Cedric und seine beste Freundin Goody leben mit ihren Familien im beschaulichen Dörfchen Wokingham. Zusammen mit Goodys Hund Well besuchen die beiden die Biologin Silvie Woodcock, die neu im Dorf lebt - und ausgerechnet in das Haus neben dem Friedhof gezogen ist, in dem angeblich einmal Vampire gehaust haben.
Just zu der Zeit, als Silvie eingezogen ist, suchen plötzlich zahllose Fledermäuse das Dorf heim. Kurioserweise trinken die kleinen Vampire nicht nur Blut, sondern noch einiges mehr. So suchen sie die Tankstelle heim, an der sie das Benzin aussaugen; ein andermal laben sie sich an Bauer Coopers Milchkühen, dann wiederum trinken sie tatsächlich den Strom des Elektrizitätswerks. Und nicht einmal Whiskey ist vor den kleinen Flattermännern sicher.
Noch seltsamer ist das Verhalten derjenigen in Wokingham, die von den Fledermäusen gebissen wurden. Bauer Cooper zum Beispiel weint plötzlich Milch, und die gute Mrs. Watermann zeigt sich auf der Arbeit im Postamt ganz betrunken.
Cedric und Goody beschließen, den merkwürdigen Vorkommnissen mit den kleinen Vampiren auf den Grund zu gehen. Silvie Woodcock, die als Biologin gar nicht an die Existenz von richtigen Vampiren glauben will, versucht trotzdem, den Kindern bei ihrem Vorhaben zu helfen.
Als ein mysteriöses schwarzes Auto mit noch mysteriöseren Insassen immer öfter im Dorf auftaucht und stets nach Cedrics Vater, dem Totengräber auf dem Friedhof, fragt, wird es den Kindern noch unheimlicher.

"Flattertiere wie Vampire" erzählt von den unheimlichen Geschehnissen in einem kleinen Dorf. Wo und wann genau sich diese abspielen, das bleibt dem Zuhörer zunächst verborgen; zwar gibt es Hinweise - die englischen Namen beispielsweise -, dennoch bleibt es schwer, die Handlung richtig einzuordnen.
Als ebenso verworren wie Ort und Zeit stellt sich die Handlung heraus. Haben die neue Biologin beziehungsweise ihr Zuhause etwas mit den Flattermännern zu tun? Oder dieser schwarze, fremde Wagen? Wieso geschehen solch seltsame Dinge mit den Gebissenen? Was wird aus Silvies Schwester, die im Laufe der Handlung auftaucht, und Goodys allein erziehendem Vater? So viele Fragen bleiben nach dem Hören offen, so wenige Antworten werden gegeben. Vielleicht mag das dem Hörspiel zugrunde liegende Buch von Othmar Franz Lang in dieser Hinsicht mehr Aufschluss geben, vielleicht wird die Lüftung des Spuks auch einfach nur deutlicher herausgearbeitet. Da das Hörspiel für Hörer ab sechs Jahren empfohlen wird, muss die Frage gestellt werden, ob man den Jüngeren das Verständnis nicht zutraut, die Entwicklung von mehreren Handlungssträngen nachzuvollziehen, denn diesen Eindruck vermitteln die begonnenen und nicht wieder aufgegriffenen Themen. Da bleibt der Grusel, den der Untertitel "Eine unheimliche Geschichte" erhoffen lässt, doch etwas zurück.
Sprecher und Dialoge zeigen sich beide durchwachsen; sind viele Dialoge sehr stimmig und Spannung erzeugend gesprochen, stecken einzelne Sätze dazwischen, die eine starke Diskrepanz zum sonstigen Niveau zeigen, da sie regelrecht lustlos heruntergeleiert werden. Dabei muss Erzähler Manfred Steffen hervorgehoben werden; in gewohnter Qualität schildert er das Geschehen und bindet die Zuhörer stellenweise mit ein. Während die älteren Hörer darüber schmunzeln können, werden die Kinder auf diese Weise spielerisch mit einbezogen. Die Geräuschkulisse in der Geschichte ist wohltuend dezent gehalten und überlagert zu keinem Zeitpunkt die Dialoge. Lediglich die Musik, die übergangsweise eingespielt wird, ertönt oftmals unpassend schrill.

Mit einer Gesamtlänge von 62 Minuten ist "Flattertiere wie Vampire" rasch ausgehört und schnell wieder vergessen. Pluspunkte gibt es für den wunderbar erzählenden Steffen und die im Großen und Ganzen für Kinder nette Geschichte. Aber eine bessere Ausarbeitung, vor allem was die Auflösung am Ende anbelangt, wäre wünschenswert gewesen.