwas träge. Mit dem Fortschreiten der Geschichte stellt sich aber eine zunehmende Dynamik ein und am Ende überschlagen sich fast schon die Ereignisse. Durch Sandersons Stil - ständige Szenenwechsel ud die puzzleartige Erzählweise - ist eine stetig steigende Spannungskurve gegeben.
Zusätzlich gibt dieses Buch dem Leser noch einige kleinen Hilfen mit auf den Weg - zu Anfang eine Karte von Andreas Hancock, die das "Herzland" Arelon abbildet, und am Ende ein Glossar über die Aonen, die Schriftzeichen der Wesen von Elantris, welche auch über den einzelnen Kapiteln zu finden sind.
Eine wirklich interessante Fantasy-Lektüre, die allein durch ihre Seitenfülle einiges verspricht, das der Inhalt auch hält, und so dem Leser einige Stunden versüßen kann, vor allem bei diesem Preis, der sich wirklich nicht zu verstecken braucht.