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Eigentlich ist Lillys Geburstag eher ein Trauerspiel als ein Glückstag, immerhin hat sie am 22. Dezember Geburtstag, was Geschenke angeht ein sehr unglücklicher Zeitpunkt. Doch dieses Jahr ist es anders: Da Lilly gerade ihr geliebte Katze verloren hat, bekommt sie von ihren Eltern ein einmaliges Geschenk, vier Wochen in Namibia auf einer Gepardenfarm. Lilly kann ihr Glück kaum fassen, denn Geparden sind dann doch etwas anderes als die Stubentiger, mit denen sie sich sonst in der Tierarztpraxis ihres Vaters beschäftigt.
Das nächste halbe Jahr vergeht wie im Fluge und plötzlich ist der große Tag da, der sie nach Afrika zur Cheetah Foundation bringt. Und kaum angekommen, hat sie schon die erste Begegnung mit ihren neuen Schützlingen und das ohne schützenden Zaun, denn zusammen mit der Afrikanerin Dessie findet sie sich im Gepardengehege wieder. Doch schnell weicht ihre Angst der Faszination und plötzlich ist sie Feuer und Flamme. Schon am nächsten Tag ereignet sich das nächste Unerwartete, eigentlich sollte Lilly laut Plan die Geparden füttern, aber statt dessen geht sie mit auf eine Rettungsmission – ein Farmer hält zwei junge Geparden im Käfig und Lilly muss feststellen, das nicht jeder dem Gepardenschutz offen gegenüber ist. Doch der Ausflug hatte auch etwas Gutes: Auf dem Rückweg landen sie im Graben und ihr Retter entpuppt sich als attraktiver Weiß-Afrikaner namens Erik, der Lillys Interesse erweckt. Doch leider ahnt Lilly noch nicht, welche Schwierigkeiten noch auf sie warten und das Erik es ihr nicht einfacher machen wird.
"Gepardensommer" von Katja Brandis erzählt die Geschichte eines weiblichen Teenagers, dem ein einmaliges Erlebnis geboten wird – Lilly darf für vier Wochen nach Namibia auf eine Gepardenfarm.
Katja Brandis gewährt dem Leser damit einen interessanten Einblick in eine fremde Welt, die doch nur eine Flugreise entfernt ist. Hier, für uns am anderen Ende der Welt, lernt der junge Leser etwas über Geparden, den Artenschutz und auch über die Afrikaner selbst, denn Katja Brandis sorgt für reichlich Einblicke in das Leben dort, das sie auch oftmals noch von zwei Seiten beleuchtet.
Trotz dieser ernsten Töne ist "Gepardensommer" immer noch eine Teenagerromanze, denn auch in Afrika kommen die jungen Leute nicht ohne Liebe aus. In diesem Fall präsentiert sich ein Afrikaner mit deutschen Wurzeln als Objekt der Begierde. Das Schöne an dieser Figur ist vor allem ihre symbolische Bedeutung, denn er schlägt eine Brücke zwischen den weißen Siedlern, die seine Ahnen darstellen, und seinem eigenem Geburtsort Afrika.
Damit ist "Gepardensommer" eine interessante Mischung aus Teenie-Romanze und einem Buch, das Wissen vermittelt. An manchen Stellen mag es etwas unglaubwürdig wirken, da einfach zu viele merkwürdige Zufälle aufeinandertreffen, aber lässt man sich davon nicht stören, kann man mit diesem Buch auf unterhaltsame Art und Weise noch etwas lernen.