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Das eigene Kind zu verlieren, ist für Eltern wohl das Schlimmste im Leben, was passieren kann. Aber was, wenn man diesen schrecklichen Verlust rückgängig machen oder zumindest ausgleichen kann? Dieser moralisch verwerflichen Frage geht Regisseur Nick Hamm in seinem Mystery-Thriller "Godsend" nach.
Paul und Jessie Duncan lieben ihren Sohn Adam mehr als alles andere auf der Welt. Doch das Familienglück wird jäh zerstört, als Adam an seinem achten Geburtstag bei einem Unfall stirbt. Paul und Jessie fallen in ein tiefes Loch, ihr Leben scheint keinen Sinn mehr zu haben - bis Dr. Wells in ihr Leben tritt. Der Gynäkologe und Genforscher bietet den beiden an, ihren toten Sohn in einem Experiment zu klonen. Da dieses Vorhaben illegal und moralisch unvertretbar ist, müssten die Duncans ihr altes Leben komplett aufgeben ... Und sie tun es. Das Experiment glückt, Paul und Jessie dürfen neun Monate später eine gesunde und völlig identische Kopie ihres Sohnes in den Armen halten. Sie nennen das Kind ebenfalls Adam und genießen die Zeit mit ihm, als sei es ihr richtiger Sohn.
Acht Jahre vergehen in trauter Harmonie. Doch als die Kopie Adam die Altersgrenze von acht Jahren überschreitet, die das Original Adam erreicht hat, gehen Veränderungen mit dem Jungen vor. Er wird von Albträumen geplagt, verhält sich aggressiv und abweisend. In Paul keimen Zweifel über dieses Experiment: Ist Dr. Wells damit einen Schritt zu weit gegangen? Misslingt der Versuch, Gott zu spielen? Als Paul Nachforschungen anzustellen beginnt, entdeckt er ein dunkles Geheimnis.
"Godsend" - so lautet der Name der Klinik, in der das Experiment durchgeführt wird - ist kein reiner Mysteryfilm, aber auch kein richtiges Drama. Die Genres vermengen sich, hin und wieder eher unglücklich, und so kann der Film sich nicht entscheiden zwischen einem Drama mit Mystery-Elementen und einem Gruselfilm mit dramatischen Elementen. Wo ein solcher Genremix bisweilen glänzend funktioniert, liegt der Fall bei "Godsend" leider anders. Hier empfindet man die Brüche eher als nervend und unausgegoren.
Während die Darsteller zu überzeugen wissen (wenngleich man sich fragen mag, warum Robert De Niro eine solche Rolle angenommen hat), tut es das Drehbuch nicht. Mal finden sich Schockmomente wie in einem richtigen Horrorfilm, dann wieder sollen Thrillerelemente Spannung erzeugen und die Dramatik will ihr Übriges tun, auf die Tränendrüse zu drücken. So verliert sich der Film nach einem überzeugenden Start in Klischees und Altbekanntem. Das reizvolle und brisante Thema des Klonens dient lediglich als Mittel zum Zweck, damit Regisseur Hamm seine gruseligen und bemüht spannenden Szenen einsetzen kann - das ist eindeutig zu wenig.
Und so geht "Godsend" den Weg, den viele Filme seiner Art gehen: Er wagt es nicht, sich von der Masse abzuheben und eine anspruchsvollere Richtung einzuschlagen, sondern setzt sich aus funktionierenden, aber bekannten Elementen zusammen. Dadurch entsteht ein netter, wenn auch völlig belangloser Mystery-Thriller.
An Extras bietet der Silberling immerhin vier alternative Enden, die kommentiert wurden, einen Regiekommentar und die üblichen Trailer und TV-Spots. Auch kommen die Schauspieler und Regisseur Nick Hamm über den Film zu Wort.