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Federico Moccia gelingt es, seine Leser mit seinen Büchern zu verzaubern, und wie schon in
"Drei Meter über dem Himmel" hat er sich auch in "Entschuldige, ich liebe dich!" auf eine Liebe konzentriert, die eigentlich gegen alle Konventionen verstößt.
Der Marketingexperte Alex muss mit zwei Herausforderungen auf einmal umgehen: Seine langjährige Freundin hat ihn ohne ein Wort der Erklärung verlassen, sie ist einfach gegangen, ohne ihm die Chance zu geben, irgendetwas zu ändern. Dazu hat sein Chef ihm auch noch eine knifflige Aufgabe gestellt: Er soll in einem Wettstreit mit einem Kollegen eine Kampagne entwickeln, der Sieger wird befördert, der Verlierer aus Rom versetzt. Da passt es Alex gar nicht in den Kram, dass er auch noch fast eine Abiturientin auf ihrem Mofa überfährt. Dass dieses Mädchen eine ganz eigene Art hat, die Stadt und das Leben zu sehen, vereinfacht es auch nicht. Denn Niki hat es sich in den Kopf gesetzt, mit Alex Zeit zu verbringen. Trotz anfänglicher Neckereien und Streitigkeiten über den Unfall verzaubert sie ihn schnell und nimmt ihn für sich ein, zeigt ihm eine ganz andere Art, das Leben zu genießen und alles so zu nehmen, wie es kommt. Die beiden verlieben sich, doch können sie die Tatsache, dass er fast doppelt so alt ist wie sie, nicht lange ignorieren und Schatten ziehen über dem Liebesglück auf.
Alex und Niki sind grundverschieden, und doch auf den Seiten dieses Romans ein so perfektes Paar, dass sich der Leser wünscht, es möge sie auch in Wirklichkeit geben, irgendwo. Alex, reif, erwachsen – zumindest meistens -, Niki wiederum lebenshungrig, neugierig und blind für die Konsequenzen ihres Handelns. Sehr schön ist, dass sich der Roman nicht damit begnügt, nur die Geschichte von Niki und Alex zu erzählen, sondern dass auch ihre Freundinnen und seine Freunde mit allen Problemen und Ängsten Raum erhalten, sich zu entfalten und dem Leser so ein großer Freundeskreis an Charakteren geboten wird.
Die Beschreibungen Roms wecken förmlich Reiselust auf diese Stadt, man möchte auf Nikis und Alex' Pfaden wandeln, alles genauso erleben wie die beiden, egal, ob es um Sehenswürdigkeiten, versteckte Kostbarkeiten oder Restaurants und Bars geht, alles ist lebendig und anschaulich beschrieben.
In einem Kapitel am Ende des Buches gibt der Autor einem jungen Paar Reisetipps für die Hauptstadt Italiens, die jemandem, der in nächster Zukunft einen Ausflug in diese Stadt geplant hat, bestimmt helfen können, ein wenig den Zauber für sich selbst entdecken zu können, dem auch Niki und Alex verfallen sind.
Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist die Schriftart, das Buch ist komplett in der Helvetica gesetzt, was durchaus ungewöhnlich für einen Roman ist, aber nach einigen Kapiteln hat man sich auch hieran gewöhnt.