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Zum hundertsten Geburtstag von Astrid Lindgren hat Oetinger Audio eine ganze Reihe von Hörbuch-CDs auf den Markt gebracht, bei der bekannte Schauspieler Geschichten der legendären Kinderbuchautorin ihre Stimme leihen. Zu diesen Schauspielern gehört auch der junge Robert Stadlober, der in Filmen wie "Crazy" und "Sommersturm" bewiesen hat, dass er zu den Besten seines Faches gehört.
Die CD beginnt mit dem modern aufgemachten "Michel war ein Lausejunge"-Lied. Dann liest Stadlober zwei Geschichten: "Samstag, der 28. Juli, als Michel Blutklößeteig über seinen Vater ausgoss und sein hundertstes Holzmännchen schnitzte" und "Mittwoch, der 31. Oktober, als Michel sich ein eigenes Pferd anschaffte und Frau Petrell und ganz Vimmerby beinahe um den Verstand brachte". Beide Geschichten stammen aus dem Buch "Michel muss mehr Männchen machen".
In der ersten Geschichte geht Michel auf Mausejagd, doch fängt seine Falle nur den großen Zeh seines Vaters, der im Laufe des Tages auch noch Blutklöße- und Reibekuchenteig ins Gesicht bekommt. In der zweiten geht es auf den Jahrmarkt in Vimmerby, auf dem Michel unter anderem ein Feuerwerk auslöst und Frau Petrell mit Blaubeersuppe kuriert.
Dann gibt es noch einen kurzen Interviewausschnitt von Astrid Lindgren, und von ihr gelesen, einen Teil der Michel Geschichte, als er seinen Kopf in die Suppenschüssel steckte. Dann endet die CD nach siebzig Minuten mit Idas Sommerlied.
Die Geschichten von Michel, der auf schwedisch Emil heißt, sind turbulent und es geht immer alles schief, was Michel will, obwohl er doch nie vorhat, für Ärger zu sorgen. Voll Liebe und übervoll mit Humor sind diese Geschichten und der größte Mangel daran ist die Beschränkung auf gerade mal zwei Geschichten. Davon hätten es auch zehn sein dürfen.
Und das auch wegen Robert Stadlober, der mit frischer und doch leicht heiserer Stimme liest. Da kommt die schlitzohrige Naivität des Michel rüber, die Pointen und Wiederholungen werden genauso gelesen, dass sie ins Schwarze treffen. Das macht richtig Spaß.
Die kleinen Extras mit dem Interview und dem Leseausschnitt von Lindgren sind nicht so unbedingt notwendig, auch die Lieder hätte es nicht so dringend gebraucht, aber ein bis drei weitere CDs mit Geschichten wären durchaus ein interessantes Angebot gewesen. Klare Sache, diese Geschichten sind toll für groß und klein, unbedingt hören, gerne auch mehrfach!