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 Five Across The Eyes


Cover
Gesamt +----
Action
Anspruch
Aufmachung
Bildqualität
Brutalität
Extras
Gefühl
Humor
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Ton


So billig kann Grusel sein: Gerade mal ein paar Tausend Dollar soll dieser Independent-Horrorstreifen gekostet haben, für Filmproduzenten also ungefähr so viel wie für den Normalbürger der Mitternachtssnack beim Fast-Food-Händler seines Vertrauens. Sieht man ihm nicht an? Oh doch, sieht man. Viel Spaß für wenig Geld? Na, wohl eher nicht. Wer Übles befürchtet, liegt goldrichtig.

Fünf Mädels sind auf dem Weg von irgendwo nach irgendwo, genauer weiß es keiner - und interessiert vermutlich auch niemanden weiter. Jedenfalls haben die Damen sich verfahren, und aus einer scheinbaren Abkürzung wird ein planloses Gegurke durch die einsame Gegend von … ja, richtig, von Irgendwo. Eine Straßenkarte haben die fünf Freundinnen zwar, aber die kann wohl keiner lesen, so helle ist ja auch nicht jeder, nicht mal in Irgendwo. Ok, was passiert? Ein kleiner Auffahrunfall mit Fahrerflucht bringt die hysterischen Zicken dann in allergrößte Schwierigkeiten, weil plötzlich eine Wahnsinnige mit ihrem gerammten Geländewagen hinter ihnen her ist. Was sie will, ist Horrorfans schon längst klar: die kreischenden Gören möglichst brutal und unter Höllenqualen zum Schweigen bringen. Aber warum? Hm, mal überlegen - keine Ahnung, ehrlich gesagt. Reicht "Weil sie verrückt ist!" als Antwort?

Brutalo-Horror gibt es ja nicht erst seit Filmen wie "Saw" oder "Hostel" in allen erdenklichen Varianten. Ein weiterer Vertreter dieser Sorte, einmal mehr aus der Low-Budget-Ecke, ist "Five Across The Eyes". Warum man sich den antun sollte, ist aus mehreren Gründen fraglich. Klar, für einen Schocker braucht es nicht viel Geld. Aber eine zündende Idee, eine Handlung mit Pfiff oder Ähnliches sollte man schon haben. Gute Schauspieler vielleicht auch. Und Talent, ja, das sollte zumindest in irgendeiner Weise vorhanden sein. Nichts von alledem bringt "Five Across The Eyes" mit, sodass das geringe Budget das kleinste Problem dieses katastrophal inszenierten Machwerks ist. Wenn man einen Film allen Ernstes mit dem Satz "Fünf Frauen werden von einer weiteren Frau ohne erkennbares Motiv gefoltert und teilweise umgebracht, und das war’s" zusammenfassen kann, ist das schon mehr als frech. Richtig schlimm wird das Ganze dann durch die miserablen Schauspielerinnen, die hoffentlich keinen Cent der minimalen Produktionskosten bekommen haben, und durch die pausenlos wackelnde Kameraführung, die statt Dynamik höchstens das Absterben von Sehnerven beim Zuschauer mit sich bringt. Hierzu sei noch angemerkt, dass die Handkamera in Filmen wie "Blair Witch Project" oder "Cloverfield" ja noch Sinn machte, weil sie da zum Konzept und zur Geschichte gehörte - hier jedoch ist absolut kein Grund zu erkennen, der diesen Augenschmerz rechtfertigen würde. Der einzige Lichtblick ist der gelegentlich atmosphärische Soundtrack, der zwar genauso trashig ist wie der Rest des Films, der aber wenigstens ab und an Horrorstimmung aufkommen lässt. Dennoch: "Five Across The Eyes" ist nicht gruselig, nicht spannend, nicht innovativ, sondern einfach nur grauenvoll und widerlich. Blanke Menschenverachtung, Fäkalsprache und alle erdenklichen Körperausscheidungen gibt es inklusive - Hauptsache ekelerregend, Hauptsache schockierend, aber ohne den Hauch eines Konzepts dahinter. Wer jetzt denkt, dass alles Negative schon gesagt ist, der hat die Rechnung ohne den deutschen Jugendschutz gemacht, der "Five Across The Eyes" dann vollends den Todesstoß versetzt: Um knapp sechs Minuten musste dieser stumpfsinnige Murks noch geschnitten werden, um überhaupt eine FSK-Freigabe zu bekommen. Was also vorher wohl durchaus brutal bis allzu derb war, ist nun nur noch wegen der Dauerbelastung für Ohren und Augen als heftig zu bezeichnen. Fakt ist: Besser hätte mehr Gewalt den Film sicher nicht gemacht. Folter- und Ekelszenen am laufenden Band, verknüpft durch ein Nichts an Story und ein Minus an Charakterisierung, untermalt von Dauergekreische und wirrem Problemgebabbel - da kann man selbst als Zensurgegner der FSK fast noch danken, dass sie uns Zuschauern mit der Freigabeverweigerung sechs weitere verschwendete Minuten unseres Lebens erspart hat.

Die DVD ist frei von Extras, wenn man einmal von den Trailern zu anderen Filmen von Ascot Elite Home Entertainment absieht. Das Bild ist unterirdisch, vermutlich weil man aus diesem Material einfach nicht mehr rausholen konnte. Der Ton ist besser, aber das Wörtchen "gut" braucht man trotz 5.1-Upmix der deutschen Tonspur nicht bemühen.

Fazit: Nervtötend, sinnentleert, einfallslos und dann auch noch gekürzt - hat noch jemand Interesse?

Marc Zeller



DVD | Disc-Anzahl: 1 | Erschienen: 01. Mai 2008 | FSK: 18 | Laufzeit: 89 Minuten | Originaltitel: Five Across The Eyes | Preis: 12,99 Euro | Untertitel verfügbar in: Deutsch | Verfügbare Sprachen: Deutsch, Englisch

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