Die zwanzigjährige Alice Tomaso wird aus dem Gefängnis entlassen. Sie saß dort wegen Autodiebstählen ein. Das einzige, was sie noch hat, ist eine Tonbandkassette von ihrer verstorbenen Mutter. Darauf eröffnet ihr die Mutter, dass sie vor zwanzig Jahren zwei Männer geliebt hatte und einer von den beiden der Vater von Alice sein müsse. Die junge Frau begibt sich auf die Suche nach ihren Vätern und versucht zuerst, die beiden gegeneinander auszuspielen.
Die beiden betroffenen Männer sind einmal der Autohändler Lèo Brassac und der Lebemann und Restaurantbesitzer Julien Vignal. Diese beiden Herren werden mit der Wahrheit von Alice konfrontiert und geben sich, nach anfänglichem Unglauben an der Geschichte, recht viel Mühe, die junge Dame für sich zu gewinnen.
Gleichzeitig ist die Polizei auf den Spuren der Russenmafia, die versucht, mit Drogen und Gewalt die verbrecherische Führung zu übernehmen und die schon ansässige italienische Mafia aus dem Geschäft zu verdrängen. Nach einer geplatzten Geld-Drogen-Übergabe stielt Alice, auf der Flucht vor jugendlichen Rowdies, das Auto eines der Gangster. In ihm befindet sich ein Koffer mit fünfzig Millionen Dollar.
Auf der Jagd nach Alice und deren Entführung durch die Mafiosi, werden auch die beiden Väter in spe mit hineingezogen. Doch beide haben eine Vergangenheit, aus der jetzt ihre Talente sehr hilfreich eingesetzt werden können. Leon war früher Panzerbrigadier bei der französischen Fremdenlegion und Julie ein Meisterdieb.

In diesem Actionfilm geben sich die beiden französischen Actionschauspieler Jean-Paul Belmondo und Alain Delon die Ehre. Diese verkörpern die beiden möglichen Väter. Die kraft- und temperamentvolle Alice wird von Vanessa Paradise dargestellt.
Der Film ist mit viel Action und witzigen Sprüchen angereichert, wie man sie aus französischen Actionfilmen kennt. Dabei wird auch auf der Gebrechlichkeit und den Folgen des Alters herumgeritten.
Jean-Paul Belmondo ließ es sich hier - wie gewohnt von ihm - nicht nehmen, seine Stunts selbst auszuführen. Dabei lässt er immer wieder Kommentare fallen, die auf seine früheren Filme anspielen, auch wird seine Vergangenheit aus anderen Filmen von ihm gespeist. Seine stark gebräunte Haut bildet einen starken Kontrast zu seinen weißen Haaren. Obwohl er noch recht agil wirkt, merkt man deutlich, dass sein Alter hier Tribut fordert. Doch das passt hervorragend in die von ihm gespielte Rolle.
Alain Delon spielt wie gewöhnlich den eher ruhigen Part. Als Profi-Einbrecher hat er immer versucht, seine Weste sauber zu halten. In diesem Film ähnelt er noch mehr als früher Don Johnson. Seine charismatische Ausstrahlung hat er trotz seines Alters beibehalten.
Vanessa Paradise harmoniert mit den beiden alten Herren des französischen Films hervorragend. Es ist ersichtlich, dass diese drei hochkarätigen Schauspieler Spaß beim Dreh hatten.
Die Aufklärung, wer von den beiden der Vater ist, wird dabei aber nicht vergessen.

Leider hat der Film auch einige Schwachstellen. Eine solche sind die offensichtlichen Spezialeffektaufnahmen bei den Hubschrauberszenen. Auch wirken die Anspielungen auf vorangegangenen Filme Belmondos eher störend. Das nimmt dem Film die Glaubwürdigkeit.
Obwohl der Film versucht, sich von dem Hollywoodeinheitsbrei zu lösen, gelingt ihm das nur mäßig. Die schnurgerade Handlung birgt keinerlei Überraschungen, war doch alles schon vorher in anderen Filmen zu sehen. Hinzu kommt noch, dass der Film nur auf deutsch auf der DVD enthalten ist. Auch Extras sucht man verzweifelt.
Die Ton- und Bildqualität hingegen entspricht dem Standard. Die auf der DVD angegebenen 93 Minuten Filmlänge sind falsch. Er dauert 104 Minuten.

Fazit:
Der Film ist nett anzusehen, doch durch seine überschaubare Handlung eher langweilig. Die vielen Actionsequenzen werden durch einige vermeintlich lustigen Sprüche versuchsweise aufgelockert.

Produktion: Frankreich 1998