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Mit dem Rauchen aufzuhören ist schnell gesagt, doch bekommen wir immer wieder gesagt, wie schwer es ist, wirklich aufzuhören. Allein die Konfrontation eines Rauchers mit dieser Problematik löst bereits derartig viel Stress aus, dass er schnellstens versuchen wird, ihr zu entgehen. Allen Carr war selbst über dreißig Jahre Kettenraucher, der es in seinen "besten Zeiten" schaffte, drei Päckchen Zigaretten am Tag zu rauchen. Selbst der Beginn schwerer Krankheiten, den Verlust des Freundeskreises und die drohende Gefahr, seine Ehefrau zu verlieren konnten ihn nicht davon abhalten, immer wieder aufs Neue den gefährlichen Qualm zu inhalieren. Unzählige Therapien musste er durchleiden und scheiterte schlussendlich immer wieder bis er eines Tages begann, sich und das Rauchen im Allgemeinen zu analysieren. Er entdeckte einen simplen wie genialen Weg, der tödlichen Falle der Nikotinsucht zu entkommen.
Allen Carr hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Rauchern den Weg aus der Sucht zu zeigen und hat eine der erfolgreichsten und günstigsten Therapien entwickelt, der Volkskrankheit Nikotinsucht ein Ende zu bereiten.
In seinem Werk legt er Schritt für Schritt dar, weshalb das Aufhören als derart schwierig empfunden wird. Hauptgründe hierfür sind einerseits die Sucht nach dem Wirkstoff Nikotin, andererseits die Gehirnwäsche der Gesellschaft. Die Frage ist, weshalb man das Rauchen begonnen hat. Es sind die ganzen Raucher, die dem Nichtrauchern klarmachen wollen, dass es schlecht ist und geben gleichzeitig ein Beispiel dafür, wie zufrieden sie durch die Zigarette werden. Für den normal denkenden Menschen ist es unverständlich, dass das Rauchen keinen Vorteil haben soll. Hinzu kommt die gemeine Falle, dass die erste Zigarette nicht einmal schmeckt. Ein verräterischer Hochgenuss bleibt aus und wir fühlen uns sicher, von einem derartigen Geschmack nicht abhängig werden zu können. Die Suche nach der Befriedigung bleibt aber. Hinzu kommt nun die geringe Wirkung des Nikotins. Der neue Raucher beginnt sich nur ohne Zigarette schlecht zu fühlen und erneut bekommen andere Umstände die Schuld an Stress, Langeweile, Konzentrationsschwierigkeiten, Hautproblemen, Anspannung, Schlappheit und Geldproblemen. Das "kleine Monster" Nikotinsucht wird hingegen immer stärker. Allen Carr zeigt, dass die Wirkung des Nikotins zwar schnell ist, jedoch nicht sonderlich tief greifend. Die Furcht erregenden Entzugserscheinungen basieren fast ausschließlich auf der Gehirnwäsche durch die Gesellschaft, die man jedoch leicht durchleuchten kann. Man muss sich lediglich dazu überwinden, sich seiner Sucht zu stellen und sie zu analysieren. Sollte dieser Zug gelingen, ist man bereits auf dem besten Weg ein Nichtraucher zu werden und muss lediglich warten, bis das Nikotin abgebaut ist - circa eine Stunde - und das "kleine Monster" Sucht zu geschwächt ist, um sich zu melden - circa drei Tage nach der letzten Zigarette.
Tatsächlich gelingt es Allen Carr eine absolut neue Methode der Sucht-Therapie zu entwickeln, die vielleicht aufgrund der Einfachheit so brillant erscheint. Überzeugend legt er die Gedanken und Gefühle des Rauchers dar und analysiert sie zusammen mit dem Leser. Beruhigend für den Süchtigen wirkt ebenfalls die Gewissheit während der Lektüre sich in keiner Weise einschränken zu müssen. Basierend auf der Überlegung, dass das Rauchen keinerlei Vorteile bringt macht Carr dem Leser klar, dass er nichts aufzugeben hat und räumt somit mit einigen Vorurteilen und Missverständnissen auf. Auch die typischen Ausreden, die sich ein Raucher selbst zu geben angewöhnt hat werden aufgedeckt und zu einem weiteren Beweis der Gehirnwäsche. Sobald man diese durchschaut, verliert sie ihre Wirkung und der Raucher hat lediglich gegen die geringen körperlichen Entzugserscheinungen anzukämpfen. Hierzu motiviert Carr den Leser ungemein, da sich schon während des Lesen der Konsum von allein stark reduziert.
Die Darstellung der Gedankengänge ist überzeugend wie einfach und basiert auf persönlichen Erfahrungen, die jeder Raucher schon gemacht hat. Des Weiteren gibt sich der Autor nicht als Lehrmeister sondern ehemaliger Leidensgenosse und gibt nützliche Tipps, um den Weg zu vereinfachen.
Das Werk ist leicht zu verstehen und fließend zu lesen, was durch den Humor des Autors unterstrichen wird. Immer wiederkehrende Bemerkungen oder Zwischenschritte und eine Übersicht am Anfang des Buches vereinfachen dem Leser den Überblick über das Werk zu behalten. Im Anhang befinden sich hilfreiche Adressen von Seminar-Einrichtungen in der ganzen Welt, sodass der Leser auch nach der Lektüre nicht allein gelassen wird.
Zu erwähnen ist, dass das Buch ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist. Sollte der Leser einer der unzähligen Menschen sein, die sich an die Anweisungen halten und somit das Rauchen beständig hinter sich lassen, hat er für acht Euro rund 1500 Euro jährlich eingespart. Sollte er nicht zu diesen Menschen gehören, so macht ihm Allen Carr das Angebot, sein Leben lang für die Kosten des Rauches aufzukommen, wenn dieser dem Autor einmalig seine Jahreskosten für seine Sucht überweist.
Auch wenn es einem Raucher schwer fällt, sich einem derartigen Buch nicht gleich zu entziehen, so muss es dennoch als einer der besten und viel versprechenden Ratgeber bezeichnet werden. Jeder Raucher kann hier viel über sich und seine Sucht lernen, wie jeder Nicht-Raucher etwas über die Raucher und das Verständnis ihnen gegenüber lernen kann.