Das Buch "HOMEBasics" ist 2001 als Softcover mit 160 Seiten im Falken-Verlag erschienen. Der Buchumschlag ist in kräftigem Blau gehalten, die weitere Gestaltung ist bunt und vermittelt einen frischen und jugendlichen Eindruck, wirkt jedoch weder aufgesetzt noch aufdringlich.

Nach diversen Vorworten und Einleitungen (fünf an der Zahl auf über 18 Buchseiten) geht es dann weiter mit folgenden Kapiteln: Den Haushalt in den Griff bekommen (Liste für Minimalisten, Wie man aufräumt und putzt, Küchenreinigung, Badezimmer, Fenster putzen, Wäsche waschen, bügeln, Fleckenapotheke, Kleiderpflege, Koffer packen), Umgang mit Geld (Haushaltsbuch, Budgetberechnung, Notfalltipps), Vom Topf zum Menü (Küchengeräte, Hygiene in der Küche, Planung in der Küche, Vorräte, Kochen), Notfälle und allerlei Hilfsmittel (Erste Hilfe, Hausapotheke, "Wundermittel"), dann folgen Schlusswort, Textnachweis und Register.

Im gesamten Buch hat jede Textseite eine Leerspalte, in der wichtige Stichworte zum aktuellen Text festgehalten werden, die aber auch Raum für eigene Notizen lassen. Die Einleitung zu einem der vier großen Kapitel nimmt je zwei Seiten in Anspruch, dazu gibt es eine passende Zeichnung auf der linken und die Überschrift dick prangernd auf der rechten Seite.
Der Text wird durch auffällige Aufzählungszeichen, Fettdruck, gezeichnete Spickzettel, gezeichnete Abbildungen oder auch Zitate aus diversesten Quellen aufgelockert und unterstützt.

Die Autorin hat das gesamte Buch aus der Ich-Perspektive verfasst und zudem kumpelhaft geschrieben. So tritt sie zwar als mittlerweile seriöse Hausfrau auf, erinnert aber immer wieder an eigene Pannen, Mängel und Unlust, wirkt damit dem Leser sehr nah, ergo: Zielsetzung diesbezüglich erfüllt. Ebenso stellt sie sich nicht mit erhobenem Zeigefinger und schon gar nicht als allwissend dar, greift sie doch auf Tipps aus Frauenzeitschriften und diversen anderen Quellen zurück. Zu diesen sonstigen Quellen gehören im Übrigen auch Auszüge aus irgendwelchen literarischen Werken, in denen eine böse Schwiegermutter mit weißem Handschuh über Simse fährt - ob da noch Seiten gefüllen werden mussten?

Werden auf der Buchrückseite als Adressaten für dieses Buch Männer und Frauen angeführt, zeigt sich im Buch selbst doch ein deutlich anderes Bild. Ständige Erwähnungen von Dates mit Freundinnen, Saufgelagen mit Freunden und wie stolz Mama auf ihren Sprössling sein wird, wenn ER auf dieses Buch hört, machen klar, dass sich das Buch eigentlich nur an Männer richtet und interessierte Frauen halt mehr "von außen" mitlesen müssen.
Ein weiteres Manko des Buches ist, dass es einige Dinge gibt, von denen Frau Hügel derart begeistert ist, dass sie sie spätestens auf jeder dritten Seite irgendwie einbinden muss. Bestes Beispiel dafür wäre ein gewisses Aufsteckset für Staubsauger von Miele, was man unbedingt haben sollte ... es ist einfach prima und absolut unersetzlich, um Bücher abzusaugen ...

Im ersten Kapitel geht es um die grundlegenden Dinge eines Haushalts, daher ist es das wichtigste Kapitel des Buches. Der Lerngehalt hier ist für echte Einsteiger wirklich sehr hoch und es gibt eine Menge Tipps und Tricks, die leicht, billig und effektiv im Alltag umgesetzt werden können. Selbst die Frage, wie zur Hölle ein Knopf angenäht wird, wird hier beantwortet.
Das zweite Kapitel dreht sich um das leidige Thema Geld. Auch dieses Kapitel ist sehr informativ und lebensnah, zudem werden Dinge wie Haushaltsbuch und Einkaufszettelführung auch bildlich verdeutlicht. Wer es danach nicht kapiert hat, der kapiert es nie. Auch die Spartipps sind sehr gut eingebracht und richten sich nach alltäglichen Themen wie Luxus, Unterhaltungsgüter und ähnlichem, aber auch Lebensmittel, Reisen und Restaurantbesuche werden besprochen. Auch hier wird der erhobene Zeigefinger weggelassen und dem Leser selbst überlassen, woran er nun letztlich sparen will. Spartipps statt Knausertipps also - gelungen!
Das dritte Kapitel befasst sich mit allem rund um die Küche. Hygiene wird hier angesprochen, und der Gebrauch von so simplen Dingen wie Geschirrspültüchern, aber auch eine Vorstellung gängiger Küchengeräte, Kräuter, Mengen und Maße und häufige Gemüse finden hier Erwähnung. Unter "Einfache Dinge, die man wissen muss" finden sich allerdings allein zwei Seiten über das Kochen und Zubereiten von Eiern und neun weitere Seiten mit Kochrezepten, die im Rahmen eines Haushaltsbuches wohl als überflüssig anzusehen sind.
Das letzte Kapitel bietet alles rund um die Gesundheit. Wer wirklich nicht weiß, dass ein Fieberthermometer oder Pflasterstreifen im Haushalt Sinn machen und schon immer Omas gesammeltes Wissen zu Hausmittelchen kennen wollte, der mag dieses Kapitel sinnvoll finden. Hier gibt es auch Tipps wie die Rufnummern von Polizei, Feuerwehr und Co. auf zwei Karteikarten (eine neben das Telefon, eine an die Pinnwand) anzubringen.

Fazit:

Ein hilfreiches Buch für Leute, die einen ersten eigenen Haushalt oder Schwierigkeiten mit dem ihren haben. Der Stil ist in der Tat besonders für Schüler der Oberstufe oder Studenten geeignet, nutzt er doch in diesem Bereich typische Dinge wie Pinnwandbilder, Notizspalten, Zitate und deren Erläuterung, Texthervorhebungen, Aufzählungen und ähnliches, zudem richtet es sich besonders an männliche Leser.
Von den 160 Seiten des Buches gehen viele Seiten aus gestalterischen Gründen, durch auflockernde Zeichnungen und überflüssige Inhalte verloren. Was bleibt, sind knapp hundert Seiten eines wirklich sinnvollen, leicht verständlichen und hilfreichen Buches für die vorgenannten Adressaten, bei dem jeder selbst entscheiden muss, ob ein Preis von 9,95 Euro dafür gerechtfertigt ist.