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Sich eine gute Kamera zuzulegen ist in Zeiten von digitalen Fotos für fast alle Hobbyfotografen erschwinglich geworden. Doch es braucht etwas mehr, um wirklich gelungene Bilder zu schießen; besonders wenn es um kleinere Gegenstände geht, wissen viele nicht, wie sie es richtig machen sollen, damit diese auch auf einem Foto noch gut zur Geltung kommen. Hier hilft das Buch "Fotografieren im Ministudio" von Reinhard Merz. Angefangen von der Beschreibung des benötigten Materials bis hin zu Tipps und Tricks zu Beleuchtung und Blickwinkel hat er alle interessanten Punkte zu diesem Thema in sein Buch einfließen lassen.
Zuerst stellt er verschiedene Kameras und deren Zubehör vor. Digitale Cams mit und ohne Zoom haben hier ebenso ihren Platz gefunden wie Blitzlichtgeräte oder Filter. Allerdings wird man auch um das Studioequipment nicht herumkommen. Was genau dazugehört, wird als nächstes beschrieben. Hier wird näher auf Lichtquellen, Lichtzelte und -würfel und Ähnliches sowie kleine, nützliche Helfer eingegangen.
Nachdem man das nötige Material beisammen hat, kann es mit dem eigentlichen Fotografieren losgehen. Bei der Bildgestaltung muss man verschiedenes beachten. Reinhard Merz erklärt Belichtung und Kontrast, wie man durch außergewöhnliche Blickwinkel interessante Effekte hervorrufen kann oder welche Wirkung die Ausleuchtung eines Objektes haben kann. Danach widmet er sich dem genauen Aufbau des Studios. Anschließend lernt der Leser etwas über die Beschaffenheit der verschiedenen Objekte, die er fotografieren will. Glas zum Beispiel ist transparent und muss deswegen anders beleuchtet werden als undurchsichtige Gegenstände. Auch auf die Wirkung von Farben wird hier eingegangen.
Im Anschluss werden die häufigsten Dinge aufgezählt, die von Leuten aufgenommen werden, die diese (zum Beispiel in Onlineauktionshäusern) verkaufen möchten. Man erfährt, wie man Kabel von technischen Geräten verstecken kann, wie Schmuck gut zur Geltung kommt, wie Kleidung gelungen präsentiert werden kann oder wie man Kuscheltiere tatsächlich kuschelig aussehen lässt. Der letzte Abschnitt lädt zum Experimentieren ein.
Wer "kleine Schätze ins rechte Licht rücken" möchte, findet hier eine gute Anleitung dazu. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man neben einer recht guten Kamera auch ein gewisses Equipment für sein Studio ins Budget einrechnen muss. Welche verschiedenen Varianten es hier gibt und welche sich am besten für einen selbst eignen, kann man mit diesem Band herausfinden.
Obwohl Korrekturen am heimischen Rechner stellenweise erwähnt werden, finden sie kaum Raum in den Anleitungen des Autors. Er stellt Farbfilter vor, die heute eher selten zum Einsatz kommen, lässt jedoch außer Acht, dass solche Effekte auch bei einer digitalen Nachbearbeitung erreicht werden könnten. Gerade Leute, die für Online-Projekte fotografieren, können meist auch einige kleinere oder größere Korrekturen der Bilder an ihrem heimischen Rechner vornehmen, darauf ist der Autor aber leider nicht eingegangen.
Die farbigen Bilder im Buch sind stellenweise stark pixelig und unscharf, was bei einem Buch über Fotografie besonders negativ auffällt. Hier hätte man etwas besser auf die Qualität achten können.
Sehr gelungen sind die detailreichen Beschreibungen zu den einzelnen Dingen, die man fotografieren kann. Es sind einige Tipps und Tricks darunter, die wirklich wertvoll sind und auf die man als Laie nicht gekommen wäre, zum Beispiel, dass man mit Knete kleine Objekte unsichtbar und leicht fixieren kann.
Insgesamt ein gutes Buch, das die Basisinformationen für das Arbeiten mit einem Ministudio liefert. Die Technik wird mit all ihren Facetten vorgestellt und auch das zu fotografierende Material wird detailliert beschrieben.