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Radfahren ist gesund, es fördert vor allem die Ausdauer, aber auch die allgemeine Fitness und schont die Gelenke. Außerdem muss es nicht kostspielig sein. Kein Wunder also, dass sich das Radfahren zum Breitensport entwickelt hat.
Tony Roberts Buch über den Straßenradsport - das Mountainbiking wird zwar erwähnt, jedoch nicht weiter erläutert - soll Neu- und Wiedereinsteigern helfen, ihre Sportart optimal auszuüben. Zugleich vermittelt der Autor viel Hintergrundwissen, so zum Beispiel über die Geschichte des Fahrrads als Fortbewegungsmittel beziehungsweise Sportgerät und die Entwicklung des Radsports. Allein zehn Seiten befassen sich mit der Auswahl des Rads und des Händlers, der im Idealfall auch eine Werkstatt und selbst aktiv Radsport betreibt. Ein weiteres Kapitel widmet sich dem Aufbau des Rennrads und dem Zubehör ebenso wie der funktionellen Kleidung. Gründlich werden zudem die Themen "Sitzposition" - deren Optimierung viele Amateure versäumen - sowie "Wartung und Reparaturen" behandelt; das letztgenannte Kapitel ist bestens illustriert und zeigt, dass man mit etwas Basiswissen eine Menge Geld sparen kann und auf Radtouren keine Angst vor "Plattfüßen" haben muss, wenn man die wesentlichen Handgriffe der Reparatur kennt. Selbstverständlich gibt es auch eigene Kapitel über Trainingsmethoden für die unterschiedlichen Bedürfnisse (etwa die eines Tourenfahrers und jene eines Zeitfahr- oder Bergspezialisten) und leistungsunterstützende Ernährung, Fahrtechnik (Kurven, Bremsen, Abfahrten, Gegenwind und vieles mehr) sowie Sicherheit und Schutz einschließlich Notfalltipps. "Rad fahren als Sport" bietet eine Übersicht über Wettbewerbe wie Straßen- und Vereins-, aber auch bekannte und beliebte Profirennen und Großveranstaltungen.
Ein vor allem für Einsteiger sehr nützliches Glossar und ein gutes Register schließen das Buch ab.
Mir als seit vielen Jahren glücklicher Rennradbesitzerin und -fahrerin "aus Spaß und wegen der Fitness", also ohne größere Ambitionen, war natürlich nicht jedes Detail in diesem Buch neu, dennoch fand ich viele praktische Tipps darin. Für den Neueinsteiger ist die Vielzahl an Angeboten in allen Preisklassen sehr verwirrend; das Buch gibt hier einen praktischen Überblick über das unbedingt Notwendige, das darüber hinaus Sinnvolle und den Luxus für besonders Begeisterte mit entsprechendem Geldbeutel. Hat man sein Rad erstanden und möchte mit dem Training beginnen, so liefert der Autor kompetent, aber auch sensibel entsprechende Vorgaben, denn er legt Wert darauf, dass der Spaß am Sport nicht verdorben wird.
Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Basisreparaturen und -wartungsarbeiten nehmen auch weniger engagierten Bastlern die Scheu vor dem Handanlegen, nicht zuletzt wegen der aufs Wesentliche beschränkten, unkomplizierten Anweisungen. Der Autor deckt wirklich jeden erdenklichen Aspekt aus der Praxis ab; seine Warnungen (etwa vor zu wenig Essen und Trinken während der Touren oder vor gewissen, für Radfahrer typischen Verhaltensweisen im Straßenverkehr) sind nach meinen Erfahrungen wohl begründet, die Tipps zutreffend und wertvoll. Als besonders gelungen empfinde ich neben dem weiten Themenspektrum - denn auch der geschichtliche Abriss und der Abschnitt über die Radveranstaltungen bieten viele Informationen, nicht nur die rein auf Praxis bezogenen Kapitel - auch das Geschick des Autors, individuelle Fragestellungen aufzugreifen und darzulegen, sodass sich wohl jeder Straßenradlertyp mit seinen speziellen Anliegen im Buch wiederfinden kann.
Ein weiteres großes Plus stellen die reichlich vorhandenen, qualitativ hochwertigen Fotos dar, die alle Themen bestens illustrieren. Allein der Bilder wegen lädt das Buch bereits zum Schmökern ein, und unversehens findet man in einem Kapitel, in dem man sich doch auszukennen glaubte, noch ein paar tolle Tipps. So viel Motivation kann einem kaum ein anderer Ratgeber vermitteln - höchstens der Sport selbst!