Gesamt |
|
Anspruch | |
Aufmachung | |
Bildqualität | |
Extras | |
Preis - Leistungs - Verhältnis | |
Längst hat Gemüse für viele Menschen nicht mehr den Status einer kaum beachteten und bisweilen sogar gehassten Beilage, sondern die einzelnen Sorten finden zunehmend Anhänger: Gemüse ist nicht nur ganz allgemein gesund, sondern auch äußerst vielseitig und schmackhaft, wenn es nur richtig zubereitet wird.
Der aus England stammende Koch Matt Wilkinson liebt Gemüse – sei es aus dem eigenen Garten, sei es vom örtlichen Markt; frisch muss es sein und „al dente“ zubereitet. Dann, meint Wilkinson, schmecken auch die generell ungeliebten Sorten wie Rosen- oder Weißkohl, die verkocht einen unangenehmen Geruch entwickeln.
In seinem Kochbuch stellt er die verbreitetsten Gemüsesorten vor und bietet zu jeder einige Rezepte an, in der Regel drei. Bei den Gemüsen handelt es sich um Spargel, Bohnen und Erbsen, Rote Bete, Brokkoli, Rosenkohl, (Rot-, Weiß- und Palm-) Kohl, Paprika, Möhren, Blumenkohl, Mais, Gurken, Auberginen, Fenchel, Knoblauch, Meerrettich, Blätter aus dem Garten (Salat, aber zum Beispiel auch Kräuter und Löwenzahn), Brennnessel, Zwiebeln, Pastinaken, Kartoffeln, Kürbisse, Radieschen, Tomaten und Zucchini. Den Abschluss bilden Basics-Rezepte, auf die sich der Autor in den einzelnen Gemüsekapiteln bezieht, ein Register und eine Danksagung. Zudem stehen ein paar Seiten für persönliche Notizen zur Verfügung.
Natürlich gibt es auch eine Einleitung, in der Matt Wilkinson erklärt, warum er ein Gemüsekochbuch geschrieben hat – das sich jedoch nicht unmittelbar an Vegetarier wendet, etliche der Gerichte eignen sich auch als „selbstbewusste“ Beilage zu Fleisch und Fisch oder enthalten dies per se -, und in der er auch wichtige Tipps zum Kochen und zur Benutzung des Buchs gibt.
Jedes Kapitel bietet eingangs nebst ein wenig Persönlichem Hinweise zum Anbau des jeweiligen Gemüses im Garten, zum Kochen und gegebenenfalls der Vorbereitung und etliche weitere Informationen. Daran schließen sich auf je mindestens einer Doppelseite die Rezepte an. Eine Seite enthält ein hochwertiges und sehr ansprechendes Foto des vorgestellten Gerichts, die andere das Rezept selbst: Eingangs mit ein paar Hinweisen, gefolgt von der je nach Komplexität im Allgemeinen aufgeteilten Zutatenliste und schließlich einer sehr anschaulichen Arbeitsanweisung.
Die Rezepte bieten ein kunterbuntes Allerlei. Möhrenkuchen oder Kürbis-Möhren-Gemüse mit Kapern-Rosinen-Dressing, Sizilianisches Auberginen-Mozzarella-Sandwich, Blumenkohl mit Räucherlachs, Erdbeeren und Basilikum, Getrüffelter Krautsalat mit knusprigen Kiew-Wachteln; nur wenige Rezepte sind ganz klassisch, wie diese völlig willkürliche Auswahl aus dem Fundus des Buchs zeigt. Aber natürlich gibt es auch köstliche „Dauerbrenner“, die man von der Kindheit bis zur Bahre liebt, etwa junge Maiskölbchen mit Butter und Kräutersalz.
Matt Wilkinson präsentiert, wie bereits erwähnt, nicht nur Rezepte, sondern bringt dem Leser auch die einzelnen Gemüse näher, zeigt allgemein bei der Zubereitung gemachte Fehler auf und geizt nicht mit hilfreichen Tipps.
Die Rezepte sind zwar von unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, lassen sich aber alle auch von weniger erfahrenen Hobbyköchen nachkochen. Nicht alle Zutaten bekommt man allerdings im örtlichen Supermarkt, zum Beispiel die schon erwähnten Wachteln oder australischen Glatthai, und die optional zu verwendenden Bärenkrebse, lebendig eingesetzt, dürften auch nicht unbedingt jedermanns Sache sein. Aber sie sind nun eben eine optionale Zutat, und für andere ungewöhnliche Zutaten sind Alternativen angegeben, oder der Leser kann problemlos selbst welche finden.
Ganz wunderbar wirkt die gesamte Gestaltung des Buchs mit den dicken, schön illustrierten Karton-Buchdeckeln, den mit bezaubernden Zeichnungen im „Vintage-Look“ ausgestatteten Titelseiten der Kapitel und den prachtvollen Fotos (bisweilen auch Fotostrecken von einzelnen Zubereitungsschritten) zu den Rezepten. Selbst die Schriften wurden offensichtlich sorgfältig ausgewählt – selten findet man ein so liebevoll gestaltetes Kochbuch!
Matt Wilkinsons Gemüsekochbuch überzeugt also durch die Auswahl der Rezepte und deren Präsentation, aber auch durch die vielen eingestreuten Informationen und nicht zuletzt dank der Aufmachung. Es eignet sich sicherlich auch perfekt als Geschenk für alle, die gern kochen, oder die vom Sinn des Kochens, speziell in Bezug auf Gemüse, überzeugt werden sollen.
Einige
Seiten des Buchs kann man auf der Verlagsseite zum Buch ansehen.