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Nora und Vee sind beste Freundinnen und verbringen ihr Leben in Maine. Die beiden gehen noch zur Schule und mit einem Tag ändert sich alles in ihrem Leben. Eine neue Sitzordnung bringt Nora dem neuen Mitschüler Patch näher. Patch ist mysteriös und geheimnisvoll, von einer erschreckend-anziehenden Aura umgeben und Nora weiß nicht, ob sie sich zu ihm hingezogen fühlen oder lieber weglaufen soll. Nach und nach muss Nora gegen sich selbst kämpfen, da Patch ihr nicht mehr aus dem Kopf geht. Zeitgleich hat sie das Gefühl, dass sie verfolgt wird. Die Ereignisse spitzen sich zu und Noras und Vees Welt verändert sich. Mord und (Todes-) Engel ziehen die beiden in ein gefährliches Spiel.
"Engel der Nacht" von Becca Fizpatrick erzählt augenscheinlich eine typische Fantasy-"Mädchengeschichte". Zwei alberne Freundinnen im Hormonschub gehen durch die Welt und der undurchsichtige, neue Mitschüler strahlt eine große Anziehungskraft aus. Patch ist kein gewöhnlicher Junge, was natürlich von Anfang an klar ist, allerdings passiert in der ersten Hälfte des Buches auch nicht sonderlich viel. Nora und Patch kommen sich näher und zeitgleich versucht Nora ihn von sich fernzuhalten, denn seine Fähigkeiten versetzen sie in Schrecken. Patch weiß viel über Nora, es scheint als könnte er in ihr lesen wie aus einem aufgeschlagenem Buch. Nora hingegen weiß gar nichts über den Neuen und egal wen sie fragt, Patch scheint vor diesem Schuljahr nicht existiert zu haben. Das ist zwar nett zu lesen, aber spannend wird es erst, wenn die Handlung im weiteren Verlauf des Buches Würze erhält.
Natürlich ist Patch nicht in Noras Leben getreten, um nur ein bisschen zu flirten. Gefallene Engel, Nephilim und einige weitere düstere Elemente vermischen sich zu einem interessanten und spannenden Abenteuer für die beiden Protagonistinnen. Nebenbei bleibt allerdings auch genug Zeit, um kitschige oder romantische Momente einfließen zu lassen. Die eingebauten Wendungen in der Handlung sind zwar "typisch" vorhersehbar, aber damit wird dieses Werk seinem Anspruch auch völlig gerecht.
Die derzeit so hochgehypten und romantisierten Vampire dürfen sich knapp vierhundert Seiten lang eine Auszeit nehmen, denn die Engel betreten die Erde. Dabei zeigt Becca Fitzpatrick durchaus eine ausgewogene Sicht auf die Ereignisse auf und vermischt eine gut umgesetzte Liebesgeschichte mit einem Kampf zwischen zwei Welten.
Insgesamt ist das Werk ein gelungener Fantasy-Liebesroman. Romantisch und über weite Strecken leicht kitschig, aber durch die gesunde Mischung sehr gut lesbar. Der gefallene Engel kommt auf die Erde und spielt ein Spiel. Doch wer muss am Ende welchen Preis bezahlen? Gibt es bei einem Kampf Mensch gegen Engel ein Happy End? Wer liebestolle Vampire mag, darf auch zum "Engel der Nacht" greifen.