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Es soll ja Filme geben, welche einen lustigen Namen tragen. Andere wiederum wollen einfach nur provozieren. Mit "Fickende Fische" wurde augenscheinlich beides vereint. Sicherlich würde der potentielle Käufer stehen bleiben und sich den Inhalt des Filmes durchlesen. An dieser Stelle würde ihm dann auffallen, dass es sich bei "Fickende Fische" gar nicht um einen Erotikfilm handelt, sondern stattdessen um ein vermeintlich vielschichtiges Drama.
Auf den ersten Blick ist Jan ein ganz normaler Teenager, vielleicht etwas stiller und introvertierter als seine Altersgenossen. Sein Leben dreht sich nur um seine Fische. Jeden Abend erinnern ihn ein gutes Dutzend Tabletten daran, dass er HIV-positiv ist. Genervt von seiner überfürsorglichen Mutter schlendert er mit geschlossenen Augen über die Straße und wartet auf den großen Knall. Doch nichts passiert! Wenig später wird er von Nina, einer jungen Skaterin, angefahren. Nina ist das völlige Gegenteil von Jan. Ein hippeliges Nervenbündel, sehr selbstständig und doch unfähig, mit Inline-Skates zu bremsen ... Diese erste Begegnung lässt noch nicht erahnen, welches Schicksal die beiden einmal teilen werden. Eine Teenager-Romanze nimmt langsam ihren Lauf, Jan öffnet sich der quirligen Nina und zusammen gehen sie unter anderem der Frage noch, ob Fische wirklich Sex haben. Doch Nina merkt schon bald, dass Jan ein Geheimnis hat ...
Der Film wurde bereits mit einigen Preisen geehrt und gehört sicherlich zu dem Besseren, was das deutsche Kino hervorgebracht hat. Und doch bleibt ein fader Beigeschmack. So plötzlich und ungestüm sich die Beziehung entwickelt, so gemächlich und träge wird sie mit langatmigen, streckenweise peinlichen Dialogen erzählt. Das ständige Einspielen von Computeranimationen langweilt und irritiert bisweilen. Die Darsteller spielen gut und doch merkt man leider gelegentlich, dass sie mit dem Stoff überfordert sind. Die Story schlägt einen Haken nach dem nächsten und es verlangt viel Geduld vom Zuschauer ab, möchte er den Film bis zum Schluss schauen. Dort wartet dann selbstredend noch ein unvorhergesehenes Ende. Hier wäre weniger mehr gewesen. Etwas weniger gängige Klischees bedienen, dafür ein wenig mehr Struktur zum Beispiel.
Das Bild vermag nicht zu begeistern. Gelegentlich ruckelt das Bild sehr stark, schnelle Kameraschwenks tun dem Auge leider auch keinen Gefallen. Die Filmmusik unterstützt an den richtigen Stellen, hält sich insgesamt jedoch im Hintergrund.
Die Ausstattung der DVD bietet die obligatorischen Kommentare von Regisseur und Darstellern, ein wirklich gelungenes Making-Of, verschiedene Interviews und noch einige Kleinigkeiten wie Trailer und eine Bildgalerie.
Fazit:Da wäre mehr drin gewesen!