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 Emma und der Blaue Dschinn

Autoren: Cornelia Funke
Illustratoren: Kerstin Meyer
Verlag: Dressler Verlag

Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung


Emma hat es nicht leicht. Ihre vier Brüder ärgern sie tagein, tagaus und sogar des Nachts lassen sie ihr keine Ruhe. Die raufenden und lärmenden Jungs sind seltsamerweise in der Nacht ängstlich und feige und kriechen ein ums andere Mal in Emmas Bett. Dann muss sie auch noch ihr Schnarchen ertragen.
In solchen Nächten zieht es Emma ans Meer. Sie schnappt sich ein Kissen und geht mit Tristan, ihrem kleinen Hund, an den Strand und betrachtet die ganze Nacht den Mond, die Wellen und die Sterne.
Eines Tages strandet eine glitzernde Glasflasche am Strand. Als Emma den Korken herauszieht, gleitet ein blauer Dschinn aus der Flasche. Zu ihrer Überraschung ist der Dschinn kaum größer als Emma und Wünsche erfüllen kann er auch nicht.
Der traurige Dschinn erzählt Emma, warum er so keine Wünsche erfüllen kann und warum er so klein ist. Ein fieser, ekliger gelber Dschinn hat ihm seinen Nasenring gestohlen und ihn damit seiner Macht beraubt. Denn einst war der "Blaue Dschinn" der größte, mächtigste und bewundertste Dschinn des ganzen Wüstenreiches. Bis zu dem unseeligen Tag, als er in der größten Mittagshitze einschlief und dem "Gelben Dschinn" die Chance zu seinem niederträchtigen Diebstahl gab.
Nun aber hat Emma ihn aus seiner Flasche befreit, in die ihn der "Gelbe Dschinn" verbannt hatte. Er wird zurückfliegen und versuchen, seinen Nasenring wieder zu erlangen. Kurzerhand beschließt Emma ihn zu begleiten.

Nach dem "Herr der Diebe" waren die Erwartungen hoch, das neue Buch von Cornelia Funke musste noch besser, noch spannender, noch fantastischer sein. Mit großer Überraschung nahm die Leserschaft zur Kenntnis, dass ein kleines Kinderbuch folgte. Ohne großen Wirbel, nicht zum Weltbestseller auserkoren und so dünn wie überraschenderweise mit Kerstin Meyer als Illustratorin.

Doch die Kinder, denen dieses Buch in die Hände kommt, werden begeistert sein. Ab sechs Jahren ist die Lektüre kein Problem, Jüngeren kann man es ohne Sorgen vorlesen. Es geht zwar spannend zu im Morgenland doch die liebenswerte Emma und ihr Hund Titus gefallen auch vier- bis fünfjährigen Zuhörern gewiss.

In Großschrift gedruckt und mit warmem, zutiefst netten Ton geschrieben, gefällt einem der Charakter der Emma auf Anhieb. Die Sätze sind voller Poesie und Alltagserfahrungen. Humor und Lebensfreude dringen aus jedem Satz, jeder Zeile.
Wäre dies nicht schon genug, steigern die Bilder von Kerstin Meyer das Wohlgefühl noch. Bereits in dem Buch "Das Piratenschwein" (Rezension hier nachzulesen) begeisterte das Duo Funke/Meyer die Kritiker und die Leser. Hier beweisen die beiden Ausnahmetalente des deutschen Buchmarktes, dass sie perfekt harmonieren. Die Bilder passen einfach zur Geschichte. Sie geben das Herz, die Seele wieder und entführen in die Welt der kleinen Emma, des "Blauen Dschinn" und Maimuns, des Kalifen von Barakasch.

Leider endet die Geschichte etwas überraschend und viel zu schnell. So mischt sich bei den Zuhörern in die Freude über Emmas Glück ein bisschen Wehmut über das abrupte Ende.
Doch seinen Preis ist dieses kurze Abenteuer allemal wert. Doch Leser des "Herrn der Diebe" seine gewarnt: "Emma und der Blaue Dschinn" ist wirklich nur etwas für kleine Kinder zwischen vier und sieben Jahren.

Stefan Erlemann



Hardcover | Erschienen: 01. Februar 2002 | ISBN: 9783791504629 | Preis: 9,90 Euro | 94 Seiten | Sprache: Deutsch

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