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 Envoyer Nr. 2

Das Vereinsmagazin des ADRV e.V.

Herausgeber: Christian Fischer
Verlag: ADRV e.V.

Cover
Gesamt ++---
Aufmachung
Preis - Leistungs - Verhältnis
Zum Inhalt:
Die Standards sind vorhanden, Impressum, Editorial, Inhaltsverzeichnis, News, Preview, Comic Die Weltenretter, Rezensionen und Werbung. Die Rezis sind sehr kurz und in den Bereichen Musik, Bücher, PC-Programme und Filme angesiedelt. Nur "Der wundersamste Mann, der jemals lebte" von Robert Renkin wird auf zweieinhalb Seiten vorgestellt und der Campaign Cartographer auf drei.
Weiter gibt es einen Messebericht von der "Spiel 96" in Essen, von daher "historisch interessant", war der Auftritt vom ADRV dort doch überhaupt sein erster großer in der Öffentlichkeit. ORC-CUP, ein Post-Rollenspiel, wird vorgestellt, nun ja, Geschmackssache. Für Anfänger wieder praktisch ist Shadowrun für Nicht-Shadowrun-Spieler. Stylo´s Haßecke behandelt das Thema Männer/Frauen und Rollenspiel, leider fehlt da doch noch etwas Inhalt und Schreibkunst. Ganz lustig zu lesen, aber meilenweit von Blumenkamp entfernt und irgendwie weder Fisch noch Fleisch, da weder wirklich Satire noch Artikel. Der Artikel Mein Held ist schon wieder Asche oder: Die Problematik des Charaktertodes ist sehr persönlich geprägt, aber schon auch ein genereller Artikel zum Thema, der auch z.B. die Problematik aufzeigt, wenn Helden "unsterblich" sind. Die vierseitige Kurzgeschichte Swappers hat einen netten Plot, aber eine unbefriedigende Auflösung, soll wohl hauptsächlich sozialkritisch wirken. Stiftung Ladentest besuchte diesmal Dragon World.

Schwelgen wir doch einmal etwas in Nostalgie ...

Vom Layout her hat sich nicht viel getan im Vergleich zur Nummer 1, die Seitenzahl ist aber um 12 auf 52 gestiegen. Der gestiegene Umfang führte auch zu mehr Inhalten, die in Nummer 1 geplanten Rubriken sind teilweise mit Leben gefüllt (z.B. Leserbriefe, Stylo´s Haßecke) und es gibt ein Kurzabenteuer (dazu später jeweils mehr). Aufbauend auf Nummer 1 ging es also weiter.

Das Cover zeigt eine Blondine im Bikini und einen kraftstrotzenden Kerl. Das mit der Blondine packen wir noch einmal in die Rubrik "Peinlich, aber leider trauriger Fantasy-Standard, Jugendsünde hoffentlich". Der Barbar sieht übrigens so aus, wie sich die Leute immer Conan vorstellen (also nicht so, wie Howard ihn sich vorgestellt hat). Zeichnerisch o.k. nur halt inhaltlich peinlich.

Das Kurzabenteuer ist kein Kurzabenteuer, sondern ein in eine Kampagne einschiebbarer Hack&Slay-Dungeon, nichts, was man wirklich haben oder gar spielen muss. Der Leserbrief ist sehr interessant, zeigt er doch eine Problematik auf, an die der ADRV gar nicht gedacht hat. Eine junge Dame hat den Envoyer #1 in die Hand bekommen und den Rollenspiel-Bereich der Spiele Messe in Essen besucht. Trotzdem weiß sie immer noch nicht, was Rollenspiel denn nun eigentlich überhaupt ist. Tja, da muss Aufklärung betrieben werden.

Fazit: Insgesamt wenig(er) Werbung für den ADRV und die meisten Inhalte sind, bis auf den Messe-Bericht auch für Vereinsfremde interessant. Insgesamt eine Steigerung zur Nummer 1, aber es ist noch genug Verbesserungspotential übrig.

Zum Zeitpunkt der Rezension ist diese Ausgabe für 0,50 Euro beim Verlag direkt erhältlich, für Sammler also interessant und günstig zu erhalten.

Für Nicht-Sammler lohnt sich auch diese Ausgabe kaum: Keine Artikel oder Rollenspiel-Materialien, die man heute noch haben muss oder nicht schon mittlerweile besser zu lesen bekommen hat.

Wofür diese Rezension? Bei einem bekannten Online-Auktionshaus werden öfters alte Fan-Zines angeboten und der Sammler überprüft sofort die Sammlung und die Geldbörse. In vielen Fan-Zines sind ja außerdem Abenteuer, NSC´s oder Hintergrundinformationen vorhanden.

Bernd Wachsmann



Magazin / Heft | Erschienen: 1. Dezember 1996 | 52 Seiten | Sprache: deutsch

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