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Lange fristete der Grünkohl ein Schattendasein unter den Gemüsen. Mittlerweile ist jedoch bekannt, dass er reichlich wertvolle Inhaltsstoffe zu bieten hat, und er wurde zum "Superfood". Im Verlag Thorbecke wird nun ein Grünkohl-Kochbuch angeboten.
Eine Einleitung vermittelt Kenntnisse über den gesundheitlichen Nutzen dieser winterlichen Mineral-, Vitamin- und Ballaststoffbombe und deren Verarbeitung sowie den Umgang mit dem Kochbuch.
Es folgen Rezepte der Rubriken "Smoothies, Suppen & kleine Gerichte", "Salate" und "Sattmacher". Den Abschluss bilden ein ausführliches Register, der Bildnachweis und Informationen zur Autorin.
Tatsächlich hat es das im Supermarkt bislang eher mit Nichtachtung bestrafte Gemüse regelrecht in sich: Im Grünkohl tummeln sich die Vitamine A, C, K und Folsäure, Mineralien wie Kalzium, Kalium, Magnesium und reichlich Eisen sowie einige andere für eine ausgewogene Ernährung interessante Stoffe, etwa Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die potenziell Krebs vorbeugen.
Dass, was so gesund daherkommt, auch gut schmecken kann, zeigt Carina Seppelt in ihrem Grünkohl-Kochbuch. Schon beim ersten Durchblättern bleibt der Leser an etlichen Rezepten hängen und bekommt Lust aufs Ausprobieren. Und das lohnt sich. Als Vorspeise wäre da etwa die kräftige Grünkohlsuppe mit Cheddar-Pumpernickel-Spießen, als leckeres kleines Gericht bieten sich Wraps mit Rote-Bete-Hummus und Grünkohl an oder Grünkohl-Waffeln mit Räucherlachs und Crème fraîche. Auch Klassiker werden abgewandelt wie in Grünkohl-Flammkuchen. Grünkohlpesto kann zum Dip verarbeitet oder in weiteren Rezepten unmittelbar eingesetzt werden. Richtig exotisch wird's mit orientalischem Grünkohlsalat mit Tandoorihähnchen und Ziegenkäse.
Unter den Hauptgerichten findet sich ebenfalls ein interessantes Spektrum von eher klassischen Rezepten wie Rumpsteak und Kräuterbutter, Grünkohl und Schwedenkartoffeln oder Grünkohl mit Kasseler und Mettwurst bis hin zu Ausgefallenerem wie Zander auf Grünkohl-Graupen-Risotto mit Specksauce, Burger mit Grünkohlchips oder Grünkohl-Ravioli mit geschmorter Rote Bete.
Jedes Rezept nimmt eine Doppelseite ein; je ein Foto bestimmt eine der beiden Seiten. Diese Fotos sind ansprechend und aussagekräftig und motivieren zum Nachkochen. Die andere Seite bietet links eine gegebenenfalls nach "Rubriken" (Teig, Füllung, Sauce oder Ähnliches) unterteilte Zutatenliste und daneben eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Im Allgemeinen sind die Rezepte für vier Personen ausgelegt und enthalten Zutaten, die in jedem gut sortierten Supermarkt vorliegen. Sie bieten eine Mischung aus vegetarischen Gerichten und solchen mit Fleisch oder Fisch.
Dank der Übersichtlichkeit und der klaren Anleitung fällt das Nachkochen auch weniger Geübten nicht schwer, soweit sich das anhand einer "Stichprobe" im Rahmen der Rezension testen ließ. Die Rezepte haben Pfiff, das Buch ist gut aufgemacht – ganz klare Empfehlung!
Eine Leseprobe wird auf der Verlagsseite angeboten.