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Nach seiner letzten Mordserie kommt Henry in einem Obdachlosenasyl unter. Die zweifelhafte Gesellschaft veranlasst den notorischen Killer schließlich sich eine Arbeit zu suchen. Die findet er bei einem Lieferanten für Chemietoiletten. Der Arbeiter Kai und dessen Frau Cricket laden Henry zu sich nach Hause ein, wo der schüchterne, introvertierte Mann zunächst eine Bleibe findet und die ebenfalls sehr scheue Nichte von Cricket kennen lernt. Diese ist eine exzentrische, schizophrene Künstlerin, die sich rasch in Henry verliebt. Der indes findet heraus, dass sein Gönner Kai für Geld Häuser anzündet, damit die Eigentümer die Versicherungssumme kassieren können. Henry steigt bei Kai ins Geschäft ein. Als zwei herumstreunende Jugendliche die beiden Männer entdecken überzeugt Herny seinen Kompagnon davon, die Zeugen diskret zu beseitigen. Ab diesem Zeitpunkt gibt es für Kai kein Zurück, denn Herny lehrt ihm die Kunst des Tötens…
„Henry – Serienkiller Nr. 1 – Part 2“ ist ein Psychothriller, der ohne weiteres auch eigenständig funktioniert und zirka 80 Minuten spannende Unterhaltung verspricht, selbst wenn man Teil 1 nicht kennen sollte. Der Hauptdarsteller Neil Giuntonli beherrscht den stoischen, gefühlskalten Blick des Serienkillers perfekt, wirkt bei der Darstellung von starken Emotionen wie Wut und Hass aber stellenweise sehr unbeholfen. Als er Crickets Nichte zu Hilfe eilt, sieht er eher wie ein trotziger Junge aus, als ein vor Wut bebender Mann. Rich Komenich spielt den trunksüchtigen Kai sehr glaubhaft, während Daniel Allar als Henrys Boss zu überzogen agiert. Ein Lichtblick des Filmes ist Kate Walsh, die zur Zeit in der US-Serie „Grey’s Anatomie“ und dessen dem Spin-Off "Private Practice" für Furore sorgt. In diesem Film wirkt die Schauspielerin sehr anziehend und strahlt eine laszive Erotik aus, die eine knisternde Atmosphäre erzeugt. Schauspielerisch gehört sie zu den talentiertesten Akteuren des Streifens, der von Chuck Parello solide inszeniert wurde. Die Freigabe ab 18 Jahren ist absolut gerechtfertigt, weniger aufgrund der blutigen Szenen, sondern vielmehr wegen der Rücksichtslosigkeit und Willkür, die Henry bei der Auswahl seiner Opfer an den Tag legt. Der Untertitel „Serienkiller Nr. 1“ scheint in Anbetracht der vorhersehbaren Story etwas weit hergeholt. Je länger man den Film betrachtet, desto mehr hat bekommt man den Eindruck einen gewalttätigen Rowdy zu beobachten, der wahllos seiner unkontrollierten Aggressivität nachgeht. Von polizeilichen Ermittlungen fehlt jegliche Spur, so dass sich der Zuschauer lediglich auf die gescheiterten Existenzen konzentrieren braucht. Das verleiht dem Film ein enorm hohes Tempo, verschenkt aber auch eine Menge an Potenzial. Unter die Haut geht insbesondere das packende Finale, dass eindringlich und stimmig inszeniert wurde. „Henry – Serienkiller Nr. 1 – Part 2“ ist ein handwerklich gut gemachter Horror-Streifen, der Genrefans bestens unterhalten wird. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Störend wirkt in der DVD-Version von Epix allerdings, dass in zwei Szenen der englische Originalton zu hören ist, vermutlich weil die Tonspule mit der deutschen Synchronisation unvollständig ist. Die Bild- und Tonqualität ist vollkommen in Ordnung, der Soundtrack sehr düster und stimmungsvoll. Als Extras enthält die DVD neben der obligatorischen Trailershow, eine ausführliche Featurette mit ausführlichen Interviews der Hauptdarsteller und des Regisseurs. Des Weiteren gibt es gut 28 Minuten entfallene Szenen, für die der Zuschauer aber des Englischen mächtig sein muss.
Fazit: Spannender Horror-Thriller mit guten Schauspielern und einer erstklassigen Kate Walsh. „Henry“ ist kein intelligentes Psychogramm, aber ein unterhaltsamer Film, der Genrefans gefallen wird.