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Die asiatische Küche wird in Deutschland sehr geschätzt, doch davor, sie selbst zuhause zuzubereiten, scheuen viele Hobbyköche immer noch zurück. Exotische Zutaten, unbekannte Gewürze oder ungewohnte Geschmäcker lassen so manchen ins Restaurant gehen, statt einfach auch am eigenen Herd Asiatisch zu kochen. Mit dem Kochbuch „Fernöstliche Köstlichkeiten“ von Lian Tang will der Züricher Werd Verlag dem Leser eine Hilfe an die Hand geben, auch daheim leckere asiatische Gerichte zu genießen.
Bevor die Rezepte beginnen, gibt es zunächst eine ausführliche Auseinandersetzung mit den Zutaten und Spezialitäten der asiatischen Küche. Gemüsesorten wie Chinakohl und Daikon, der auch Japanischer Rettich genannt wird, verschiedene Nudel- und Reissorten, zum Beispiel die Glasnudeln oder der Parfümreis, und Gewürze und Samen, unter anderem Kardamom und Sesam, werden hier besprochen, darüber hinaus gibt es Infos zu Fischsauce, Reiswein, Wasabi, Glückskekse und Tamarindensaft, um nur einige der in Wort und Bild vorgestellten Zutaten zu nennen.
Anschließend folgen die Rezepte, aufgeteilt in Aperitif und Vorspeisen, Suppen, Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch und Geflügel, vollständige Mahlzeiten und vegetarische Gerichte, Gemüse und Nudeln sowie Desserts. Und so hat der Leser die Qual der Wahl: Soll es zum Essen Maki aus Räucherlachs und Nori-Alge geben oder steht einem mehr der Sinn nach Wasserkastaniensalat? Crevettensuppe mit Zitronengras und Tintenfischcurry mit Kokosmilch stehen ebenso auf der Rezeptliste wie Rindfleisch mit Austernsauce und Broccoli sowie Entencurry mit Kaffirlimettenblättern. Wer es vegetarisch mag, kann sich an Reisnudeln mit Tofu und Spargel, gedünstetem Wasserspinat und Sojasauce oder gebratenen Nudeln mit Gemüse satt essen. Und zum Dessert warten Drachenfrucht-Mousse, Schokoladenkuchen mit roter Bohnenpaste oder Nashi-Birne in Weißwein auf den Asien-Fan. Ein Register schließt das Buch ab.
Mit vielen leckeren Rezepten gibt Lian Tang seinem Leser die Möglichkeit, asiatische Genüsse im eigenen Heim zu zaubern. Die Auswahl ist reichhaltig und vielfältig, für garantiert jeden Geschmack findet sich das Richtige. Neben gebratenen Nudeln und mariniertem Lachs, die man häufig aus asiatischen Restaurants kennt, warten auch ungewöhnlichere Zutaten wie Lotussamen und rote Bohnenpaste auf den Leser.
Was man ein wenig vermisst, sind Informationen zu dem Autor des Buches, Lian Tang, und zu der Herkunft einzelner Rezepte, etwa ob sie üblicherweise in China, Korea oder Thailand zubereitet werden, oder aus welchem Land die Inspiration für den Autor kam. Hier spart das Buch leider mit Informationen, was auf die Rezeptbeschreibungen allerdings zum Glück nicht zutrifft. Zudem wird jedes Gericht mit einer hübsch arrangierten Fotografie illustriert. Absolute Kochanfänger werden handwerklich vielleicht vor die eine oder andere Herausforderung gestellt; wer hin und wieder gerne den Kochlöffel schwingt, hat allerdings keine Probleme, den präzisen Anweisungen zu folgen. Vor allem die ausführliche Zutatenbesprechung zu Beginn des Buches, der immerhin fast dreißig Seiten gewidmet werden, erweist sich hier als große Hilfe, die es nicht nur Neulingen auf dem Gebiet der asiatischen Küche einfacher macht, die richtigen Zutaten zu finden und zu verwenden.
Ein kleines Extralob gilt dem Register, in dem man sowohl nach Zutaten als auch nach Zubereitungsart suchen kann und das es so ermöglicht, problemlos ein bestimmtes Gericht zu finden oder nach einem zu suchen, auf dessen Ingredienzien man gerade Lust hat.
Freunde der asiatischen Küche werden viel Freude an dem Buch „Fernöstliche Köstlichkeiten“ haben, denn die Rezepte sind lecker, die dazugehörigen Fotos vielversprechend und die Besprechung der Zutaten vor allem für Hobbyköche, die Asien erst einmal kennenlernen wollen, hilfreich. So kann man sich asiatische Genüsse in die heimische Küche holen.