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Der zur Zeit wahrscheinlich erfolgreichste deutsche Fantasy-Zyklus ist die Elfen-Reihe von Bernhard Hennen. Mit "Elfenwinter" hat "Der Hörverlag" nun den zweiten Band auch als Hörbuch herausgebracht, wieder von Hans Peter Hallwachs gelesen, der schon dem ersten seinen Stempel aufdrücken konnte.
Wir befinden uns relativ am Anfang der Geschichte der Protagonisten des ersten Bandes. Alfadas Mandredson, der Elfenjarl - so genannt, weil er bei den Elfen in Albenmark aufwuchs -, ist seinem Vater nachgefolgt und führt das kleine Dorf Firnstayn im Fjordland. Als sein elfischer Lehrmeister Ollowain auftaucht, im Gepäck unter anderem die Elfenkönigin Emerelle, ist es keine Frage, dass er die kleine Schar der Flüchtenden aufnimmt. Die Trolle haben die Albenmark angegriffen, und Ollowain, der Schwertmeister der Königin, hat sie so eben vor den Menschenfressern retten können. Nun gibt es einen Kentauren und ein paar Elfen im Menschendorf, und das spricht sich natürlich schnell herum. Auch bis zum König des Fjordlandes, zum alten Horsa. Der lässt Alfadas zu sich kommen und schickt ihn mit einem kleinen Heer in die Albenmark, um dort die Elfen bei ihrem Krieg gegen die Trolle zu unterstützen. Alfadas weiß, dass er sich damit auf ein Himmelfahrtskommando einlässt.
"Elfenwinter" ist ein ganz anderes Buch als "Die Elfen". Weit weniger Poesie, weniger originell, aber - keine Frage - dennoch ein spannendes und gut geschriebenes Buch. Schon beim ersten Band gab es allerdings ein großes Problem, nämlich eine dicke Schwarte von Buch auf sechs läppischen CDs. Und dieses Problem ist nicht kleiner geworden, eher im Gegenteil. Ganze Figuren sind quasi gestrichen, viele wichtige Teile der Geschichte sind herausgekürzt und nur bei den längeren Kürzungen gibt es hilfreiche Überleitungen. Die Reader’s Digest-Fassung von "Elfenwinter" kommt einigermaßen holprig daher, ist kein so richtig großes Vergnügen für die, die das Buch kennen, und wahrscheinlich manchmal schwer verständlich für die, die es nicht kennen. Das ist einfach inkonsequent vom Verlag. Wenn schon, dann richtig! Das sollte das Motto für dieses Hörbuch sein.
Hans Peter Hallwachs macht seine Sache gut, seine etwas träge Stimme lullt den Hörer trefflich ein und es wird auch nie langweilig. Auch das Buch ist ja wirklich gut. Aber in dieser brutal zusammengekürzten Version hätte der Hörverlag sich dieses Hörbuch auch schenken können.