Welche Eltern wollen für ihr Kind keinen guten Start in die Schule? Also ist man auf der Suche nach Übungsmaterialien, um es den Kleinen bereits vor dem Schuleintritt zu ermöglichen, ihre Fähigkeiten zu schulen. Eine weitere Produktreihe, welche diesen Wunsch erfüllen möchte, kommt aus dem ars edition Verlag. Die Besonderheit bei diesen Arbeitsmaterialien stellt die Zauberfolie dar, mit der die Bücher ausgestattet sind. Das Prinzip ist sicher jedem bekannt. Eine dünne durchsichtige Folie liegt auf einer gewachsten Fläche. Drückt man mit einem Stift (ein Daumennagel tut es auch) auf die Folie, wird diese gegen die darunter liegende Fläche gedrückt, welche sich dadurch sichtbar auf der Folie abzeichnet. Will man seine Aufzeichnungen löschen, trennt man die Folie wieder von der Unterlage und alles ist verschwunden und die gewachste Fläche ist bereit, Neues aufzunehmen.


In der Reihe dieser "Zauberblöcke" ist auch das vorliegende Buch "Erste Buchstaben" erschienen. Wie der Name schon andeutet, geht es hierbei um Übungen, welche das Schreiben der Buchstaben des Alphabetes trainieren sollen. Zunächst gibt es eine einseitige und damit sehr kurze Erklärung zur Funktionsweise der Folie und dem Umgang mit dem Buch. Danach beginnen die Übungen. Dabei arbeitet man sich in der Reihenfolge des Alphabetes durch. Jedem Buchstaben entsprechen damit drei bis vier Übungen. Diese sind dabei nicht nur auf die Zauberfolie beschränkt. Die Kinder können malen, ausmalen und schreiben. Manchmal muss nur etwas richtig zugeordnet werden. Was in der jeweiligen Übung verlangt wird, ist in knappen Sätzen auf den Seiten vermerkt. Damit müssen die Übungen jedoch immer im Beisein eines Erwachsenen absolviert werden, der die Aufgabenstellung vorlesen kann. Nur wenige Aufgaben sind selbsterklärend, was aber auch einen Vorteil hat. Für Abwechslung ist gesorgt. Zunächst gibt es Übungen, welche die Feinmotorik schulen - Wellenlinien, Bögen und so weiter zeichnen. Anlaute werden mit entsprechenden Bildern verdeutlicht, welche zum Nachsprechen animieren. Im Zentrum der Übungen stehen Vorübungen zum Schreibenlernen. Die korrekte Schreibweise der Buchstaben wird nicht thematisiert. Für eine erste Erkundung des Wunders Schrift ist dies jedoch vollkommen ausreichend. Es kommt nicht darauf an, die Kinder mit seitenlangen Abschreibübungen zu langweilen. Die Übungen sollen eher Spiele sein und Spaß machen, was auch der Fall ist.


Das Buch besteht aus ausreichend stabilem Pappeinband und recht dickem Papier für die Seiten. Auch hier ist dies wieder ein Vorteil, da nichts einreißen kann, auch wenn die Kinder etwas ruppiger damit umgehen, und man besser darauf zeichnen kann - sogar mit Wasserfarben. Aber es hat auch einen entscheidenden Nachteil: Mit zunehmender Seitenzahl wird es immer schwieriger umzublättern, ohne dass die bereits gelesenen Seiten auf Grund der Dicke und Starrheit wieder von selbst zurückblättern. Abhilfe kann hier ein Gummi schaffen, der die nicht benötigten Seiten fixiert. Früher oder später löst sich aber die Klebebindung und man hat dann mehr einen Abreißblock als ein Buch. Die Idee mit der ausklappbaren Zauberfolie ist zunächst auch sehr schön. Es fasziniert die Kinder, wie Linien darauf entstehen und wieder gelöscht werden können. Sie haben daher viel mehr Mut, auch Fehler zu machen, da diese schnell ungeschehen gemacht werden können. Das Medium der Folie erweist sich aber andererseits als problematisch. Kinder in diesem Alter haben meist noch kein richtiges Gefühl für Schreiben und korrekte Schrifthaltung. Der beiliegende Plastikstift fördert nicht das letztere. Und dadurch, dass die Kinder viel zu fest aufdrücken, hinterlassen ihre Aktivitäten nicht nur sichtbare Spuren auf dem wachsartigen Untergrund, sondern auch auf der Folie, die schnell von Furchen durchzogen ist. Drücken die Kinder dann noch fester auf, kann es leicht passieren, dass die Folie reißt. Trotz guter Verarbeitung lässt sich das sicher nicht vermeiden.


Fazit: Ein abwechslungsreiches Übungsbuch, welches durch die Vielfalt der Aktionen die Kinder motiviert, immer wieder darin zu blättern, Spiele zu spielen und dabei Aufgaben zu lösen. Vorsicht ist beim Umgang mit der Zauberfolie geboten, wenn man sich älnger als einige Minuten daran erfreuen möchte.