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 Game of Thrones

Kartenspiel


Cover
Gesamt ++++-
Anspruch
Aufmachung
Bedienung
Bildqualität
Glück
Preis - Leistungs - Verhältnis
Spannung
Spielregel
Strategie
Game of Thrones ist wohl die erfolgreichste Serie HBOs der vergangenen Jahre. Die Mittelalter-Fantasy-Serie mit ihren vielen Intrigen und militärischen Auseinandersetzungen lädt nachvollziehbarerweise dazu ein, Strategiespiele in ihrem Design zu entwickeln. Das Kartenspiel "Game of Thrones" vom Heidelberger Spieleverlag ist ein Ergebnis dessen.

In diesem Spiel schlüpfen die Spieler in die Rolle der Lennisters und der Starks. Beide Seiten versuchen durch Intrigen, Schlachtangriffe und Machtkämpfe die Herrschaft über Westeros an sich zu reißen. Das Spiel besteht aus stets gleich aufgebauten Spielrunden. Es endet, wenn ein Spieler fünfzehn Siegpunkte errungen hat.

Jede Spielrunde besteht aus den Phasen Strategie, Nachziehen, Aufmarsch, Herausforderungen, Herrschaft, Aufrichten und Abgaben. In der Strategiephase muss jeder Spieler sich für eine Strategiespielkarte entscheiden, die er in dieser Runde einsetzt. Sie bestimmt für diese Runde einige grundlegende Faktoren, beispielsweise den Startspieler oder die finanziellen Zuwendungen.

Daraufhin ziehen die Spieler von ihrem jeweiligen Spielkartenstapel neue Karten auf die Hand und nehmen sich das ihnen zustehende Geld. In der dritten Phase können sie nun ihr Geld darauf verwenden Karten von ihrer Hand ins Spiel zu bringen. Das können Charaktere, Orte oder Zusätze sein, die Charaktere verstärken. Es folgt die zentrale Phase der Herausforderungen. Nun können die Spieler nacheinander mit den im Spiel liegenden Charakteren bestimmte Angriffe ansagen, die darauf gerichtet sein können, einen gegnerischen Charakter zu töten, den Gegner zu zwingen Handkarten abzulegen oder aber an Siegpunkte zu gelangen. Über Sieg und Niederlage entscheiden dabei immer die zusammengerechneten Stärkepunkte der eingesetzten Charaktere und Ereigniskarten, die einmalig in solchen Situationen gespielt werden können.

Daraufhin wird in der Herrschaftsphase berechnet, wer die Runde gewonnen hat, in dem die Stärkepunkte aller nicht eingesetzten Charaktere addiert und miteinander verglichen werden. Das wird dadurch markiert, dass alle eingesetzten Karten in einer Runde gedreht werden. Der Gewinner einer Runde erhält einen Siegpunkt.

Schließlich werden alle Karten am Ende einer Runde wieder in den Ausgangszustand gedreht und überschüssiges Geld zurück in die Schatzkammer gelegt. Mit der Auswahl einer neuen Strategiekarte beginnt eine neue Spielrunde.

"Game of Thrones" ist ein durchaus anspruchsvolles Strategiespiel für zwei Personen, das mit recht einfachen Regeln auskommt. Es braucht zwar ein bis zwei Stunden, bis die Spieler die Regeln verinnerlicht haben, danach spielt es sich aber zügig und es braucht keine Stunde für einen Durchgang.

Die beiden Spieler müssen sehr vorausschauend agieren und sehr genau überlegen, welche Strategiekarte sie wann einsetzen. Wer einen Fehler macht, kann schnell für einige Spielrunden in Folge auf die Verliererstraße kommen. Allerdings kann sich das Blatt auch schnell wenden, wenn der Spieler gute neue Karten zieht. Auch kann ein Spieler zum Beispiel gezwungen sein eine für ihn selbst nachteilige Strategiespielkarte zu verwenden, weil er sonst keine mehr auf der Hand hat. All dies sorgt für eine Dynamik, die auch gegen Ende des Spieles noch zu Wendungen führen kann und die Spannung so aufrechterhält.

Auch müssen die Spieler bei den Herausforderungen sehr viel rechnen. Sollte lieber ein gegnerischer Charakter getötet werden oder ist eine Intrige gerade erfolgsversprechender? Welche Ereigniskarten des Gegners könnten die eigenen Kalkulationen durchkreuzen? So ist jede Runde für sich allein auch spannend.

Das Regelheft des Spiels ist ebenfalls gelungen. Die Regeln sind verständlich geschrieben, Unklarheiten gibt es eigentlich keine. Die Spieler müssen nie rätseln, wie genau die eine oder andere Situation nun aufzulösen ist. Das einzige Problem ist, dass die Titel mancher Karten im Regelheft anscheinend anders übersetzt wurden als auf den Karten selbst. So benötigen die Spieler manchmal etwas Zeit, um zu erahnen, welche Karte nun gemeint ist. Das hätte durch ein besseres Lektorat vermieden werden können.

Das Spielmaterial selbst ist optisch sehr gelungen, allerdings nicht besonders originell. Die Karten sind übersichtlich gestaltet und die Spieler finden sich schnell mit allen angegeben Werten und Symbolen zurecht. Bebildert ist jede Karte aber nur mit einer Szene aus der Serie. Das ist nett, aber nicht besonders spektakulär. Das hat ein wenig was von Sammelbildern. Die Qualität des Spielmaterials macht einen guten und langlebigen Eindruck.

Letztlich fällt noch auf, dass das Spielkonzept durchaus auch für mehr als zwei Spieler funktionieren würde. Da Game of Thrones noch einige Familien mehr bietet als die Lennisters und Starks, wäre es vielleicht eine interessante Erweiterung, noch Regeln für mehr als zwei Spieler herauszubringen.

Fazit: ein kurzweiliges und anspruchsvolles Strategiespiel mit einfachen Regeln!

Andreas Schmidt



Kartenspiel | Erschienen: 13. Februar 2013 | Preis: 24,95 Euro | 2 Spieler | Sprache: Deutsch

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