Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Für jeden Spieler, der gerne Tabletop mit anderen spielt, kommt irgendwann der Tag, an dem ihm die heimische Tischplatte oder gar der Fußboden zu langweilig wird. Stattdessen muss ein passendes und am besten noch besonders schönes Spielgelände her. Natürlich kann man dessen Bestandteile zum großen Teil auch fertig kaufen, doch ein komplett selbst gestalteter Spieltisch macht wesentlich mehr her und lässt sich zudem individuell gestalten. Wie das am besten geht, zeigt das Buch "Geländebau-Workshop Kompendium".
Dieser Leitfaden enthält alles, was man an Grundwissen für seine eigenen Geländebauprojekte benötigt. Zuallererst wird der Leserdrang gebremst und darauf hingewiesen, erst einmal mit kleineren Projekten zu beginnen. Dazu gehört auch eine Vorstellung des Geländes, das natürlich zu den Tabletopfiguren passen muss. Hierfür ist eine Grundskizze besonders wichtig. Danach geht es an die Basis, die Spielplatte. Hier lassen sich mit kleinen Veränderungen ganz unterschiedliche Effekte erzielen.
Danach beginnt der Leitfaden für die unterschiedlichen Landschaftsmerkmale. Den Beginn machen die Hügel, die im Spiel eine wichtige strategische Bedeutung besitzen. Hier wird auch erklärt, worauf zu achten ist, damit später alle Figuren auch sicher stehen. Weitere nicht nur strategisch wichtige, sondern auch von der Atmosphäre her bedeutende Geländestücke bilden Wälder und andere Pflanzen. Viele Bildbeispiele zeigen die möglichen Varianten, die bei ihrer Erstellung sowohl auf erwerbbare Einzelteile als auch auf komplett selbst gestaltete Elemente zurückgreifen. Gerade beim Bewuchs veranschaulichen die unterschiedlichen Modelle, wie viele Möglichkeiten sich anbieten, um seinen Tisch ganz individuell zu gestalten.
Landschaftlich ansprechend, aber handwerklich nicht ganz einfach zu handhaben, ist das Element Wasser. Als Küstenlinie, kleiner Tümpel, reißender Strom oder gar Wasserfall verschönert es nicht nur den Spieltisch, sondern ist auch schwer zu überquerendes Gelände oder gar ein unüberwindliches Hindernis. Verkehrswege und Straßen sind der nächste Punkt, der abgehandelt wird. Sie können sowohl als feste Plattenbestandteile, aber auch als bewegliche Teilstücke gefertigt werden, so dass sie lediglich dort eingesetzt werden, wo sie benötigt werden. Gebremst wird der Tatendrang der Spielfiguren allerdings manches Mal durch Hindernisse. Sie sind Barriere, Wegsperre und Schutzschild in einem. Ganz nach Belieben kann ein solches Hindernis ein Zaun, eine Hecke, ein Haufen Schutt und vieles weitere sein. Die vorgestellten Möglichkeiten sind nur ein kleiner Teil dessen, was sich verwirklichen lässt.
Handwerklich herausfordernder wird es, wenn es sich um Gebäude handelt. Hier reicht die Bandbreite von einer kleinen Hütte bis zu einer riesigen Fabrikanlage, die den kompletten Raum der Platte beansprucht, so dass inmitten der Anlage gespielt wird. Angefangen bei der grundsätzlichen Planung und dem Grundgerüst des Gebäudes, leitet das Buch den Leser dazu an, verschiedene Details wie Fenster und Türen nach eigenem Gutdünken zu gestalten. Eine kleine Übersicht hilft, die wichtigsten Dinge vorher zu planen, so dass im Bau keine bedeutenden Teile vergessen werden. Ein weiterer Punkt sind die vielen Varianten für die Struktur des Daches und die Fassade, für die das Buch je nach Zeitalter verschiedene Möglichkeiten darstellt.
Sofern das Gelände nicht komplett aus der Spielplatte herausgearbeitet wird, benötigt man auch Bases für die einzelnen Geländeteile. Kleine Tipps helfen dabei, sie so zu gestalten, dass sie sich in das Gefüge des Spieltisches einbauen lassen ohne sich groß hervorzuheben, schließlich ist die Base lediglich Untergrund. Hat man sich dann durch das komplette Basiswissen gelesen, kann man sich an den wunderbaren Beispieltischen erfreuen, die zeigen, was alles möglich ist.
Der letzte Teil des Buches besteht aus einer kleine Ideengrube und Inspirationsbildern, die helfen, sich eine Vorstellung von einem passenden Gelände zu machen. Im Anhang bekommt der Bastler alle notwendigen Werkzeuge aufgelistet, die er zum Geländebau braucht. Hier findet man auch die Materialien, die verwendet werden können, wobei stets die Vor- und Nachteile extra angegeben sind.
Der "Geländebau-Workshop Kompendium" ist ein umfassendes Handwerksbuch für alle, die sich ihren eigenen Spieltisch zusammenstellen möchten. Egal ob man Warhammer 40.000, Warhammer Fantasy oder Herr der Ringe spielt, bei den vielen Beispielen findet man sicher genug Anregungen für seine eigene Kreation. Um die Anleitung zu verstehen benötigt man keinerlei Vorwissen, da alle Schritte im einzelnen gut erklärt werden und zusätzlich unterstützend durch Bilder bereichert sind. Gerade aus diesen vielfältigen Abbildungen kann man das meiste lernen. Jedes Gebäudeteil wird von Grund auf vom Planen und Ausschneiden bis zum letzten Anmalen beschrieben, so dass nichts schief gehen kann. Dank der großen Zahl an Tipps für Detailarbeiten und Variationen kann man ohne Probleme die hier explizit erläuterten Gelände nachfertigen ohne auf Individualität verzichten zu müssen.
Jeder, der mit dem Gedanken spielt, einen eigenen Spieltisch zu erstellen, bekommt mit diesem Buch genau das, was er braucht. Das Kompendium ist voll gepackt mit Ideen und Bildern, so dass man gar nicht weiß, für welchen Stil man sich entscheiden soll.