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Das Häkeln von Kuscheltieren ist eine wahre Freude. Das werden alle bestätigen, die es schon einmal versucht haben. Natürlich ist es viel Arbeit, meist muss jedes Teil - jedes Ohr, jeder Arm, manchmal sogar jede Hand - einzeln gefertigt werden und hinterher folgt auch noch das Zusammennähen, aber ... wenn einem das neu der Nadel entsprungene Tier erst einmal mit seinen eigenen Augen anschaut, weiß man, dass es die Mühe wert war!
Nachdem Cendrine Armanis Kuscheltiere 2007 auf Weltreise gingen, machen sie jetzt Ferien in der nahen Umgebung. Mit ihrem Buch "Gehäkelte Kuscheltiere in den Ferien" stellt sie 26 neue Vorlagen für Kuschelfreunde vor, die einfach nachgehäkelt werden können.
Dabei sind ganz kleine, wie Schnecken, kleine Schildkröten, Igel und sogar fünf Obst- und Gemüsesorten, aber auch größere gehäkelte Tiere, wie vier verschiedene Bären, ein Kater, ein Hase und viele mehr. Alle Tiere sind jeweils auf einem kleineren und einem großen Bild zu sehen. Immer gibt es auch ein schönes Gruppenfoto, manchmal sogar doppelseitig.
Alle Tiere haben individuelle Namen, es ist immer ihre Größe angegeben und auch eine Materialliste findet sich. Es werden nur Garnzusammensetzungen, nicht aber Garnstärken oder Lauflängen genannt. Alles, was sonst noch gebraucht wird, wie beispielsweise Augen, Nasen und Füllmaterial, ist ebenfalls aufgelistet.
Mit "Gehäkelte Kuscheltiere in den Ferien" können Handarbeitsfreunde nun erneut einige süße Tierchen nachhäkeln, die von der französischen Designerin Cendrine Armani erdacht wurden. Hase Zoe und Maus Lola auf dem Cover machen schon richtig Lust drauf, loszulegen. Innen findet sich außerdem ein hübsches Gruppenfoto, das alle Kuscheltiere aus diesem Buch fröhlich versammelt zeigt. Bei dem Anblick fällt es regelrecht schwer, eine Wahl zu treffen - wer soll als erstes zum Leben erweckt werden?
Ist dann ein Tier ausgewählt, geht es dank der auf dem Gruppenfoto abgedruckten Seitenzahl direkt zur Anleitung, damit die Materialien zusammengesucht werden können. Da zeigt sich leider aber schon das erste Manko dieses Buches. Es ist zwar angegeben, aus welchen Materialien die verwendeten Garne bestehen, jedoch gibt es keine Angabe über die Lauflänge oder Fadenstärke. Da auch kein Hersteller angegeben ist, bleibt es dem Leser nur überlassen, zu raten, was denn wohl am besten passen würde. Natürlich ist es bei einem Kuscheltier nicht so zwingend notwendig, genau eine bestimmte Größe zu erreichen. Jedoch ergibt es keinen Sinn, einerseits die Größe des Tiers, den Durchmesser der Augen und auch die benötigte Nadelstärke abzudrucken, andererseits aber keine Angaben zur Garnstärke zu machen. Ob diese Angaben bei der Übertragung ins Deutsche verloren gegangen sind, ist unklar.
Leider fehlt in den Anleitungen außerdem die auf dem Klappentext versprochene Häkelschrift. Im Buch sind ausschließlich Anleitungstexte enthalten, Häkelschriften gibt es keine. Die Texte jedoch sind gut verständlich und die einzelnen Reihen sind nicht Masche für Masche beschrieben, wie es oft in amerikanischen Anleitungen üblich ist. Zusammen mit den in Zeichnungen dargestellten verwendeten Maschenarten zu Beginn des Buches können die Anleitungen auch von Häkel-Anfängern gut nachgearbeitet werden. Schön wären noch ein paar Tricks und Kniffe zum Zusammennähen der Tiere gewesen - das ist nämlich oft gar nicht so leicht, wie es auf den ersten Blick wirkt.
Die 26 verschiedenen Modelle (auf dem Klappentext steht 34, das bezieht sich aber nicht auf unterschiedliche Tiere, sondern auf die Gesamtanzahl) sind allesamt sehr hübsch und auch anfängergeeignet beschrieben. Da wird für jeden, der gerne Tiere häkelt, etwas dabei sein. Das Motiv "Ferien" findet sich übrigens nur auf den Fotos wieder, einen Bezug bei den Tieren gibt es eigentlich nicht. Und auch wenn der Spaß zunächst durch die fehlenden Angaben etwas geschmälert wird, wird sich die Stimmung schnell verbessern, sobald das erste Tier fertiggestellt ist - und es der Erschafferin in die Augen schaut.